Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)
freundlicher.
Justus ergriff das Wort. »Sie haben im Auftrag eines unbekannten Dritten ein Bild bei dem Künstler Drago Martinez gekauft«, sagte er. »Mr Martinez steckt leider in Schwierigkeiten, und wir kümmern uns darum. Ihr Auftraggeber könnte uns in der Sache äußerst dienlich sein.«
Mr Short kräuselte die Stirn. »Ein Mr Martinez sagt ihr? Wann soll denn das gewesen sein?«
»Vor wenigen Tagen.«
»Daran müsste ich mich doch erinnern … Und selbst wenn: Ihr mögt gute Absichten haben, aber so einfach geht das nicht. Erst einmal muss ich die Person fragen, ob ich ihren Namen preisgeben darf. Und ihr mitteilen, wer sich dafür so brennend interessiert!«
»Selbstverständlich. Mein Name ist Justus Jonas. Und das sind Peter Shaw und Bob Andrews.«
»Ah, ja. Die drei ???. Ich habe von euch gehört! Das bleibt ja nicht aus, wenn ihr ständig auf Verbrechersuche seid undmir dadurch gelegentlich Kundschaft ins Haus schickt. Macht ruhig weiter so! Also gut. Ich werde der Sache nachgehen.«
»Bis wann können wir mit einer Auskunft rechnen?«
»Nun … wendet euch dieser Tage am besten an meine Assistentin.« Er wandte sich zur Seite. »Deborah, geben Sie den Herren bitte unsere Karte. Ich darf mich verabschieden …«
Short lächelte freundlich und verschwand wieder. Peter trat an den Schreibtisch und ließ seinen Blick schweifen – ein dunkelgrün glänzender Kugelschreiber, ein leerer Notizblock, ein Bild, verschiedene am Computerbildschirm befestigte Klebezettel – und sah zu, wie Deborah mit starrer Miene aus einem kleinen Kästchen eine Karte nahm. Ohne mit der Wimper zu zucken, reichte sie Peter das Stück Papier.
»Und nun kümmert euch mal um eure Schulaufgaben. Das stünde euch besser als zeitraubende und wichtigtuerische Detektivspielchen!«
»Aber die machen leider entschieden mehr Spaß«, antwortete Peter betont freundlich.
»So eine blöde Kuh!«, schimpfte Bob, als sie wieder draußen waren, und imitierte ihren Tonfall: » Und nun kümmert euch mal um eure Hausaufgaben! Das stünde euch viel besser … möchte nicht wissen, was sie wohl für eine armselige Leuchte in der Schule gewesen ist!«
»Ach, reg dich nicht auf«, sagte Justus. »Was mich viel mehr ärgert, ist, dass wir nichts herausbekommen haben. Und Short uns doch irgendetwas verschweigt. Als ob er sich nicht erinnern könnte! Ich wette, von Deborah hören wir auch in hundert Tagen nichts! Was meinst du, Peter?«
»Korrekt«, stimmte der Zweite Detektiv zu. »Er lügt. Auf dem Schreibtisch habe ich nämlich eine Notiz gesehen. Mit Dragos Namen und Adresse drauf …«
»Hervorragend, Peter!«, rief Justus aus. »Das kann kein Zufall sein! Fragt sich nur …«
»Spuck es aus, Erster!«
»Lass mich doch mal in Ruhe überlegen, Bob! Ich frage mich, ob sich Short an Drago oder Drago an Short gewandt hat.«
»Warum ist das wichtig, Just?«
»Ach … das klären wir noch. Wer ist der Nächste auf unserer Liste?«
»Du hast die Wahl zwischen Beverly Hills oder Marina del Rey. Also Cecile Jezero oder Fred Osborne. Mr Pepper, der Computermensch, wohnt in Rocky Beach. Den können wir uns also zum Schluss vornehmen.«
»Dann erst mal den Lehrer«, entschied Justus. »Sonst müssen wir wieder zurückfahren!«
Bob setzte sich ans Steuer und schlug den Weg entlang der Küste ein. Nach einigen Minuten erreichten sie Marina del Rey. Es gab dort einen weitläufigen Hafen, in dem unzählige kleine, aber auch große und teure Jachten privater Besitzer lagen. Sie mussten den Hafen erst einmal umfahren, denn Fred Osborne wohnte ein ganzes Stück weit dahinter in Playa del Rey. Endlich stoppte Bob seinen VW vor einem lang gestreckten, verwahrlost wirkenden Wohnsilo mit mehreren Eingängen. Graffiti prangten auf den Wänden. Im Erdgeschoss hatte jemand eine Scheibe eingeschmissen. Sie stiegen aus. Der Lärm der Flugzeuge vom Los Angeles Airport war deutlich zu hören.
»Nette Gegend«, kommentierte Peter ironisch. »Da haben es die Pauker in Rocky Beach doch bedeutend schöner.«
»Dafür müssen die sich mit Justus rumschlagen!«, sagte Bob.
Justus blickte ihn baff an. »Wieso? Ich weiß doch immer alles!«
»Eben«, sagte Bob. »Zu ihrem Leidwesen mehr als sie.«
Sie klingelten. Kurz drauf ertönte der Summer und sie konnten die Tür aufdrücken. Osborne wohnte im zweiten Stock. Eine gut vierzig Jahre alte, kräftige Frau stand in der Tür. Sie trug ausgeblichene Jeans und hatte ein T-Shirt einer Heavy-Metal-Band
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