Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)
vollgerümpelt. Das, was brauchbar war, hauptsächlich Gartengeräte und Blumentöpfe, passte alles auf den Pick-up. Die Arbeit dauerte dennoch länger als nötig, weil den drei ??? die ganze Zeit neun Retriever-Welpen zwischen den Beinen herumwuselten. Süß, aber sehr hinderlich, wenn man den Arm voller Blumentöpfe hatte und einem gleichzeitig zwei verspielte Hunde in die Schnürsenkel bissen.
Bevor die Jungen zurück zum Schrottplatz fuhren, gönnten sie sich noch einen kleinen Happen im Cheerful Chicken, einem beliebten Schnellimbiss, der auf ihrem Weg lag. Anschließend setzten sie Bob an der Stadtbibliothek von Rocky Beach ab.
»Sagen wir um sieben, Dritter?«, fragte Justus bei laufendem Motor.
»Sieben ist prima. Und ihr kommt wirklich klar mit dem Abladen?«
»Keine Sorge.« Peter nickte. »So viel ist das ja nicht.«
»Also, bis dann!«
»Bis dann!«
Das Grauen im Nebel
Während Justus und Peter die Sachen aus dem Gartenhaus verstauten, schlug das Wetter um. Dicke graue Wolken zogen auf und vom Meer her legte sich ein feiner Nebel über die Stadt. Die Temperatur sank merklich.
»Wird ungemütlich.« Peter nickte gen Himmel.
»Vielleicht ist das nur eine lokale Wetterirritation und in Paradise Cove scheint noch die Sonne«, meinte Justus.
»Würde mich irritieren«, entgegnete Peter und grinste. »Also, ich mach mich dann mal auf den Weg. Sieben?«
Justus nickte. »Sieben.«
»Ich nehme unser Handy mit.«
Kurz nachdem Peter gegangen war, zog sich der Erste Detektiv in die Zentrale zurück. Er holte sich eine Cola aus dem Kühlschrank und die halb volle Schachtel Schokokekse aus dem Regal. Dann schaltete er den Computer ein, legte sich etwas zum Schreiben zurecht und machte sich an die Arbeit. »Wollen wir doch mal sehen.«
Zunächst suchte er nach Informationen über Paradise Cove. Die Internetseite des Ortes wartete mit Auskünften auf, die vor allem Touristen interessierten. Zahlen und Fakten, Wirtschaft, Freizeit, Kultur. Nichts, was sie weiterbrachte. Auch einige historische Hinweise fanden sich, aber weder Merryweather noch die Kassiopeia wurden erwähnt. Auch andere Internetseiten gaben nicht sehr viel her. Der Abraham Merryweather, den sie suchten, tauchte gar nicht auf und die Kassiopeia nur ganz allgemein. »Ein Drei-Mast-Schoner der Reederei van Haugh, der vor allem für Holz-und Kohletransporte entlang der Küste eingesetzt worden war«, las Justus. »Gesunken vor gut einundachtzig Jahren am Devil’s Tooth. Hm. Vielleicht hat Bob in der Bibliothek mehr Glück.«
Als Nächstes wandte sich der Erste Detektiv den Goodsteins zu. »Albert Goodstein« gab er in die Suchmaschine ein und aß einen Keks, während er die Ergebnisse begutachtete.
Goodstein machte sich auch im Internet rar. Justus erfuhr gerade einmal, dass er für Dodge designte, ein Faible für japanische Kunst hatte, verheiratet war und seine Töchter Heather und Vanessa hießen. Fotos spuckte die Suchmaschine nur drei unterschiedliche aus. Eines, dem Justus entnehmen konnte, dass es Vanessa gewesen war, der sie auf der Treppe und vor dem Tor begegnet waren, und zwei weitere, auf denen Goodstein selbst zu sehen war. Beide waren schon etliche Jahre alt, von bescheidener Qualität und mit kleiner Auflösung.
Das einzig Auffällige war, dass Goodstein offenbar einen Spleen hatte, was seine Kleidung betraf. Er trug auf beiden Bildern nur Schwarz: schwarze Hose, schwarzer Pulli oder schwarzes Hemd, einmal sogar eine schwarze Strickmütze auf dem kahlen Haupt. Ob er immer so herumlief oder sich nur für Fotos so kleidete, war für Justus nicht zu ermitteln.
Doch dann stieß der Erste Detektiv doch noch auf etwas Interessantes. Vanessa war bei cloud+ angemeldet, einem sozialen Netzwerk, das in Kalifornien immer beliebter wurde. Und sie gab auf ihrer Startseite sehr bereitwillig und für jedermann lesbar Auskunft über ihre Hobbys, Lesegewohnheiten, Lieblingsfilme und so weiter. Was Justus wunderte, schließlich hatten sie die junge Frau als eher zurückhaltend erlebt.
»Sieh mal einer an.« Der Erste Detektiv grinste. »›Allein unter Haien‹, ›Die Nacht des Werwolfs‹, Dracula, Frankenstein – die Dame steht auf Grusel und einsame Helden.« Und auf Texas Lamarque, wie er den Star-Fotos des Schauspielers entnahm, die Vanessa auf ihrer Seite gepostet hatte. Deswegen hatte sie Peter also so angestarrt.
Eine gute Stunde später waren Coladose und Keksschachtel leer. Auf Justus’ Block stand kaum mehr als eine Stunde
Weitere Kostenlose Bücher