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Die drei ??? und das Aztekenschwert

Die drei ??? und das Aztekenschwert

Titel: Die drei ??? und das Aztekenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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an die Wand da drüben.«
    Bob und Peter stellten sich an die Wand, und ein anderer Beamter tastete sie flink und erfahren nach eingeschmuggelten Waffen oder sonstigen Gegenständen ab, die einem Gefangenen zur Flucht verhelfen könnten. Peter war froh, daß er an diesem Tag sein Schweizer Militärmesser nicht eingesteckt hatte. Dann führte der erste Polizist die Jungen zu dem vergitterten Besuchereingang, schloß das Tor auf und ließ sie eintreten.
    Sie sahen einen langen, schmalen Raum mit einem niedrigen, massiven Tresen, der den Raum der Länge nach abteilte. Auf dem Tresen war eine Doppelreihe dreiseitig begrenzter, schalterähnlicher Sprechzellen. Die vordere Reihe dieser Abteile öffnete sich zum Besuchereingang hin und die Reihe dahinter zur Wand gegenüber, in der eine vergitterte Tür direkt zu den Gefängnis-fluren führte. Wer in einem solchen Abteil saß, schaute über eine kinnhohe Barriere ins gegenüberliegende Abteil. Auf diese Weise konnten sich ein Besucher und ein Häftling sehen und miteinander reden, aber sie konnten einander über die Barriere nichts aushändigen, ohne daß es der wachhabende Polizeibeamte im Besucherraum bemerkte.
    Bob und Peter setzten sich in eines der Abteile. Bald darauf öffnete sich die Tür auf der Gefangenenseite, und eine Wache brachte Pico herein. Pico setzte sich den Jungen gegenüber vor die kinnhohe Barriere.
    »Es freut mich, daß ihr mich besuchen kommt«, sagte er ruhig.
    »Aber ich brauche nichts.«
    »Wir wissen, daß Sie das Feuer im Grasland nicht angezündet haben!« rief Peter.
    Pico lächelte. »Ich weiß es auch. Nur der Sheriff leider nicht.«
    »Aber wir meinen, wir können es beweisen«, sagte Bob.
    »Beweisen? Wie denn?«
    Da erzählten sie Pico alles, was sie sich zu der Sache mit dem Hut überlegt hatten.
    »Also«, setzte Bob Pico auseinander, »um drei Uhr hatten Sie den Hut vor der Schule in Rocky Beach noch getragen. Folglich konnten Sie den Hut gar nicht bei der Feuerstelle auf der Norris-Ranch liegen lassen, höchstens später, als wir alle zur Hacienda kamen. Und bis dahin wütete ja das Feuer schon – angezündet hat es demnach jemand anders!«
    »Ja«, sagte Pico, bei dem es plötzlich gefunkt hatte, »dann muß mein Hut irgendwie auf die Norris-Ranch gekommen sein, nachdem der Brand ausgebrochen war! Ihr seid wirklich geschickte Detektive. Ja, mein Hut ist sicher durch irgendeinen Zufall dahingekommen, oder –«
    »Oder«, schloß Bob, »jemand hat ihn mit Absicht da draußen im Gelände hingelegt!«
    »Um mir die Schuld zuzuschieben.« Pico nickte. »Aber daß ich bei der Schule meinen Hut aufhatte, das könnt ihr nicht beweisen.
    Nur aussagen.«
    »Stimmt«, bestätigte Bob, »aber wir kennen den wahren Sachverhalt. Wir müssen jetzt herausfinden, wie der Hut in die Nähe des Brandherdes dort draußen gekommen ist.«
    »Außerdem müssen wir wissen, wo Sie ihn abgenommen haben«, sagte Peter. »Bei der Schule hatten Sie ihn auf dem Kopf, und ich meine, auch noch beim Schrottplatz, wenn ich mich recht erinnere.
    Haben Sie ihn auch auf dem Lastwagen noch getragen?«
    »Auf dem Lastwagen?« Pico zog die Brauen zusammen. »Da saßen wir doch hinten auf der Pritsche beisammen, und ich erzählte von meiner Familie. Vielleicht . . . Nein, das weiß ich nicht mehr genau. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich den Hut abgenommen habe, und auch nicht, ob ich ihn auf dem Kopf hatte!«
    »Sie müssen sich aber erinnern!« sagte Peter eindringlich.
    »Überlegen Sie gut!« bedrängte ihn Bob.
    Aber Pico sah die beiden nur ratlos an.
    Diego seufzte mißmutig, als er das Mikrofilm-Lesegerät auf eine neue Seite der alten Zeitung einstellte, die er sich vorgenommen hatte. Er war in der Stadtbibliothek von Rocky Beach. Justus hatte ihn hingeschickt, als sie festgestellt hatten, daß das Historische Forschungsinstitut nicht über ein lückenloses Pressearchiv verfügte. Diego war schon zwei Monate der wöchentlich in Rocky Beach erschienenen Zeitung des Jahrgangs 1846 durchgegangen.
    Jetzt hatte er die vierte Oktoberwoche vor sich. Bisher war er noch kaum fündig geworden. Von Don Sebastián wurde überhaupt nichts erwähnt, bis auf eine kurze Nachricht anläßlich seines Todes. Diese Meldung beruhte zweifellos auf dem Bericht von Feldwebel Brewster und enthielt nichts Neues.
    Diego stöhnte wieder und reckte sich. Im Lesesaal war es ganz still, bis auf das Geräusch des Dauerregens draußen. Er wandte sich zu dem kleinen Stapel Bücher auf dem Tisch

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