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Die drei ??? und das Gespensterschloss

Die drei ??? und das Gespensterschloss

Titel: Die drei ??? und das Gespensterschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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entdeckt zu werden.
    »Dann erschrickt er vielleicht«, flüsterte er zurück. »Wollen wir uns nicht lieber bemerkbar machen, damit er weiß, dass wir hier sind? Dann versteht er, dass wir keine bösen Absichten haben.«
    »Das ist ein sehr vernünftiger Gedanke. Wir gehen jetzt langsam auf ihn zu, und ich rufe ihn beim Namen.«
    Sie gingen auf den Lichtschimmer und die Quelle der geisterhaften Töne zu.
    »Mr Terrill!«, rief Justus laut. »Mr Terrill, wir möchten mit Ihnen sprechen. Wir sind Ihre Freunde.«
    Nichts geschah. Die Musik quäkte und wimmerte weiter, und die leuchtende Erscheinung blieb in der Luft. Sie gingen zögernd noch ein paar Schritte vor, und Justus versuchte es zum zweiten Mal.
    »Mr Terrill«, rief er. »Ich bin Justus Jonas. Bei mir ist Peter Shaw. Wir wollen nur mit Ihnen sprechen.«
    Da verstummte plötzlich die Musik, und das leuchtende blaue Gebilde bewegte sich. Es schwang sich anmutig zur Decke hinauf und blieb dort oben schweben.
    Justus und Peter rissen Mund und Augen auf, als der gespenstische Organist so unerwartet die Flucht ergriff. Da merkten sie, dass in der Dunkelheit jemand neben ihnen war. Justus, die Kamera in der Hand, wurde vollkommen überrumpelt. Peter fand gerade noch Zeit, den Knopf an seiner Taschenlampe auf »An« zu schieben. Der Lichtstrahl erhellte zwei Männergestalten, eine von mittlerer Größe und eine ziemlich kleine; beide waren in die wallenden Burnusse der Araber gehüllt, und jeder warf etwas Weißes in die Höhe.
    Ein großes Netz fiel aus der Luft herab über Peters Kopf. Es schlug ihm die Lampe aus der Hand, sodass sie erlosch, und hüllte ihn von Kopf bis Fuß ein.
    Er versuchte wegzulaufen, verfing sich mit dem Fuß in den Maschen des Netzes und stürzte auf den teppichbelegten Boden. Er wälzte sich und kämpfte verzweifelt, aber er merkte bald, dass er so unentrinnbar gefangen war wie der Fisch im Schleppnetz. Je wilder er um sich schlug, umso dichter und fester zogen sich die Schlingen des Netzes um ihn zusammen.
    »Just!«, schrie er. »Hilfe!«
    Sein Freund antwortete nicht. Nachdem Peter sich mit Mühe zur Seite gerollt und sich fast das Genick ausgerenkt hatte, sah er, warum.
    Die beiden Männer hatten Justus wie einen Sack Kartoffeln in ihre Mitte genommen. Er hatte sich ebenso gründlich wie Peter in ein dichtes Netz verstrickt. Mit einer kleinen Laterne als Lichtquelle schleppten sie den stämmigen Jungen an Schultern und Beinen durch den Saal und verschwanden durch eine Tür. Sein Gewicht machte ihnen anscheinend ziemlich zu schaffen.
    Peter lag fast bewegungsunfähig in dem Netz, das ihn gefangen hielt. Er konnte im Finstern nichts erkennen als den Lichtschein, der hoch über ihm an der Decke leuchtete.
    Das Gebilde schien zu pulsieren, es wurde größer, dann wieder kleiner – genau als ob das blaue Phantom ihn auslachte.
     

    Eine absurde Vorstellung – doch wäre sie für ein mit schwarzem Humor begabtes Gespenst nichtsdestoweniger begründet: Zwei, die auszogen, ein Phantom zu entlarven, zappeln in sehr realen und kräftigen Netzen. (Wo war nun meine für dergleichen Zwischenfälle heimlich genährte Schadenfreude geblieben? Ich gebe es zu: Von hier an machte ich mir Sorgen um den Ersten und den Zweiten Detektiv.)

Im Verlies
    Gleich darauf verblasste das blaue Licht und schwand schließlich ganz. Die Dunkelheit senkte sich wie eine schwere Decke auf Peter herab. Er versuchte noch einmal, sich freizustrampeln, und verwickelte sich dadurch nur noch hoffnungsloser in das große Netz.
    Ganz schön in der Klemme!, dachte er verdrossen. Statt einen harmlosen alten Herrn in seiner Gespenstermaskerade zu ertappen, waren sie selbst überrumpelt worden. Die beiden Gesellen, denen sie ins Netz gegangen waren, hatten recht verwegen ausgesehen. Und sie hatten ihnen offenbar aufgelauert.
    Peter dachte an Bob und Morton, die unten an der Straße auf ihn und Justus warteten. Würde er sie jemals wiedersehen? Würde er seine Eltern wiedersehen?
    Ihm war so jämmerlich zumute wie noch nie in seinem Leben. Da kam plötzlich ein Licht durch den Raum auf ihn zugetanzt. Als es sich näherte, erkannte Peter eine elektrische Laterne, die ein hochgewachsener Mann in der Hand hielt. Er trug lange Seidengewänder wie ein orientalischer Fürst.
    Dann war der Mann bei Peter angelangt und leuchtete ihm mit der Laterne ins Gesicht. Peter sah brutale Schlitzaugen und einen Mund voller Goldzähne.
    »Ihr kleinen Narren«, sagte der Mann. »Warum konntet ihr

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