Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)
erreichten eine Querstraße und bogen scharf um die Ecke. Keine fünfzig Meter weit entfernt kletterte der Einbrecher gerade über die Mauer.
Inzwischen war Peter vorn. Nur noch wenige Schritte, dann hatte er den Kerl.
Jetzt sprang der Mann auf die Straße. Peter gab alles. Der Mann entdeckte ihn und rannte los. Mit letzter Kraft raste Peter auf ihn zu, warf sich auf ihn, erwischte ein Bein und fiel schmerzhaft zu Boden. Doch ehe er die Lage überblicken konnte, hatte sich der Mann umgedreht und schlug ihm fest mit der Faust an die Schläfe.
Um Peter herum wurde es dunkel.
»Peter! Hallo Peter!«
Etwas klatschte unangenehm gegen seine Wangen.
Peter schlug die Augen auf. Bobs Gesicht, direkt über ihm. Seltsam. Und Justus war da. Und ein Mann, den er nicht kannte. Mit Sonnenbrille.
Peter überlegte, wo er wohl sein könnte. Seine Schulter tat höllisch weh. Im Kopf hämmerte es.
»Was für ein Glück! Er ist wieder bei sich!«, hörte er Bob.
»Meine Güte! Das hätte auch schiefgehen können!« Das war der Mann mit der Sonnenbrille, der sich jetzt herunterbückte. »Du bist also Peter?«
Peter versuchte zu nicken.
»Nicht jeder hat so viel Mut, einen Einbrecher zu verfolgen.«
Einbrecher. Ach ja. »Habt …«, stammelte Peter, »habt ihr …«
Justus schüttelte den Kopf. »Nein. Er konnte entkommen. Obwohl die Verkleidung seine Flucht behindert hat, war sein Vorsprung einfach zu groß. Wir haben uns erst mal um dich gekümmert. Sah schlimm aus, dein Sturz.«
»… kein Sturz, es war ein … Hechtsprung«, sagte Peter langsam. Stückweise kam die Erinnerung. Er setzte sich auf. »Puh! Der Kerl hat mir heftig eine verpasst!«
»Nun kommt erst mal mit«, sagte der Mann mit der Sonnenbrille. »Im Haus haben wir Desinfektionsmittel für deine Schürfwunde. Und ich muss auch nach Ms Jezero sehen.«
Um sich aufrecht zu setzen, stützte sich Peter mit dem Arm auf der Straße ab. Wie ein Blitz fuhr der Schmerz durch seine Schulter. Erst jetzt bemerkte er, dass sein T-Shirt aufgerissen war und er blutete. Der Mann reichte Peter eine Hand und Peter zog sich mit dem anderen Arm hoch. »Danke.«
»Mein Name ist übrigens Anthony. Ich bin Sicherheitsmann bei Cecile Jezero.«
Zusammen gingen sie zurück zum Tor. Peter fühlte sich wackelig auf den Beinen, doch mit jedem Schritt wurde es besser. Und gleich würde er Cecile Jezero treffen! Nur eines störte ihn sehr: Er wäre ihr lieber etwas weniger demoliert unter die Augen getreten.
Das Tor stand offen, und Anthony führte die drei ??? auf einem Kiesweg zu dem etwas abseits liegenden Haus, das kleiner war, als Peter es sich vorgestellt hatte. Als sie nur noch wenige Meter entfernt waren, wurde die Haustür geöffnet, und eine Frau trat heraus. Peter erkannte sie sofort. Das war Cecile. Einfach so in Jeans und Hemd. Ohne Filmschminke wirkte sie wie eine ganz normale Frau und auch anders als in dem Film Himmel und Meer , den er zuletzt von ihr gesehen und bei dem er sich ein wenig in sie verknallt hatte.
»Anthony, was ist passiert?«
Der Security-Mann erklärte ihr kurz die Situation. Mehr neugierig als aufgeregt wandte sie sich an Peter. »Und du hast den Mann verfolgt? Du Armer! Er hat dich ja ganz schön zugerichtet! Kommt erst mal rein. Ich versorge dich mit Verband und Salben.«
»Ich kann das übernehmen«, sagte Anthony, doch Cecile schüttelte den Kopf. »Das mache ich schon selber. Schließlich bin ich ausgebildete Krankenschwester. Aber könnten Sie bitte für Getränke sorgen? Das wäre nett.«
Anthony nickte.
Peter durfte sich im Wohnzimmer auf den Klavierstuhl setzen und Cecile holte ihre Arzneiausrüstung. Die folgendenMinuten, das schwor Peter noch nach Jahren, machten jeden erlittenen Schmerz um ein Vielfaches wieder wett.
Justus und Bob sahen sich derweil ausführlich um. Bereits beim Eintreten hatten sie Dragos Bild entdeckt. Es hatte einen prominenten Platz an der Wand bekommen und wurde eigens von einer Leuchte angestrahlt. Eisenmann , Teil zwei. Justus trat näher.
Cecile hatte sein Interesse bemerkt. »Schön, nicht wahr? Ich habe es erst vor Kurzem gekauft.«
»Das ist mir bekannt«, begann Justus, »Ms Jezero, es war kein Zufall, dass wir soeben an Ihrem Grundstück vorbeigegangen sind. Wir wissen, dass Sie dieses Bild von Drago Martinez besitzen. Der Künstler steckt in Schwierigkeiten und wir möchten Licht in das Dunkel bringen.«
Einen kurzen Moment lang ließ Cecile von Peters Wunden ab. Sie blickte auf. »Wer seid
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