Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)
übergestreift. Eine stattliche Erscheinung, die einen misstrauischen Blick auf die Jungen warf. »Was wollt ihr hier?«
Justus setzte seine offizielle Miene auf. »Wohnt bei Ihnen ein gewisser Fred Osborne?«
»Ja. Wohnt er. Und weiter?«
»Können wir ihn sprechen?«
»Nein, könnt ihr nicht.«
»Äh, warum?«
»Weil er nicht da ist, du Schwabbelgesicht!«
»Und Sie wissen nicht zufällig, wann er zurückkommt?«
»Doch, weiß ich. Aber ich sag’s dir nicht! Bist du schwer von Begriff, Cockerspaniel?«
Justus gelang es, die fiesen Anspielungen auf sein Aussehen zu verdrängen und an ihr vorbei einen Blick in die Wohnung zu werfen. Sie wirkte unaufgeräumt und roch nach verschwitzten Klamotten. Doch wo war das Bild von Drago?
»Es soll hier einen Einbruch gegeben haben«, sagte Justus. »Können Sie uns dazu etwas sagen?«
Die Heavy-Metal-Frau musterte ihn. »Einbruch … woher weißt du davon? Wart ihr das etwa? Seid ihr ehemalige Schüler von Fred, oder was?«
Justus ignorierte die Frage. »Besitzen Sie eigentlich ein Kunstwerk? Genannt Eisenmann ?«
» Eisenmann ? Sag mal, was redest du da?« Wütend sah die Frau Justus in die Augen.
Der starrte stur zurück.
»Du gehst mir auf den Keks, Speckbacke!«, stieß sie hervor.
»Und Sie? Sie sind wohl der Wachhund hier!«
Die Frau machte einen Schritt auf Justus zu. »Nun pass mal auf! Ich atme jetzt dreimal tief durch. Dann seid ihr verschwunden! Sonst gibt’s Ärger. Klar? Mit euch nehme ich es doch alleine auf!«
Drohend trat sie noch näher an Justus heran und beugte sich ein Stück zu ihm hinunter.
»Wir sehen uns noch, Lady!«, sagte Justus, drehte sich um und lief zur Treppe. Peter und Bob folgten ihm.
Mit mürrischen Gesichtern liefen die drei ??? zurück zu ihrem Auto. »Bei Cotta, dem Rechtsanwalt und Osborne sind wir nun achtkantig rausgeflogen«, fasste Bob die Lage zusammen. »Wenn wir auch bei Cecile Jezero nichts herausbekommen, hänge ich den Detektivberuf an den Nagel.«
»Cecile Jezero«, ließ sich Peter den Namen auf der Zunge zergehen. »Hollywoodstar. Berühmt, und hübsch wie keine andere. Wieso sollte die uns eigentlich empfangen? Aber wenn sie es doch tut, ist mein Tag gerettet! Ach, was sage ich. Die ganze Woche!«
»Na, dann klopfen wir mal an ihre Tür«, sagte Bob.
Filmreife Flucht
Cecile Jezero wohnte da, wo viele reiche Hollywoodstars lebten: in Beverly Hills. Nur wenige hundert Meter neben dem etwas heruntergekommenen Stadtteil Hollywood gelegen, fuhr man hier abseits des Santa Monica Boulevard durch palmengesäumte Nebenstraßen, in denen, versteckt hinter Bäumen und Gärten, die Erfolgreichen ihren Luxus genossen. Hätte Drago ihnen nicht die Adresse von Cecile gegeben, hätten die drei ??? dennoch nur wenig recherchieren müssen. Es gab immer irgendwelche Internetseiten, die die Örtlichkeiten der Filmstars verrieten. Natürlich nicht ohne den Hinweis, die Stars und Sternchen nicht zu stören.
Bob bog in die anvisierte Straße ein und ließ seinen VW an den Grundstücken vorbeituckern. Auf eine gewisse Weise passte sein alter VW Käfer durchaus hierher. Als Oldtimer wäre er gut als Drittwagen einer Schauspielerin oder Sängerin durchgegangen.
»Hier ist es«, sagte Justus plötzlich.
Bob lenkte den Wagen an den Straßenrand, und sie stiegen aus. Das Grundstück war von blühenden, zweireihig gepflanzten Oleanderbüschen gesäumt, die die Sicht ins Innere kaum freigaben. Ein paar Meter weiter befand sich ein schmiedeeisernes Tor. Zwei Kameras bewachten die Szene.
Bob entdeckte eine Anmeldeanlage für Besucher und wollte gerade auf den Knopf drücken, als sie aus dem Inneren des Geländes Rufe vernahmen. »Stehen bleiben! Sofort stehen bleiben!«
Schnelle Schritte auf Kies waren zu hören. »Halt! Verdammt, er haut ab!«
Justus und Peter liefen an das Gitter und versuchten, sich einen Überblick zu verschaffen. »Da! Da rennt einer über den Rasen!«, rief Justus. »Ein Kerl mit einem Kasten auf dem Kopf.«
Auch Peter hatte ihn entdeckt. »Das ist Eisenmann! Er kommt hier rüber!«
Wenige Sekunden später näherte sich der verkleidete Einbrecher dem Tor. Offenbar wollte er sich über das Gitter schwingen.
Erst im letzten Moment entdeckte der Flüchtende die beiden Detektive. Er bremste ab und lief parallel am Zaun entlang, bis er aus dem Blickwinkel verschwand.
»Die Straße runter!« Justus rannte los. »Er wird es weiter unten versuchen!«
Peter und Bob folgten ihm.
Sie spurteten ein Stück,
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