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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Burroughs. Lord Armistons ehemaliger Butler. Ja. Den haben wir samt seiner Frau an Mrs. Chumley vermittelt. Ein hervorragender Mann.«
    »Ich habe Referenzen vorzuweisen«, legte Justus eifrig los.
    »Burroughs hat mir erzählt, daß Sie Auskünfte einzuholen pflegen.«
    »Selbstverständlich tun wir das«, gab die Frau schnippisch zur Antwort. »In dieser Branche könnten wir uns nicht lange halten, wenn die von uns empfohlenen Leute nicht zuverlässig wären. In Burroughs’ Fall zum Beispiel telegrafierten wir seinem früheren Dienstherrn in England. Als Lord Armiston uns unverzüglich zurücktelegrafierte, Burroughs sei sehr befähigt und seine Frau eine ausgezeichnete Köchin, da konnten wir die beiden sofort vermitteln. In deinem Fall hingegen nützen Referenzen nicht viel. Wir haben ganz einfach keine Stellenangebote für so junge Burschen.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Justus.
    »Es überrascht mich, daß dir Burroughs überhaupt vorschlug, hierher zu kommen«, wandte die Frau noch ein.
    »So direkt hat er es auch nicht getan«, bekannte Justus. »Ich habe mir das selbst überlegt, als er mir erzählte, daß er über Sie vermittelt wurde.«
    »Das hört sich ja nun ein wenig anders an, wie?« meinte dieFrau. »Na, dann komm nur in ein paar Jahren wieder her.
    Vielleicht können wir uns dann über etwas Passendes unterhalten.«
    Justus bedankte sich und ging stocksauer hinaus. Burroughs war also ein qualifizierter Hausdiener, der vorher als Butler bei einem britischen Lord gewesen war. Das machte es sehr unwahrscheinlich, daß er in Gestalt einer Vogelscheuche herumspukte und Ameisen in fremde Betten schüttete.
    Während Justus in den Bus nach Westen stieg, der nach Rocky Beach fuhr, war Bob noch weiter draußen im Osten am Werk.
    Er war mit Justus hergefahren und dann im Bus sitzengeblieben, bis dieser vor dem großen Gebäudeklotz hielt, wo sich die Graham-Kunstakademie befand. Bob wußte ein wenig über dieses Institut Bescheid, aus dem viele wirklich gute Künstler hervorgegangen waren. Er stieg die breite Vortreppe hinauf und zog die schwere Bronzetür auf.
    Bob trat in eine weitläufige Eingangshalle mit mehreren Türen zu beiden Seiten. Der Geruch, der in der Luft hing, erinnerte ihn an das Mosby-Museum. Es war der Geruch von Ölfarbe.
    »Na, Kleiner, suchst du was?« fragte ein junger Mann in Jeans. Er war gerade aus einem der Räume gekommen und trug eine Bockleiter.
    »Ich . . . ich suche meinen Vetter«, stotterte Bob. Dann verzog er das Gesicht. Justus hätte jetzt nicht gestammelt oder gezaudert. Justus hätte sachlich und klar geantwortet.
    Bob holte tief Atem und reckte sich in den Schultern. »Mein Vetter studierte früher hier an der Akademie. Seine jetzige Adresse kenne ich aber nicht, und da dachte ich, hier an der Schule könnte ich vielleicht erfahren, wo er zur Zeit wohnt.«
    So – das hörte sich schon viel besser an!
    »Na klar doch!« meinte der junge Mann. »Hier versucht man mit allen Ehemaligen Verbindung zu halten. Das Sekretariat ist im zweiten Obergeschoß, vorn im Gebäude. Dort kannst du jeden fragen.«
    Bob dankte dem jungen Mann, stieg die Treppe hinten in der Halle hinauf und fand oben das Sekretariat. Es bestand aus einer Reihe verglaster Büronischen, und sie waren leer bis auf eine. Hier blätterte ein bärtiger Mann eine Kartei durch.
    »Ja?« fragte der Mann, als er Bob sah. »Was möchtest du?«
    »Mein Vetter hat früher hier studiert«, sagte Bob. »Er heißt Gerhart Malz. Ich bin in Los Angeles zu Besuch, und meine Mutter hat mir aufgetragen, ihn anzurufen, solange ich hier bin, aber im Telefonbuch finde ich seinen Namen nicht.«
    »Malz?« fragte der Mann. »Doch, natürlich. Er war einer meiner Schüler. Jetzt ist er Kustos im Mosby-Museum.«
    Bob zuckte mit keiner Wimper, ganz so, als habe er vom Mosby-Museum noch nie etwas gehört. Der bärtige Mann blickte von seiner Kartei auf. »Das Mosby-Museum liegt ziemlich weit außerhalb, in den Bergen über Rocky Beach«, erzählte er weiter. »Da hat es wenig Sinn, daß du einfach hinfährst. Aber das Museum steht im Telefonbuch. Ruf deinen Vetter dort an. Ich habe gehört, daß Gerry so stolz auf das Museum ist, als sei er der Besitzer. Er kann dich ja hier irgendwo abholen und dir dann das Haus zeigen. Hoffentlich hältst du etwas von alten Meistern.«
    »Sie meinen Bilder?« fragte Bob.
    »Gewiß. Bilder von Malern wie Rembrandt und van Dyck und Vermeer. Das Mosby-Museum ist voll davon.«
    »Oh«, sagte Bob.

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