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Die drei ??? und der Automarder

Die drei ??? und der Automarder

Titel: Die drei ??? und der Automarder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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Uhr.
    »Könnten wir uns die Münzen ansehen?« Justus ließ nicht lok-ker.
    »Ansehen? Ja, natürlich. Hier entlang.«
    Er führte die Jungen aus dem Raum und durch den dahinter gelegenen Flur zu einer Tür ganz hinten. Diese öffnete er mit einem Schlüssel, der an seinem Bund hing. Das kleine Arbeitszimmer war mit dunklem Holz getäfelt und enthielt viele Bücherregale, eine schwere, dunkelbraune Brücke und ganze Reihen von Glaskästen auf Beinen. In den Vitrinen waren die verschiedenartigsten Münzen auf dunkelblauem Samt gebettet.
    Willard Temple zeigte auf einen der Kästen.
    »Das sind die amerikanischen Münzen. Diese links oben ist Onkel Jarvis’ einziger anderer Doppeladler. Aber das Exemplar ist bei weitem nicht so viel wert wie das abhandengekommene.«
    Die Jungen drängten sich um die Vitrine, um die große Goldmünze auf ihrem blauen Samtbett anzusehen. Sie glänzte unter der Innenbeleuchtung des Glaskastens. Das Stück hatte etwa die Größe eines Silberdollars und zeigte einen fliegenden Adler im Profil, die Schwingen über den Kopf erhoben, vor den sich fächerförmig ausbreitenden Strahlen einer aufgehenden Sonne. »Wie alt ist diese Münze?« fragte Bob.
    »Die hier ist von 1909«, antwortete Willard Temple. »Die Jah-reszahl ist auf der anderen Seite eingeprägt, dazu eine Abbildung der Freiheitsstatue. Es ist eine wunderschöne Münze, aber sie ist nur etwa achtzehntausend Dollar wert.«
    Peter pfiff durch die Zähne. »Finde ich doch sehr beachtlich. Und die Münze ist nicht einmal so alt.«
    »Nicht das Ausgabejahr zählt, nur die Seltenheit und der Zustand. Zu Anfang unseres Jahrhunderts wurden nicht mehr viele Goldmünzen geprägt, weil man Banknoten den schweren Münzen vorzog.«
    »Aber wieso ist dann der gestohlene Adler so viel mehr wert?« wollte Paul wissen. »Eine Viertelmillion Dollar – das ist ja unglaublich!«
    »Ja, die gestohlene Münze hat die Ultrahochrelief-Prägung. Das bedeutet, daß sich Adler und Freiheitsstatue deutlich höher vom Hintergrund abheben. Es ist der gleiche Entwurf – übrigens von Augustus Saint-Gaudens –, aber die UltrahochreliefPrägung wurde nur in einem einzigen Jahr, nämlich 1907, hergestellt. Gerade dieses Exemplar ist daher äußerst seiten und wirklich bildschön.«
    »In was für einem Kästchen befand sich der gestohlene Adler?« erkundigte sich Bob.
    An einer schwarzen Lederschatulle, so groß wie eine Zigaret-tenschachtel, mit zwei Scharnieren und Sicherheits-Druckver-schluß«, erklärte Willard Temple. »Innen ist sie mit dem gleichen blauen Samt ausgeschlagen wie die Vitrinen hier. Die Münze steckte allerdings noch in einer Hülle aus Klarsichtfolie, die sie vor Beschädigung schützen soll.«
    Bob, Peter und Paul bewunderten die herrliche Goldmünze, während sie Willard Temple zuhörten. Justus sah sich indessen im Raum um.
    »Mr. Temple . . .« äußerte der Erste Detektiv unvermittelt. »Ich habe in diesem Haus bisher kein Fernsehgerät gesehen.«
    »Mein Onkel haßt das Fernsehen.« Willard Temple lachte. »Er duldet keinen Apparat in seinen Zimmern.«
    »Wozu steht dann in Ihrem Garten eine Parabolantenne?«
    »Antenne?« Wieder mußte der junge Mr. Temple blinzeln.
    »Ach ja, Sarah und ich haben einen Fernseher im Hobbyraum.
    Mein Onkel ruht sich dort gerade aus, sonst könnte ich euch vorführen, was die Parabolantenne bringt.«
    »Aha.« Justus nickte. »Dann werden wir am besten später noch mal herkommen. Oder können Sie uns den Auftrag im Sinne Ihres Onkels erteilen?«
    »Ich glaube . . .« setzte Willard Temple an.
    Plötzlich wurde die Tür zum Arbeitszimmer aufgerissen, und der Hausherr, Jarvis Temple, stand auf der Schwelle. Auf seinen Stock gestützt, starrte er die Jungen böse an.
    »Was treiben denn die Bengels in meinem Arbeitszimmer?« brüllte der alte Herr los und hinkte in den Raum. »Suchen sie sich etwa aus, welche Münze sie als nächste stehlen sollen?«
    »Ihr Neffe hat uns eingelassen, Sir«, erwiderte Justus gelassen.
    »Wenn wir Ihnen bei der Suche nach Ihrem Adler helfen sollen, müssen wir wissen, wie er aussieht. So, und wenn Sie uns nun sagen könnten . . .«
    »Mir bei der Suche nach meinem Adler helfen!« Nun war der Mann mit dem zerwühlten grauen Haar maßlos verblüfft.
    »Nicht auf hundert Schritt Entfernung würde ich euch vier an meinen Adler lassen! Raus aus meinem Haus, auf der Stelle!«
    »Aber Ihr Neffe . . .« fing Justus an.
    Peter fuhr hitzig dazwischen: »Er rief uns an und sagte,

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