Die drei ??? und das blaue Biest
hundertprozentig: blaue Jeans und dunkelblaues T-Shirt! Und deinen Helm finden wir bestimmt ganz in der Nähe!« Triumphierend grinsend verschränkte Mr DeLores die kurzen Arme vor der Brust. »Jaaa – da staunst du! Hättest wohl nicht gedacht, dass man dir so schnell auf die Schliche kommt, was?! So, und nun her mit der Beute!«
Doch bevor Peter reagieren konnte, kam ein hochgewachsener, etwa vierzigjähriger Mann auf die kleine Gruppe zugeeilt. Er hatte ein scharf geschnittenes Gesicht, tiefschwarze Haare, die streng zurückgekämmt waren, und einen schmalen Oberlippenbart, der ihn ein wenig wie den Stummfilmstar Douglas Fairbanks aussehen ließ. Am Revers seines anthrazitfarbenen Maßanzugs steckte eine Schmucknadel mit dem Logo des Movie Empire. Ihm folgten zwei grimmig dreinschauende Männer, die offensichtlich zum Sicherheitspersonal gehörten.
»Das ist Nash Grayston, der Direktor des Parks«, murmelte Andy seinen Freunden zu. »Er leitet die Jagd nach dem Saboteur höchstpersönlich.«
Inzwischen war das Trio bei ihnen angekommen und die beiden Sicherheitsleute baten die immer noch zahlreichen Schaulustigen weiterzugehen.
»Was ist hier vorgefallen?«, fragte Grayston in scharfem Tonfall, ohne sich vorzustellen. Sein Blick strahlte die geschäftsmäßige Kälte eines Machtmenschen aus.
Wild mit den Händen herumfuchtelnd meldete sich Mr DeLores hastig zu Wort. »Sie wollen wissen, was los war, Herr Direktor? Okay-okay-okay, ich sag’s Ihnen: Nach langen und höchst schwierigen Ermittlungen ist es mir endlich gelungen, den hinterhältigen Ganoven zu überführen, der uns immer wieder durch die Lappen gegangen ist!«
»Von wegen überführt!«, rief Peter zornig. »Herumnerven und dummes Zeug quatschen – das ist alles, was Sie können!«
Reflexartig ergriff Justus das Wort, so wie er es immer tat, wenn er die Anwesenheit der Detektive an einem Tatort zu erklären hatte.
»Mr Grayston, wenn ich die komplexe Sachlage aufklären dürfte: Mein Name ist Justus Jonas und das ist Peter Shaw. Wir beide sind –«
»… die beiden Praktikanten, die ich gerade in alles einweise«, unterbrach ihn Andy hastig.
Verdattert riss Peter die Augen auf. »Aber …« Doch Andys durchdringender Blick ließ ihn sofort wieder verstummen.
Abschätzig musterte Grayston die beiden Jungen. »Soso. Dann sorg dafür, dass sie ihre Uniformen erhalten, klar? Ich dulde nicht, dass Park-Angehörige in Zivil herumlaufen.«
»Natürlich, Sir.« Andy deutete auf die alte Dame. »Wir waren gerade auf dem Weg zur Umkleide, da hörten wir diese Lady um Hilfe rufen.«
In knappen Sätzen berichtete er nun von dem Überfall und dem anschließenden Missverständnis von Mr DeLores, der sich allerdings immer noch uneinsichtig zeigte und wie ein Rohrspatz herumschimpfte. Nachdem jedoch sowohl die Dame als auch das Pärchen Andys Schilderungen bestätigt hatte, sprach der Direktor ein Machtwort und wies DeLores an, wieder zu seiner Show zurückzukehren. Andy, Justus und Peter erteilte er die Erlaubnis, ihren Einführungs-Rundgang fortzusetzen, nachdem die »Praktikanten« sich umgezogen hätten. Anschließend bat Grayston die Dame und die beiden Jugendlichen, ihn in sein Büro zu begleiten, um alles Weitere zu besprechen. Als sie außer Hörweite waren, wandte sich der Erste Detektiv mit strenger Miene an Andy.
»Würdest du uns bitte verraten, was das gerade zu bedeuten hatte? Wieso hast du uns als Praktikanten ausgegeben?«
»Entschuldigt bitte«, erwiderte Andy zerknirscht. »Mr Graystonwünscht keine Einmischung von außen, weil er befürchtet, dass die Besucher dadurch verunsichert würden. Deshalb ist er auch strikt dagegen, die Polizei hinzuzuziehen.«
»Verstehe.« Peter kickte einen kleinen Kiesel beiseite. »Aber beim nächsten Mal wäre es nicht schlecht, wenn du uns solche Informationen einen Tick früher mitteilen würdest.«
»Du hast natürlich recht. Ich wollte euch alle Einzelheiten erzählen, wenn wir uns mit Judy treffen. Sie ist eingeweiht und weiß, dass wir sozusagen unter dem Radar ermitteln müssen, damit der Direktor nichts mitkriegt. Ich konnte ja nicht ahnen, dass wir sofort in einen Vorfall verwickelt werden und Grayston plötzlich auftaucht.«
»Darum musstest du schnell improvisieren«, folgerte Justus.
»Genau.« Andy blickte sich um. »Damit wir keinen Ärger kriegen, solltet ihr euch aber vielleicht wirklich erst mal umziehen. Die Nervensäge DeLores sind wir zwar fürs Erste los, aber der hat
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