Die drei ??? und das Volk der Winde
den Händen. »Wir lassen die Versteinerung über Nacht hier und kommen morgen mit einem Fahrradanhänger wieder her.«
Justus hingegen war skeptisch. »Nein, wir sollten jetzt nicht aufgeben«, befand er. »Es wäre unverantwortlich, eine solche Kostbarkeit in einem unbewohnten und unbewachten Haus zurückzu-lassen. Wir nehmen das Fossil doch besser in unsere Zentrale mit.
Wir müssen eben recht vorsichtig fahren. Wenn wir den Tanzenden Dinosaurier nun glücklich entdeckt haben, könnte uns das ebensogut irgendwer nachtun, wenn er lange genug danach sucht.«
»Du hast recht, Justus. Einverstanden«, bestätigte Bob.
»Dann gehen wir«, drängte Peter. »Mir wird es hier langsam ganz unheimlich. Es ist ja auch schon dunkel geworden.« Unwillkürlich blickte er zur Tür hin, die einen Spalt offenstand. »Nichts wie los, Leute! Ich fühle mich irgendwie beobachtet.«
»Du hast dir zu viele Horrorfilme angeschaut.« Bob kicherte boshaft.
»Moment noch«, sagte Peter, als er das Fossil über den dunklen Flur trug. »Ich hab’ da eben was gehört, und das war keine Einbildung. Da war ein Geräusch in dem Raum neben dem Arbeitszimmer.«
»Deine lebhafte Einbildungskraft kennen wir ja zur Genüge, Peter.
Aber wir können mal nachsehen, wenn dich das beruhigt«, meinte Bob.
Vorsichtig schlüpften die Jungen in den dunklen Raum links vom Arbeitszimmer.
»Hier müßte doch irgendwo ein Lichtschalter sein . . . autsch!«
Peter bekam keine Luft mehr, denn er wurde unsanft angerempelt, und gleichzeitig versuchte jemand, ihm den Dinosaurier zu entreißen. Doch geistesgegenwärtig preßte er mit beiden Armen die Versteinerung an sich und ließ nicht locker. Da versetzte ihm der Unbekannte einen heftigen Stoß. Dessen Wucht ließ Peter zur Seite taumeln, und keuchend landete er in einem mächtigen ledernen Ohrensessel. Samt seiner Bürde versank der Zweite Detektiv in dessen gepolsterter Sitzmulde.
Mutig warfen sich Bob und Justus dazwischen, doch in der nächsten Sekunde wurde Peter an den erschrockenen Ausrufen und dem dumpfen Aufschlagen zweier Körper auf dem Fußboden klar, daß seine Gefährten von dem Eindringling ebenfalls im Handumdrehen außer Gefecht gesetzt worden waren. Allerdings hatten für die beiden keine bequemen Ledersessel zum Auffangen bereitgestanden!
Blitzschnell hechtete der Angreifer los, um sich nochmals auf Peter zu stürzen, doch dieser stellte ihm aus den Tiefen des Sessels ebenso blitzschnell ein Bein. Der Gegner stolperte darüber und stürzte vornüber zu Boden. Er stieß einen unterdrückten, zornigen Laut aus, rappelte sich dann hoch und schleppte sich – wie die Jungen hören konnten, humpelnd, aber dennoch erstaunlich flink – aus dem Zimmer. Er hatte sich wohl den Knöchel verstaucht und sah ein, daß er bei einem weiteren Angriff auf die drei mit diesem Handicap den kürzeren ziehen würde.
Bob war noch wie betäubt, doch er robbte zur Tür – und da verschwand auch schon eine hochgewachsene dunkle Gestalt im Treppenhaus.
»Schnell!« schrie Peter. »Der entwischt uns sonst!« Er ließ das Fossil im Sessel zurück und raste mit den beiden Freunden die Stufen hinunter zu der breiten Terrasse vor dem Haus.
»Zu spät!« rief Bob. Am Bordstein fuhr ein Auto mit häßlich knatterndem Motor an und brauste davon, daß die Reifen quietschten.
»Hat jemand das Fabrikat erkannt?« stieß Bob atemlos hervor.
»Ich glaube, das war ein uralter Chevy. Solche Kisten haben manchmal Starthemmung«, meinte Peter. »Ganz sicher bin ich natürlich nicht.«
Justus überlegte kurz. »Dann hätten wir nun also etliche offenkun-dige Schlußfolgerungen zu ziehen«, erklärte er. »Erstens: Die Person, die uns da oben überrumpelt hat, besaß einen Hausschlüssel. Das beweist die Eingangstür, die offenstand, als wir soeben hinausliefen. Herein konnten wir ja nur durch den Kellereingang. Zweitens: Unser Gegner ist vermutlich männlichen Geschlechts und verfügt über eine prachtvolle Kondition, wie die Dynamik seines Angriffs zeigte.«
»Kann man wohl sagen.« Peter stöhnte und rieb sich das schmerzende Schienbein.
»Drittens: Wer das auch war – gut bei Kasse ist der nicht, sonst hätte er was Flotteres als eine solche Rostlaube. Und viertens – die Hauptsache – : Dieser Mensch wußte, daß sich der Dinosaurier hier in Arnold Brewsters Haus befand, und er schreckte nicht vor brutaler Gewaltanwendung zurück, um das Fossil an sich zu bringen.
Mr. Zindler scheidet meines Erachtens von
Weitere Kostenlose Bücher