Die drei ??? und das blaue Biest
macht!«
»Vielen Dank, Sir«, erwiderte Justus. »Wir sind tatsächlich zwei Drittel der drei ???. Unser Kollege Bob ist gerade anderweitig beschäftigt. Wenn ich Ihnen unsere Karte geben darf?« Er zog eine seiner Visitenkarten hervor und überreichte sie dem Koch.
Strahlend steckte Mr Ray die Karte ein. »Wie schön, euch mal ›live‹ zu begegnen. Wenn ihr zwischendurch Zeit habt, müsst ihr unbedingt bei mir im Restaurant vorbeischauen. Einen netten Besuch könnte ich zur Abwechslung gut gebrauchen.«
»Zur Abwechslung?«, wunderte sich Andy. »Hat’s Ärger gegeben?«
»Wie man’s nimmt«, erwiderte der Koch säuerlich. »Vorhin war die ›stählerne Lady‹ bei uns zu Gast.«
Justus stutzte. »Die stählerne Lady?«
»Ach, dann hattet ihr also noch nicht das Vergnügen«, folgerte Mr Ray. »Meine Kollegen und ich haben sie wegen ihres charmanten Charakters so genannt. Mrs Woodrow überprüft im Auftrag von Direktor Grayston die Sicherheit der einzelnen Abteilungen. Vorsichtsmaßnahmen wegen dieser miesen Sabotage-Akte.«
»Und sie war nicht sonderlich nett«, vermutete Andy.
»Das wäre noch freundlich ausgedrückt. Hätte ich gar nicht gedacht, als sie reinkam. Lange, feuerrote Haare, Sommersprossen, süßer Texas-Akzent, aber humorlos wie ein Kühlschrank. Überall hatte sie was zu meckern. Ich konnte sie nicht mal mit meiner herrlichen Teriyaki-Soße aufheitern. Solche Leute sind mir ja grundsätzlich suspekt.«
»Na, dann laufen wir dieser Stahl-Lady hoffentlich nicht über den Weg«, entgegnete Andy. »Unser Tag wird sowieso aufregend genug.«
»Auf die Einladung kommen wir später übrigens gerne zurück«, ergänzte Justus lächelnd. »Vorher müssen wir aber erst noch diesen Fall lösen.«
»Natürlich«, erwiderte Mr Ray schmunzelnd und winkte zum Abschied. »Und wenn ihr’s geschafft habt, zaubere ich euch als Belohnung ein exklusives Drei-???-Menü!«
Nachdem sie sich von dem sympathischen Koch verabschiedet hatten, schlenderten die Jungen weiter.
»Judy hat ihr Büro im sogenannten Koordinationszentrum«, erklärte Andy. »Das ist ein Gebäudekomplex mit einem schmalen Turm auf dem großen Freiluftgelände. Dort gehenalle Daten und Informationen ein. Auch der Sicherheitsdienst mit Zugriff auf alle Park-Kameras ist dort untergebracht. Und ganz oben hat Direktor Grayston sein Büro. Eine Art seitlich verglaste Kuppel – wie ein Adlerhorst, von dem aus er alle Bereiche seiner Filmwelt überblicken kann.«
Etwa zehn Minuten später hatten sie ihr Ziel erreicht. Das hoch aufragende Koordinationszentrum stand inmitten einer großen Grünanlage und erinnerte ein wenig an den Tower eines Flughafens. Allerdings war die Fassade sehr viel eleganter gestaltet und von oben bis unten mit riesigen Plakaten berühmter Filme bespannt, von Klassikern wie Der Zauberer von Oz und Casablanca bis hin zu Kassenschlagern wie Harry Potter und Der Herr der Ringe . Nachdem sie unter den wachsamen Blicken des Pförtners den Eingang passiert hatten, ging es mit dem Fahrstuhl in die dritte Etage. Am Ende eines matt glänzenden Flurs klopfte Andy an die letzte Tür auf der rechten Seite. Eine helle Frauenstimme bat sie herein.
Judy Nigel war eine attraktive Frau Mitte zwanzig, der das kastanienbraune Haar locker über die Schultern fiel. Sie trug ein schlichtes, aber dennoch stilvolles Businesskleid im selben blauen Farbton wie die Park-Uniformen. Im Gegensatz zu Direktor Grayston wirkte sie keineswegs distanziert oder gar herablassend, sondern offen und herzlich. Mit einem freundlichen Lächeln bat sie die Jungen, auf den bequemen, lederbespannten Stühlen Platz zu nehmen. Sie selbst setzte sich wieder an ihren chromglänzenden Schreibtisch, hinter dem eine große Panoramascheibe einen überwältigenden Blick auf das gesamte nördliche Parkgelände gewährte. Aufmerksam blickte Mrs Nigel ihre Gäste an.
»Ihr seid also zwei der drei berühmten Detektive aus Rocky Beach. Es freut mich außerordentlich, dass ihr kommen konntet. Justus und Peter, richtig?«
»So ist es«, erwiderte der Erste Detektiv lächelnd. »Sehr angenehm, Mrs Nigel.«
»Ihr könnt ruhig Judy und ›du‹ zu mir sagen.«
»Gerne«, erwiderte Peter fröhlich.
Judy lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Ich bin sehr dankbar, dass ihr uns mit euren umfangreichen Ermittlungserfahrungen unterstützen wollt. Da unser Direktor ja jede offizielle Einmischung ablehnt, können wir eure Hilfe wirklich gebrauchen.« Sie warf einen
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