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Die drei ??? und der Automarder

Die drei ??? und der Automarder

Titel: Die drei ??? und der Automarder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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verlegen. »Ist mir nur so rausge-rutscht, lassen wir’s.«
    »Daß sich einer unsichtbar machen kann, können wir ausschlie-
    ßen, Peter. Aber es gibt da so etwas wie das psychologische Phänomen des Übersehenwerdens.« Justus wandte sich an Paul.
    »Als du an eurem Kastenwagen die Scheibe klirren hörtest, konntest du beim Wagen niemanden sehen. Aber vielleicht hattest du auf der Straße doch etwas bemerkt. Etwas, das sich schon fast entfernt hatte, als du das Klirren hörtest. Vielleicht nur einen schwachen, blitzartigen Eindruck von etwas, das sich zur nächsten Ecke hin bewegte. Etwas, das du automatisch registriert, aber nicht wirklich bewußt zur Kenntnis genommen hast.«
    Paul zog die Brauen zusammen und senkte die Lider, als wolle er die Szene an jenem dunklen Abend vor seinem geistigen Auge deutlicher heraufbeschwören. »Beim Wagen habe ich niemanden gesehen, wie ich schon sagte. Und ich bin sicher, daß auch nichts auf der Fahrbahn war. Nein, da habe ich nichts . . .«
    Er verstummte und konzentrierte sich ganz stark.
    »Halt! Vielleicht hat sich da . . . doch etwas bewegt. Und zwar auf der Fahrbahn, vor dem Wagen. Eben . . . eine Bewegung, na ja . . . Kein Auto oder etwas dergleichen, einfach . . . irgend jemand . . .«
    »Eine Art Eindruck, an den du dich nicht klar erinnern kannst?« half Justus nach.
    »Ich hab’ tatsächlich etwas gesehen.« Paul nickte und versuchte sich zu entsinnen, versuchte, sich die dunkle Straße an jenem Abend wieder ins Gedächtnis zu rufen. »Aber sobald es wieder weg war . . . hatte ich auch schon vergessen, daß ich etwas gesehen hatte.«
    Justus nickte. »Wir alle neigen dazu, ganz normale Dinge oder Leute oder Vorgänge, denen wir im Alltag immer wieder begeg-nen und die uns völlig vertraut sind, gar nicht mehr zu bemerken. Es kommt dazu, daß wir das Alltägliche wohl noch sehen, aber uns dessen nicht mehr bewußt sind. Den Eindruck vergessen wir, sobald er dein Blick entschwunden ist: den Postboten, die Müllabfuhr, den Zählerableser, Boten von Kaufhäusern, Hausierer an den Türen und einen Mann, der abends auf einem Fahrrad vorbeifährt. Erst recht gilt das dann, wenn wir durch das Klirren einer zerborstenen Scheibe abgelenkt sind. Wir sehen einen Radfahrer, ohne eigentlich auf ihn zu achten, und da zerspringt die Scheibe. Einen Mann auf einem Fahrrad bringen wir nicht mit einer eingeschlagenen Autoscheibe in Verbindung; unsere Aufmerksamkeit ist nur auf die Scheibe gerichtet, und schon haben wir vergessen, daß wir überhaupt einen Radfahrer sahen. Der Eindruck ist restlos ausgeblendet. Ein psychologisches Phänomen, wie ich schon sagte.«
    »Aber das hieße darin auch, (laß er tatsächlich nicht anhielt, um die Scheibe einzuschlagen, Justus«, wandte Bob ein. »Wie zerbricht er denn nun vom Fahrrad ans die Scheiben?«
    »Und wie kommt es, daß er immer ausgerechnet den Straßenabschnitt, an dem die Polizei wartet, verschont?« fragte Peter verdutzt.
    »Wir wissen noch nicht genug, um diese Fragen zu beantworten«, wehrte Justus ab, »aber ich habe da einige Ideen. Ich möchte noch einmal mit dem Kommissar sprechen, und ich möchte mir Pauls Kastenwagen ansehen.«
    »Geht klar«, sagte Paul. »Läßt sich jederzeit machen. Er steht zur Zeit beim Geschäft – mein Vater ist auswärts.«
    »Du. Justus . . .« Bob war noch nicht zufrieden. »Eines hast du uns bisher nicht gesagt: wie wir beweisen sollen, daß der Mann auf dem Rennrad die Scheiben zertrümmert – falls er der Täter ist.«
    »Wir werden ihn auf frischer Tat ertappen, Bob«, erklärte Justus,
    »und dazu werden wir noch einmal die Telefonlawine ankurbeln.«
    »Du meinst, wir sollen all den Kindern speziell auftragen, nach dem Radfahrer Ausschau zu halten und zu beobachten, was er anstellt?« fragte Peter.
    »Genau das meine ich«, erwiderte Justus energisch. »Diesmal wissen wir genau, worauf wir unsere Partner zur Beobachtung hinweisen müssen. Falls der Radfahrer der Täter ist, der am laufenden Band Autofenster zertrümmert, dann dürfte es mit Hilfe der Telefonlawine nicht schwierig sein, das nachzuwei-sen.«
    »Und wenn er dann weiß, daß all die Leute auf der Lauer liegen.
    so wie er es bei der Polizei wußte?« wandte Peter ein. »Vielleicht hat er Röntgenaugen. Oder Infrarot-Augen, die im Dunkeln sehen können! Vielleicht ist er mit übersinnlicher Wahrnehmung begabt und spürt es, wenn man ihn beobachtet!« »Ich vermute, Peter. daß die Kenntnis unseres Verdächtigen vom Standort

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