Die drei ??? und der Ameisenmensch
neben Ben Agnier genommen, und sie sah ihn mit einer Mischung aus Neugier und Bewunderung an.
»Sie haben also das Haus hier beobachtet?« forschte sie nach.
»Das haben Sie fabelhaft gemacht.«
Agniers Gesicht überzog sich mit leichter Röte. »Na – eigentlich war es anders«, entgegnete er. »Ich machte mir eben Sorgen um Mrs. Chumley.«
»Das war äußerst rücksichtsvoll von Ihnen, Ben«, bedankte sich Mrs. Chumley. »Aber was gab es für einen Grund zur Sorge?«
»Nun, dieser Burroughs gefiel mir nicht«, erklärte Ben Agnier.
»Seit er hier ist, hat sich alles so verändert.«
»Ja, es ist wirklich vieles anders geworden«, gab Mrs. Chumley zu. »Ich dachte, es würde sich bessern. Es war so angenehm, wieder geschultes Personal im Haus zu haben. Sie können sich das nicht vorstellen, Letitia. Seit Ihre Mutter starb, hatte ich hier sechs oder sieben Ehepaare, und mit keinem von ihnen war ich zufrieden – erst mit Burroughs und seiner Frau.«
»Und nun waren Ihre geschätzten Helfer ein ganz gewöhnliches Diebespärchen«, stellte Mr. Malz fest. Er berichtete ihr von dem Tunnel.
»Sie wollen also damit sagen, daß die beiden in der ganzen Zeit, während sie hier waren, an einem Tunnel bauten?« zeterte Mrs. Chumley. »Ich weiß gar nicht, wann sie das gemacht haben sollen. Wirklich, ich habe keine Ahnung!«
»Vermutlich bei Nacht, Mrs. Chumley, wenn Sie schliefen«, sagte Justus.
»Schon die Vorstellung macht mich müde«, meinte Mrs. Chumley dazu. »Wann schliefen die beiden denn dann, um Himmels willen?«
»Sie gruben nicht jede Nacht«, erklärte ihr Agnier.
»Manchmal arbeiteten sie auch tagsüber. Deshalb wurde ich ja gefeuert.«
»Das verstehe ich nicht«, entgegnete Mrs. Chumley. »Burroughs sagte mir, Sie wollten Ihr Unternehmen mit dem Schwimmbad-Wartungsdienst altershalber aufgeben, und da stellten wir diesen neuen, jungen Mann ein.«
»Burroughs hat mich fristlos entlassen«, berichtigte Agnier.
»Ich sah ihn eines Morgens in Arbeitskleidung aus dem Keller kommen. Er schob eine mit Erde beladene Schubkarre. Nun trifft man ja den Hausdiener einer Villa üblicherweise nicht mit einer Schubkarre an. Ich fragte ihn, was er vorhabe, und er sagte, die Kellermauer sei an einer Stelle gerissen, und ein Haufen Mörtel sei heruntergefallen. Das glaubte ich ihm einfach nicht. Ich war schon selbst im Keller dieses Hauses, und die Mauern dort sahen gewiß nicht baufällig aus. Als ich das dann erwähnte, feuerte er mich! Na, da sagte ich mir, wenn ich schon entlassen werden soll, dann von Ihnen, Mrs. Chumley, und nicht von Burroughs. Also ging ich ums Haus und klingelte vorn an der Tür. Es kam aber nur Mrs. Burroughs, und sie sagte, Sie schliefen gerade und dürften nicht gestört werden. Jedesmal, wenn ich Sie nach diesem Vorfall sprechen wollte, trat Mrs. Burroughs dazwischen. Und wenn ich anrief, ging Burroughs ans Telefon. Zweimal schrieb ich einen kurzen Brief, aber davon bekamen Sie wohl nichts zu Gesicht.«
Schaltet euer Gehirn auf Alarmstufe I – es ist dringend! Doch nun wollen wir die gute Mrs. Chumley nicht an ihrer nächsten Äußerung hindern!
Mrs. Chumley schüttelte den Kopf. »Lieber Himmel!« rief sie.
»Ich war ja dann praktisch die Gefangene dieses Diebespaares! Sie hätten mich umbringen können!«
»Ich glaube nicht, daß die beiden dazu fähig wären«, besänftigte Ben Agnier sie, »aber ich machte mir Sorgen. Da fing ich an, das Haus Radford aus dem alten Bau am Rock Rim Drive zu beobachten. Ich fuhr jeden Tag hin und blieb dort, bis ich Sie auf der Terrasse sah. Solange Sie auf mich normal wirkten, dachte ich mir, es sei wohl doch alles in Ordnung. Aber dann kam dieser Typ mit der Glatze und pflanzte das Maisfeld an, und etwa um diese Zeit passierte die Sache mit dem alten Jason Creel, der hier über zwanzig Jahre lang als Gärtner beschäftigt war – tja, auch er wurde fristlos entlassen.«
»Das habe ich selbst besorgt«, gab Mrs. Chumley zu. »Der arme Mann war so nachlässig geworden. Und er hatte es auch gar nicht mehr nötig, arbeiten zu gehen.«
»Das weiß ich«, erwiderte Agnier. »Er kam zuletzt nur noch aus Anhänglichkeit hierher. Aber diesen Burroughs mochte er auch nicht. Und dann kehrte Miss Letitia zurück, und jeden Tag konnte ich sie draußen auf der Terrasse sehen. Und da kam mir der Gedanke, daß Sie und Miss Letitia doch völlig isoliert waren. Es kam niemals Besuch, nur Sie, Mr. Malz, und der Bursche, der den Mais anbaute.«
»Ist hier
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