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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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schwere Bedenken. Justus gab Bob und Peter je eines der Walkie-Talkies.
    Die kleinen Sende-und Empfangsapparate hatte Justus in seiner Werkstatt auf dem Schrottplatz eigenhändig zusam-mengebaut. Ähnlich wie bei Sprechfunkgeräten bestand jede Einheit aus Lautsprecher und Mikrofon. Jeder der drei ???
    trug einen mit Kupferdraht besetzten Gürtel, und an jedem Gürtel befand sich ein Kabelanschluß, der ins Gerät einzustecken war. Die Gürtel mit dem Draht bildeten die Antennen für die Geräte, deren Empfangs-und Sendebereich etwa sechshundert Meter betrug. Wenn einer der Jungen ins Mikrofon sprechen wollte, drückte er auf einen Knopf am Gerät. Wollte er auf Empfang gehen, so ließ er den Knopf los.
    »Also, wenn ihr die Vogelscheuche zu Gesicht bekommt, laßt euch gar nicht mit dem Burschen ein«, warnte Justus, als die Freunde die Geräte eingesteckt hatten. »Versucht lediglich, ihn im Blick zu behalten. Wenn ihr Hilfe braucht, habt ihr ja eure Geräte.«
    Peter nickte, und dann schritten sie in der einbrechenden Dämmerung los. Als sie sich der Villa Radford näherten, ging Peter von der Straße ab, schritt quer über das freie Gelände vor dem Anwesen der Radfords und arbeitete sich durchs Dickicht am Berghang zu dem alten Haus am Rock Rim Drive vor.
    Auf der zerfurchten alten Straße gab es keinen Verkehr, als Peter sein Ziel erreichte. In Sichtweite war auch kein Wagen geparkt. Das unbewohnte Haus wirkte düster und trostlos.
    Kletterrosen und wilde Reben rankten an den Mauern hoch, und struppiges Unkraut wucherte um die Eingangsstufen.
    Die Sonne ging gerade unter, als Peter ein Versteck in den Büschen neben der Zufahrt zu dem alten Bau fand.
    »Nummer zwei«, kam es aus seinem Walkie-Talkie. »Wo bist du, Nummer zwei?«
    Es war Justs Stimme.
    Peter drückte auf den Knopf an seinem Gerät. »Ich bin im Gebüsch bei dem alten Haus«, sagte er verhalten. »Hier rührt sich nichts.«
    »Gut«, erwiderte Justus. »Warte ab und halte dich bereit. Bob, dich kann ich auch nicht sehen.«
    Es klickte im Gerät. »Ich bin hinter dem Mosby-Haus«, flüsterte Bob.
    »Sehr schön«, sagte Justus. »Jetzt wird es dunkel. Haltet die Augen offen und benutzt die Walkie-Talkies nur noch, wenn es unbedingt sein muß.«
    Nun war es still im Gerät. Peter setzte sich auf die Erde und zog die Knie zum Kinn hoch. Er wartete und horchte. Erst hörte er nichts. Aber dann war ganz schwach das Geräusch eines Wagens zu vernehmen, der mühsam die Steigung von der Küste her erklomm. Peter war hellwach. Doch auf der Chaparral Canyon Road war Autoverkehr nichts Ungewöhnliches. Vielleicht würde der Wagen über das Bergmassiv und auf der anderen Seite ins San Fernando Valley hinunter-fahren.
    Oder wollte er etwa doch in den Rock Rim Drive einbiegen?
    Das Motorengeräusch änderte sich, als der Fahrer herunter-schaltete. Peter erkannte, daß es ein Lieferwagen sein müsse.
    Er hörte das Quietschen der geplagten Federn und sah Scheinwerferlicht auf dem Weg. Das Fahrzeug war zum Rock Rim Drive abgebogen.
    Das Licht schien Peters Versteck zu durchdringen, als der Wagen in die Einfahrt zu dem alten Haus rumpelte. Der Fahrer stellte den Motor und das Licht ab, und Peter hörte, wie die Handbremse energisch angezogen wurde.
    Die Tür des Lieferwagens öffnete sich, und ein Mann stieg aus. Leise ging er im Schatten hinter das Haus. Peter hörte die Hintertür aufgehen. Gleich darauf flackerte ein Lichtschein durch die Ritzen der vernagelten Fenster.
    Der Mann aus dem Lieferwagen stieg die Treppe hinauf. Peter hörte seine Schritte laut auf den nackten Dielen hallen, als er den hinteren Teil des Hauses betrat.
    Vorsichtig schlich Peter hinter den Büschen näher heran, bis er an der Rückseite des Hauses die oberen Fenster sehen konnte
    – jene Fenster, die den Blick auf die Villa Radford freigaben.
    Erst waren die Fenster leer und dunkel. Aber kurz darauf wurde oben ein Streichholz angerissen. Peter erhaschte einen Blick auf ein Gesicht. Es war von harter Arbeit geprägt und stark gebräunt, mit tiefen Falten von der Nase zu den Mundwinkeln.
    Der Mann zündete sich eine Zigarette an, und Peter sah das dichte, weiße Haar um das Gesicht. Dann ging das Streichholz aus. Außer dem glimmenden Zigarettenende war es im Haus wieder dunkel. Mit verhaltenem Zittern schlich Peter zurück, auf das Fahrzeug zu. Er hielt sich im Gebüsch geduckt, bis er außer Sicht sein mußte.
    Was wollte dieser Mann beobachten? fragte sich Peter. Das Haus Radford

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