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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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etwas verspätet, weil er für seine Mutter noch was erledigen muss.«
    »Und?« Bob zeigte auf die Schallplatten. »Wie sieht’s aus? Ist was Brauchbares dabei?«
    »Ja, durchaus. Aber es gibt auch einige Kandidaten, die wir uns nachher anhören müssen, um zu wissen, ob wir die noch verkaufen können oder nicht.«
    »Habt ihr einen Plattenspieler?«
    »Drei.« Justus lächelte. »Onkel Titus schwört noch immer auf die alten Scheiben.«
    Bob schmunzelte. »Da steht er wohl ziemlich allein da. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich tatsächlich noch Käufer für diese Dinger finden. Heute hört doch jeder nur noch CDs oder zieht sich die Songs gleich aus dem Netz.«
    »Ah, täusch dich nicht«, widersprach Justus. »Da gibt es mehr Liebhaber, als man denken möchte.«
    »Apropos Liebhaber.« Auch Bob nahm sich jetzt eine der Schallplatten und begann mit seiner Arbeit. »Ich habe ja heute Morgen noch etwas Recherche betrieben und dabei einige interessante Details unter anderem über Pastor Hoverman gefunden.«
    »Nämlich?« Justus fischte eine Single aus dem Stapel. »All You Zombies« von den Hooters. Na prima.
    »Alfred Hoverman war tatsächlich ein ziemlicher Naturfreak und findet sogar Erwähnung in ein paar alten botanischen und zoologischen Abhandlungen. Dabei will es die Legende, dass er nicht ganz freiwillig zu diesem Hobby kam.«
    »Nicht freiwillig?« Die Single war okay. Justus staubte sienoch ein wenig mit einem weichen Tuch ab und stellte sie in die Verkaufskiste.
    »Nein. Kurz nachdem er nach Hidden Hills versetzt worden war, hat er sich im Sycamore Valley einmal so verlaufen, dass er nicht mehr zurückfand und beinahe verdurstet wäre. Von da an machte er sich detaillierte Notizen über seine Wanderungen, schrieb alles auf und zeichnete jeden Stein in sein Tagebuch.«
    »Aha.« Der Erste Detektiv las den Titel der nächsten LP. »Magical Mystery Tour« von den Beatles. Noch so ein seltsamer Zufall.
    »Wobei«, fuhr Bob fort und lächelte verschmitzt, »manche Quellen behaupten, die Geschichte sei nur ein versteckter Hinweis auf die Tatsache, dass der gute Hoverman äußerst vergesslich war. Angeblich hat er in seinen Gottesdiensten regelmäßig die Gebete versemmelt, weil er sie sich nicht merken konnte.«
    »Erinnert mich an Guillermo«, sagte Justus. »Der ist ja bisweilen auch etwas unkonzentriert.«
    »So kann man das sagen.« Bob gab die zweite Schallplatte in die Kiste mit dem Ausschuss. Auch sie hatte einen dicken Kratzer, der mit Sicherheit jede Nadel aus der Rille springen lassen würde.
    »Zur Carlson-Bande habe ich ebenfalls einige Infos«, fuhr der dritte Detektiv fort. »Bewaffnete Überfälle auf Postkutschen und Eisenbahnen, der eine oder andere Bankraub, Plünderungen und sogar Mord und Totschlag. Die zwei haben wirklich nichts ausgelassen und waren von der ganz üblen Sorte.«
    »Und ihr Abgang?« Justus überlegte. Diesmal war die Platte in Ordnung, die Hülle aber völlig unbrauchbar. Er warf die Hülle weg und zog eine neue Kiste zu sich, in der er große Kartonbögen zum Schutz von losen Platten vorbereitet hatte.
    »War so ähnlich, wie du ihn beschrieben hast. Im Sommer 1883 hefteten sich der Sheriff und seine Leute nach einem Einbruch in die Poststelle von Hidden Hills und einer wilden Schießerei auf ihre Fersen und kreisten sie in einem Waldgebiet ein. Aber obwohl die Verfolger sehr gewissenhaft waren, jede Menge Leute dabeihatten und einen engen Kreis bildeten, gingen ihnen die Banditen durch die Lappen. Da sie anschließend aber auch nie wieder von sich reden machten, entstand nach und nach jene Schauergeschichte, die wir im Museum gelesen haben.«
    »Gute Arbeit, Dritter.« Justus dehnte seinen Nacken und kniff einmal fest die Augen zu. Dieses genaue Hinsehen strengte wirklich an. »Ich habe mich ein wenig über Grace Powell schlaugemacht.«
    »Ja?« Bob erschrak, als er eine neue Hülle aus dem Stapel zog. Ein grässliches Unwesen starrte ihm entgegen, ein roter Teufel mit spitzen Zähnen. Die Gruppe hieß Uriah Heep, und obwohl sich der dritte Detektiv als Mitarbeiter der Musikagentur von Sax Sendler recht gut in der Musikszene auskannte, hatte er noch nie von ihr gehört. Und wenn die Musik so klang, wie das Cover aussah, musste sich das auch nicht unbedingt ändern.
    »Grace ist wirklich eine Koryphäe auf ihrem Gebiet. Sie hat unzählige Artikel verfasst, drei Bücher geschrieben undeinige bedeutende Auszeichnungen eingeheimst. Insbesondere die Schmalkopfrasse hat

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