Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)
doch ein Auto kam auf sie zu und hielt direkt neben ihnen. Es war derselbe BMW, den sieschon unten auf dem Parkplatz am Strand gesehen hatten. Und als sie einen Blick durch die Scheiben warfen, erkannten sie die junge Frau wieder, die ihnen auf der Treppe begegnet war. Alle drei lächelten und grüßten. Doch die Frau hatte wieder nur Augen für Peter. Kurz darauf schwangen die beiden Torflügel mit einem leisen Summen zur Seite. Die Frau nickte verhalten und fuhr auf das Grundstück.
»Das war dann wohl Mrs Goodstein«, überlegte Bob. »Auch nicht sehr gesprächig.«
»Oder die Tochter«, sagte Peter. »Ebenfalls nicht gesprächig. Scheint in der Familie zu liegen.«
Justus seufzte. »Lasst uns nach Hause fahren, Kollegen. Den Tag müssen wir erst einmal verdauen.«
Aber dieser Tag sollte noch eine Überraschung für sie bereithalten. Und keine angenehme. Auf dem Weg nach Rocky Beach besprachen die drei Detektive die Geschehnisse dieses ereignisreichen Tages. Die bangen Minuten am Strand, die Aussagen von Jimmy Blue Eye und Harry Salas, der Einbrecher auf Goodsteins Anwesen, die Verfolgungsjagd. Und sie unterhielten sich über die verschiedenen Personen, denen sie heute begegnet waren. Insbesondere über jene, deren Verhalten ihnen Rätsel aufgab. War Jimmy Blue Eye nur wirr oder hatte er Angst? Weil er etwas wusste, das den anderen, zum Beispiel Salas, nicht bekannt war? Welches Problem hatte Salas mit Cristobal und warum hatte er nicht von Anfang an mit offenen Karten gespielt? War die junge Frau am Leuchtturm gewesen, als sie ihnen auf der Treppe begegnet war? Bei Cristobal? Wieso interessierte Goodstein nicht, was sie über den Einbrecher zu sagen hatten?
»Na ja, es interessierte ihn ja«, meinte Bob und bog auf den Schrottplatz ein, der hell erleuchtet war. »Zugehört hat er uns ja. Er war nur nicht an uns interessiert.«
»Hm«, machte Justus. »Aber ich finde trotzdem –« Weiter kam er nicht. Wie von der Tarantel gestochen kam Tante Mathilda hinter einem Stapel Obstkisten hervorgerannt und schwenkte aufgeregt die Arme.
»Was ist denn da los?« Peter guckte aus dem Fenster.
»Justus! Justus! Wie müssen ins Krankenhaus! Sofort!«, rief sie im Vorbeilaufen und hastete zum Haus.
Die drei sahen sich bestürzt an.
»Los, sehen wir nach!«, sagte der Erste Detektiv.
Die drei Detektive verließen das Auto und eilten dorthin, von wo Tante Mathilda gekommen war. Sie umkurvten die Kisten, passierten einige alte Schränke und zuckten hinter der nächsten Ecke kurz zusammen, weil sie für einen Moment dachten, dass da drei Männer wären. Aber es waren nur ihre Spiegelbilder. Justus und Bob hatten heute Mittag die Spiegel, mit denen sie noch nicht fertig gewesen waren, in aller Eile an die alten Badewannen gelehnt.
»Da habt ihr mir ja was Schönes eingebrockt!«, knurrte da eine Stimme neben ihnen.
Die drei blickten erschrocken zur Seite. Onkel Titus! Lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden und hielt sich den rechten Knöchel!
Im Spiegelkabinett
»Was ist denn passiert? Bist du verletzt?« Justus kniete sich neben seinen Onkel.
»Das ist passiert!« Onkel Titus zeigte auf die Spiegel. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass die Dinger immer noch rumstehen, und habe mich mords erschreckt, als ich da auf einmal einen Fremden mit einem bemerkenswerten Schnurrbart zwischen dem Gerümpel gesehen habe.« Er lächelte verbissen und zeigte auf sich selbst. »Vor lauter Schreck bin ich zur Seite gesprungen und über diesen Eimer mit Brennnesselwasser gestolpert.« Er schubste den roten Eimer, der neben ihm lag, von sich. Denselben roten Eimer, den Justus heute Mittag vergessen hatte wegzuräumen. »Und dabei habe ich mir schlimm den Knöchel verstaucht. Ich hoffe, da ist nichts kaputt.«
»Herrje!«, sagte der Erste Detektiv schuldbewusst. Auch Bob sah reichlich zerknirscht drein. »Das tut uns wirklich leid. Wir dachten, wir kämen bald wieder zurück und könnten weitermachen.«
»Tut es sehr weh?«, fragte der Zweite Detektiv.
Onkel Titus brummte etwas Unverständliches und versuchte aufzustehen.
»Warte, wir helfen dir!« Justus kam seinem Onkel zu Hilfe und Bob griff ihm auf der anderen Seite unter den Arm.
»Justus!« Tante Mathilda war wieder im Anmarsch. »Hol den Pick-up. Wir fahren!« Sie stapfte um die Ecke und durchbohrte die drei Jungen mit ihren Blicken. In der Hand hieltsie Onkel Titus’ Reisetasche und seinen Kulturbeutel. »Das kommt davon, wenn alles immer schnell schnell gehen
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