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Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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tatsächlich schnappen. Blieb das Karate-Problem.
    Auf einmal stoppte der Mann. Und Peter, der noch zwanzigMeter hinter ihm war, sah sofort, warum. Vorn war eine Schlucht. Sie war nicht breit, vielleicht fünf oder sechs Meter. Sicher ein Bachlauf, der sich über die Jahrtausende hier eingegraben hatte. Jetzt hatte er ihn!
    Doch auf einmal machte der Mann kehrt und rannte auf Peter zu. Der Zweite Detektiv blieb stehen und starrte den Fremden an. Asiat, unverkennbar. Er tippte auf Japaner. Aber was, zum Henker, hatte der Kerl vor? Kämpfen? Peters Nackenhaare sträubten sich und er ging in Position.
    Doch drei Meter vor dem Zweiten Detektiv stoppte der Mann. Er atmete schwer und beide sahen sich für eine, für zwei Sekunden in die Augen. Peter hatte die Fäuste immer noch erhoben, doch in den Augen seines Gegenübers erkannte er keine Aggression. Eher so etwas wie … Verzweiflung. Dann drehte sich der Fremde wieder um – und raste auf die Schlucht zu!
    »Nein!«, schrie Peter, der ahnte, was der andere vorhatte. »Tun Sie das nicht!« War der lebensmüde?
    Doch der Unbekannte ließ sich nicht aufhalten. Mit einem schrillen Kampfschrei stieß er sich kurz vor der Kante ab und sprang über die Schlucht.
    Peter hielt den Atem an. Wie in Zeitlupe sah er den Mann durch die Luft fliegen. Ein riesiger schwarzer Vogel mit ausgebreiteten Schwingen. Der Zweite Detektiv schätzte die Entfernung ab und befürchtete das Schlimmste.
    Der Mann schlug auf der anderen Seite am Rand der Schlucht auf. Für einen Moment sah es so aus, als hätte er es tatsächlich geschafft. Doch dann kippte er nach hinten.
    »Um Gottes willen!« Peter rannte zum Abgrund.
    Der Fremde rutschte noch ein Stück nach unten und drohte vollends in die Tiefe zu stürzen. Doch im letzten Moment erwischte er eine Wurzel. Mit einer Hand hing er da zwischen Leben und Tod, starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Abgrund. Dann drehte er sich zum Hang und zog sich nach oben. Als er wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte, sah er noch einmal zu Peter herüber. Wortlos schaute er ihn an, dann lief er hinein in das Dickicht. Der Zweite Detektiv blickte ihm hinterher, bis er ihn aus den Augen verloren hatte.
    Zehn Minuten später hatten die drei ??? wieder zueinandergefunden. Peter saß auf dem Beifahrersitz des Käfers und berichtete seinen Freunden, was passiert war.
    »Das hätte echt böse enden können«, fand auch Bob.
    »Nun ja.« Justus zuckte mit den Schultern. »Wir haben jedenfalls getan, was wir konnten. Kommt, Kollegen! Fahren wir zu Goodstein und sagen ihm, was wir gesehen haben. Das wird ihn sicher interessieren. Er hat bestimmt schon die Polizei alarmiert.«
    Doch Justus irrte sich. Zumindest war weit und breit kein Polizeiwagen zu sehen, als sie kurz darauf vor dem Einfahrtstor hielten. Es war überhaupt niemand zu sehen, nicht einmal die beiden Dobermänner. Es wirkte alles absolut friedlich, ganz so, als ob nichts passiert wäre.
    »Komisch«, fand Peter und Bob nickte.
    »In der Tat.« Justus drückte auf die Klingel.
    Kurz darauf meldete sich eine Frauenstimme. »¿Sí?«
    Der Erste Detektiv bückte sich und sprach in die weißen Schlitze. »Ähm, Mrs Goodstein?«
    »No. Ist nicht da.«
    »Und Mr Goodstein?«
    »Un momentito.«
    Es dauerte einige Sekunden, dann drang eine tiefe Stimme aus der Sprechanlage. Der Erste Detektiv glaubte in ihr dieselbe Stimme zu erkennen, die er vorhin schon gehört hatte, war sich aber nicht sicher. »Ja? Wer ist da?«
    »Guten Abend, Mr Goodstein. Wir haben den Eindringling verfolgt, der eben von Ihrem Grundstück floh. Wir können ihn zumindest ansatzweise beschreiben.«
    Kurzes Zögern. »Und?«
    Justus sah seine Freunde verwundert an. »Und?« War das alles? Er hatte eher mit »Ist ja toll!« oder »Wirklich?« oder etwas in der Art gerechnet. Und wollte Goodstein sie nicht hereinbitten? »Es … es handelte sich um einen Asiaten, vermutlich einen Japaner. Etwa ein Meter sechzig groß, um die fünfzig Kilo schwer. Dunkle Augen, schwarze Haare.«
    »Okay. Danke. Sonst noch was?«
    »Äh, nein. Er floh bergauf und dann in südöstlicher Richtung. Über die Schlucht.«
    »Okay.«
    »Wir könnten Ihnen vielleicht behilf–«
    »Danke. Schönen Abend noch.« Ein Klicken und die Sprechanlage war tot.
    Der Erste Detektiv richtete sich auf. »Was sagt man dazu?«, knurrte er ungehalten. »Der Mann scheint tatsächlich nicht viel Wert auf Kontakt zum Rest der Menschheit zu legen.«
    Peter wollte etwas erwidern,

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