Die drei ??? und das blaue Biest
Belohnung darfst du jetzt deine Frage stellen.«
Inzwischen war der dritte Detektiv wieder einigermaßen zu Atem gekommen. Mit finsterer Miene wandte er sich zu dem Mädchen um. Er musste nicht lange überlegen, was er von Alyssa wissen wollte.
»Warum, zum Henker, machst du das??«
Sie pustete eine weitere Kaugummiblase auf und ließ sie genussvoll platzen. »Langeweile, weil ich den ganzen Tag hier rumhängen und die Straße beobachten muss.«
Bob blinzelte irritiert. »Wieso musst du das denn?«
Bedächtig schüttelte Alyssa den Kopf. »Das ist eine neue Frage, Bobo. Jetzt bin ich wieder dran.« Sie neigte den Kopf und blickte ihm scharf in die Augen. »Diese L.A.-Post-Sache vorhin – hast du da die Wahrheit gesagt?«
Bob presste die Lippen zusammen und wich ihrem Blick aus. Er schloss kurz die Augen und atmete tief aus. Dann hob er den Kopf und sah sie fest an. »Nein, das habe ich nicht.«
Alyssa lächelte zufrieden. »Na bitte – ist doch gar nicht so schwer, die Wahrheit zu sagen. Jetzt bist du wieder dran.«
Mit einem befreiten Seufzen strich sich Bob durch die verschwitzten Haare. »Du kennst die Frage ja schon: Warum musst du die Straße beobachten?«
»Weil ich dafür bezahlt werde, nach Cops Ausschau zu halten.« Sie sagte das, als sei es das Natürlichste auf der Welt.
Instinktiv wollte Bob nachhaken, doch Alyssa machte ihm mit drei ausgestreckten Fingern klar, dass das bereits seine dritte Frage wäre. Also schloss er den Mund wieder und wartete darauf, was sie als Letztes von ihm wissen wollte.
»Warum bist du wirklich hier, Bobo?«
Diesmal antwortete er, ohne zu zögern. »Ich bin Detektiv und im Auftrag eines Klienten hier, um eine verdächtige Person zu observieren.«
»Wow«, murmelte das Mädchen verblüfft. »Das ist so verrückt, dass es garantiert stimmt.«
Mit einem Schlag fiel die extreme Anspannung der vergangenen Minuten von Bob ab. Er hatte es tatsächlich überstanden. Erleichtert legte er sich seine Armbanduhr wieder an und wandte den Blick Alyssa zu, die nun eine einladende Handbewegung machte. »Also dann – Zeit für deine Frage drei.«
»Okay: Wer hat dich beauftragt, auf der Straße nach Polizisten Ausschau zu halten?«
Das Mädchen grinste. »War ja klar, dass ein Detektiv diese Frage stellen musste.« Sie deutete die Straße hinunter. »Der Typ heißt Katic, wohnt drüben in dem Wohnblock. Ist gerade aus dem Knast raus und will wohl nicht so schnell wieder rein.«
Der dritte Detektiv konnte es kaum glauben. Durch einen völlig absurden Zufall wurde die Katic-Spur plötzlich richtig heiß.
»Du … wirst diesem Typen aber nicht sagen, dass ich hier war, oder?«, fragte er misstrauisch.
»Warum sollte ich?«, erwiderte sie schelmisch. »Ich soll ja bloß auf Cops und seinen Bewährungshelfer achten. Von Detektiven war nie die Rede.«
»Und … hat er dir gesagt, warum sich die Polizei für ihn interessieren könnte?«
Alyssa stand auf und strich sich versonnen einige Grashalme vom Saum ihres Kleids. »Du kennst die Regeln, Bobo: drei Fragen, drei Antworten. So ist das Spiel.«
Auch Bob erhob sich und nahm seine graue Mappe vom Rasen auf. Er wusste, dass er keine weiteren Informationen mehr erhalten würde. Alyssa begleitete ihn zum Zaun und streckte ihm zum Abschied die Hand entgegen. »Mach’s gut, Bobo. Hat Spaß gemacht, dich kennenzulernen. Du bist echt was Besonderes.«
Erst war sich der dritte Detektiv unsicher, ob er die Geste annehmen sollte, aber dann tat er es doch und schüttelte ihr die Hand. »Das … bist du auch.« Er lächelte schief. »Viel besonderer geht’s wirklich nicht.«
Mit strahlenden Augen erwiderte Alyssa sein Lächeln. »Es gibt nur wenige, die das weiße Licht in sich tragen. Du gehörst dazu.«
Bob hatte nicht die geringste Ahnung, was sie damit meinte, doch statt einer Erklärung beugte sie sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Dabei flüsterte sie: »Wir werden uns irgendwann wiedersehen …«
Mit einem unbestimmbaren Kribbeln in der Magengegend verließ Bob das seltsame Mädchen in ihrem seltsamen Garten. Nach einigen Schritten hielt er inne und drehte sich ein letztes Mal zu Alyssa um. »Was … ist denn nun eigentlich in dem Karton?«
Sie schüttelte, immer noch lächelnd, den Kopf. »Glaub mir, Bobo – das willst du gar nicht wissen …«
»Ich??«, platzte es aus dem Zweiten Detektiv hervor.
»Leugnen ist zwecklos, Bürschchen!«, zeterte DeLores. »DieTäterbeschreibung passt
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