Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)

dazwischen.
    Kopfschüttelnd wandte sich der Mann wieder Justus zu. »Ich war außer Haus. Er muss das gewusst haben. Auf einer Überwachungskamera tauchte ein Mann auf, mit einem Kasten auf dem Kopf. Die Polizei verdächtigt Drago. Ich halte das für haarsträubenden Blödsinn! Ihr glaubt das doch wohl nicht etwa auch?«
    »Nein«, sagte Peter und blätterte abwesend in dem persönlich gefertigten Fotokalender an der Wand, dessen Bilder von einer Südseeinsel stammen mussten. Für Fire Fish von Oktopus , stand auf dem Titelblatt.
    Justus fragte: »Darf ich ein paar Aufnahmen von dem Kunstwerk machen?«
    Sofort wandte sich ihm Pepper wieder zu. »Du fotografierst die Bilder?« Er unterbrach sich und überlegte. »Nein«, sagte er dann entschieden. »Es gehört zum Konzept des Künstlers, dass jeder Art von Vervielfältigung ein Riegel vorgeschoben wird! Daran halte ich mich.«
    »Keine Ausnahme? Wir brauchen die Bilder nur für unsere Ermittlungen und werden sie danach wieder löschen.«
    Arthur Pepper schüttelte den Kopf. »Das glaube ich zwar gerne, aber plötzlich stehen sie doch im Internet!«, sagte er. »Und zwar für immer und ewig. Meine Antwort lautet: Nein!«
    »Aber lesen darf ich es doch?«
    Pepper nickte unwillig. »Von mir aus. Du bist ja ganz schön hartnäckig. Wenn es Martinez hilft …«
    Justus stellte sich vor das Kunstwerk und las es aufmerksam durch. Es dauerte ein paar Minuten, während deren der Hauseigentümer unaufhörlich hin und her lief und sichtlich bemüht war, die Ruhe zu bewahren.
    Schließlich war Justus mir seiner Betrachtung fertig. »Ich würde gerne auf die Rückseite sehen. Bob, hilfst du mir?«
    »Auf die Rückseite?«, warf Pepper ein und hob abwehrend die Hände. »Wieso das denn?«
    »Dort befindet sich eine Art Zeichnung. Vielleicht ist sie Ihnen noch nicht aufgefallen.«
    »Doch, das ist sie. Meinetwegen, wenn es eurer Sache dienlich ist und ihr endlich verschwindet! Warte, das hänge ich dann doch lieber selber ab!« Vorsichtig hob der Mann das Bild von der Wand und drehte es zu Justus um. Schnell wie der Blitz hatte Justus seine Kamera gezückt und die Rückseite fotografiert. »Die darf ich ja wohl aufnehmen«, sagte Justus, »die Zeichnung gehört ja nicht zum Konzept.«
    Doch damit hatte er endgültig Peppers Sympathie verspielt. »Jetzt reicht es!«, rief er. »Ihr solltet besser gehen! Wenn Ihr nicht für Drago arbeiten würdet, hätte ich euch schon längst rausgeschmissen! Bei Gelegenheit werde ich ihn fragen, wie er ausgerechnet an euch penetrante Burschen gekommen ist!«
    »Wir waren einfach da«, stellte Justus fest und blickte zu Bob und Peter. »Okay, das war es auch schon. Vielen Dank, Mr Pepper. Kommt, Kollegen.«
    Justus schritt in Richtung Tür, drehte sich jedoch noch einmal um. »Ach, eine Frage hätte ich noch.«
    »Ich bin gespannt!«
    »Sie besitzen, wie ich feststellen konnte, das fünfte Bild der insgesamt siebenteiligen Geschichte. Nach Auskunft von Drago Martinez haben Sie aber Folge eins gekauft. Das verstehe ich nicht.«
    Arthur Pepper starrte ihn eine Sekunde lang an. »Martinez behauptet, ich … hätte den Beginn von … Eisenmann ?«, stammelte er. »Na, da fragt Drago doch mal! Er muss da was verwechselt haben!«

Fragen über Fragen
    Sie fuhren in Richtung Schrottplatz. Peter saß auf der Rückbank, hielt sich bei jeder Bodenwelle die Schulter und stöhnte leise. Mitfühlend sah Bob in den Rückspiegel. »Es hat dich ganz schön erwischt, oder?«
    Peter nickte. »Leider ist es im Leben nicht so wie im Kino. In der einen Sekunde prügelt sich der Detektiv, und eine Szene weiter ist er schon wieder fit wie ein Turnschuh. Auf seiner Stirn hat der Held nur noch ein Pseudopflaster, das ihm die Stylistin angeklebt hat. Aber was mich am meisten ärgert: Nächste Woche fehle ich beim Basketballspiel! Wir müssen doch im Halbfinale die Highschool von Malibu rausschmeißen!«
    »Ich kann ja für dich auflaufen!«, sagte Justus und grinste.
    »Dann spielen wir lieber mit einem Mann weniger!«, gab Peter zurück. »Außerdem müssen wir erst mal unseren Fall lösen. Du hast dir doch letztens einen richtig komplizierten Fall gewünscht. Mit vielen Verdächtigen und Spuren, die den vollen Einsatz unserer Logik erfordern!«
    »Ich erinnere mich«, entgegnete Justus.
    »Und jetzt haben wir den Salat! Eine Geschichte mit vielen seltsamen Typen: Osborne, Short, Pepper, dem Finanzmenschen, einem anonymen Käufer, dazu noch vielleicht dem Künstler selbst.