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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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barsch. »Unverschämt ist das! Ich erzählte euch alles, was ihr von mir wissen müßt.«
    »Wir haben die Erfahrung gemacht, daß man Menschen nicht unbedingt trauen soll, Dr. Woolley«, antwortete Justus. »Wir haben über jeden einzelnen, von dem wir uns vorstellen können, daß er vielleicht mit der Terroraktion gegen Letitia Radford zu tun hat, Ermittlungen angestellt.«
    Es dämmerte gerade. Justus, Bob und Peter hatten den Nachmittag damit zugebracht, im Haushalt zu helfen und ihre jeweiligen Notizen zu vergleichen. Nach dem Abendessen waren sie zum Radford’schen Anwesen hinaufgeradelt, um mit ihrem Auftraggeber zu sprechen. Sie hatten Woolley in seinem Versuchsraum angetroffen, und er hätte empört reagiert, als Peter von seiner Fahrt zur Universität Los Angeles berichtete.
    »Ich kann Ihre Empfindungen verstehen, Dr. Woolley«, bemerkte Justus nun, »aber Sie müssen zugeben, daß es zu unserem Beruf gehört, zu zweifeln – und unsere Zweifel auszuräumen. Soviel wir sagen können, hat niemand im Haus Radford irgendein Motiv für die Terrorkampagnen gegen Letitia, folglich müssen wir woanders nachforschen. Ein solch brutales Vorgehen erscheint völlig sinnlos, und doch gibt sich jemand unerhörte Mühe mit diesen Brutalitäten.«
    Woolley seufzte. »Letitia ist keine sehr intelligente Frau, und sie kann recht schroff und aufreibend sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie jemals einem Menschen vorsätzlich Schaden zugefügt hat.«
    »Könnte sie jemanden unabsichtlich tief verletzt haben?« fragte Justus. »Sie sagten einmal, sie sei schon einige Male verlobt gewesen, zu einer Heirat sei es aber nie gekommen.
    Vielleicht hat sie einem Verehrer den Laufpaß gegeben?«
    »Wenn man Mrs. Chumley glauben darf, ist das nicht LetitiasArt«, erwiderte Woolley. »Sie ist es nämlich, die sitzenge-lassen wird.«
    »Ach?« meinte Justus.
    »Ja. Mrs. Chumley hat auch eine Andeutung gemacht, einige ihrer Verlobten seien nicht standesgemäß gewesen, und Letitias Bruder habe sie mit Geld abgefunden, damit sie sich zurückzogen. Es waren Abenteurer übelster Sorte darunter, die nur auf ihr Geld aus waren und es auf diese Abfindung anlegten. Und ich schätze, mancher hielt es einfach nicht mehr mit ihr aus. Sie ist auf die Dauer schwer zu ertragen.« Justus nickte. »Und wo ist sie jetzt?«
    »Zur Zeit in Beverly Hills, aber sie wird dort nicht lange bleiben«, sagte Woolley. »Sie hat sich gestern abend wieder beruhigt und eingesehen, daß die Spinne, die ihr über den Fuß lief, das nicht mit Absicht tat. Mrs. Chumley hat ihr zugeredet, sie solle einige Tage nach Beverly Hills fahren und sich ablenken. Ich ging heute nachmittag zur Villa, um mir etwas Kaffee zu borgen, und Mrs. Burroughs erzählte mir, Letitia sei im Wilshire-Hotel in Beverly Hills zufällig einem früheren Liebhaber begegnet. Das wiederum regte sie so auf, daß sie anrief und mitteilte, sie käme heute abend wieder zurück. Mrs. Chumley versuchte sie zu überreden, sie solle doch in ein anderes Hotel ziehen und die Sache vergessen, aber sie will nicht. Sie kommt wieder hierher.«
    Kaum war das ausgesprochen, als man einen Schrei hörte.
    »Da ist sie ja wieder!« Peter lief zur Tür.
    Justus und Bob folgten ihm bergan. Charles Woolley kam mit verärgertem Gebrummel nach.
    Inzwischen war es fast dunkel. Die Schreie wollten kein Ende nehmen. Letitia Radfords Stimme klang so entsetzt, wie sie es zuvor noch nicht gehört hatten.
    »Nein!« schrie sie. »Nein! Nicht! Bitte nicht!«
    Die schrillen Schreie brachen ab, und heftiges Weinen folgte.
    Und dann raste etwas auf die Jungen los wie ein gräßliches Schreckgespenst – die Vogelscheuche!
    Die Lichter auf der Terrasse über ihnen gingen an, und die drei
    ??? erhaschten einen Blick auf die grinsende Fratze der Vogelscheuche – eine Fratze aus grobem Gewebe, das um den Hals zusammengefaßt und mit Schnur abgebunden war. Die Augen unter dem Rand des schwarzen Hutes stachen als schwarze Dreiecke aus dem Gesicht hervor. Genau wie die Vogelscheuche auf dem Zaun, trug die Gestalt eine alte Cordjacke, aus deren Ärmeln Strohhalme hervorschauten. Das Unding stand einen Augenblick still, als es Woolley und die Jungen sah, und Woolley rang erschrocken nach Atem. Die Vogelscheuche schwang eine Sense!
    »Vorsicht!« schrie Peter.
    Mit einem leisen, gurgelnden Lachen erhob die Vogelscheuche die Sense und machte eine weit ausholende Bewegung. Dann stürzte sie sich auf die drei ??? und riß die

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