Die drei ??? und der Ameisenmensch
für den Fall »Vogelscheuche« empfohlen, wollte er plötzlich nichts mehr hören. Der Kommissar hatte den Jungen zuvor oft geraten, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten, und nun waren sie schon wieder mitten in einer gefährlichen Situation. Er hatte die Jungen angewiesen, nach Hause zu gehen und die Vogelscheuche auf sich beruhen zu lassen.
Doch wie für den Kommissar ebenfalls vorauszusehen war, hatten indessen Justus, Bob und Peter keineswegs die Absicht, ihren Fall aufzugeben. »Na, wir sollten schon auf der Hut sein«, sagte Justus zu seinen Freunden. »Der Kommissar wird wirklich unangenehm werden, wenn er uns noch einmal bei den Radfords antrifft.«
»Also ich werde bestimmt auf der Hut sein – nach gestern abend«, erklärte Peter.
»Dich hat es ja am schlimmsten erwischt«, bemerkte Bob.
»Abgesehen von Letitia. Immerhin dürfte sie es künftig leichter haben. Nun weiß wenigstens jeder im Haus, daß es diese Vogelscheuche wirklich gibt!«
Justus nickte. »Es gibt kaum etwas Schlimmeres, als wenn einem niemand glaubt. Das genügt, um jeden in einen Zusammenbruch zu treiben.« Der Erste Detektiv saß im kleinen Büro in der Zentrale hinter seinem Schreibtisch und zupfte an seiner Unterlippe wie immer, wenn er scharf überlegte. »Viele von uns sahen gestern abend die Vogelscheuche. Und das bedeutet, daß wir einige Verdächtige ausschließen können. Woolley war ja bei uns. Mrs. Burroughs sagte, sie hätte die Vogelscheuche vom Fenster aus gesehen.
Ihr Mann und Mrs. Chumley waren auch an Ort und Stelle.
Bleibt nur noch Gerhart Malz.«
»Mann, der hätte ja ohne weiteres die Vogelscheuche sein können«, folgerte Bob. »Nehmen wir mal an, er hatte seinen Wagen am Rock Rim Drive geparkt. Nachdem er Letitiaerschreckt hatte, wäre ihm noch Zeit geblieben, dort hinun-terzulaufen, seine Maskerade abzulegen und dann zum Mosby-Museum zurückzufahren, ehe die Polizei eintraf.«
»Das wäre möglich«, entgegnete Justus. »Malz wußte die ganze Zeit Bescheid über Letitias panische Angst vor Vogelscheuchen und Insekten. Und er könnte erfahren haben, daß sie vorzeitig aus Beverly Hills zurückkehren wollte. Aber vergessen wir nicht unseren mysteriösen, unbekannten Späher
– den Burschen, den wir durch das Maisfeld verfolgten.
Vielleicht hat er das Radford-Haus aus dem alten Bau am Rock Rim Drive schon eine ganze Zeit beobachtet. Der könnte ohne weiteres die Vogelscheuche sein. Aber wir haben keine Möglichkeit, hier sicher zu sein, falls wir ihn nicht auf frischer Tat ertappen.«
Peter schauderte. »Ich bin überhaupt nicht wild darauf, irgendwen zu ertappen«, erklärte er. »Nach alledem, was gestern abend passiert ist!«
»Wir sollten künftig sehr vorsichtig vorgehen, aber wir müssen die Vogelscheuche zur Strecke bringen«, sagte Justus. »Wir sind die einzigen, die noch willens sind, am Tatort zu erscheinen. Die Polizei befaßt sich einfach nicht ernsthaft damit. Und wir wissen tatsächlich einiges über die Vogelscheuche, das uns weiterhelfen könnte.«
»Zum Beispiel wissen wir, daß er mit einer Sense umgehen kann!« stellte Peter fest. »Und was wissen wir sonst noch?«
»Er taucht immer im Dunkeln auf«, fuhr Justus fort.
»Zumindest war es jedesmal, wenn ihn Letitia Radford sah, gerade kurz vor Einbruch der Dunkelheit – dieses Zwielicht, das nichts mehr deutlich erkennen läßt.«
»Da wird wohl eine Gegenüberstellung auf uns zukommen«, fügte Bob hinzu.
»Genau das«, pflichtete Justus bei. »Heute abend, ehe es dunkel wird, gehen wir zur Villa Radford und legen uns auf die Lauer.«
»Und wenn sich nichts tut?« fragte Bob.
»Dann gehen wir morgen abend noch einmal hin«, antwortete Justus.
»Aber wenn sich nun doch was tut?« meinte Peter mit unsicherer Stimme. »Wenn die Vogelscheuche wieder auftaucht?«
»Dann halten wir uns versteckt, beobachten den Kerl und versuchen herauszufinden, wohin er geht«, entschied Justus.
»Hört mal zu, was ich mir überlegt habe. Wir nehmen unsere Walkie-Talkies mit, damit wir untereinander Verbindung haben. Bob, du beobachtest das Mosby-Museum. Gerhart Malz ist zur Zeit ein Hauptverdächtiger. Peter, du versteckst dich bei dem alten Bau am Rock Rim Drive. Ich werde mich beim Haus Radford aufhalten.«
Peter seufzte. »Na schön. Mach’ ich. Es paßt mir gar nicht, aber ich mach’s.«
Am Abend, als die drei ??? ihre Fahrräder in einem Gestrüpp einige hundert Meter von der Villa entfernt versteckten, hatte Peter noch immer
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