Die drei ??? und der Höhlenmensch
über die Wiese zum Museum.
»Was ist passiert?« fragte er Zigeuner-John. »War der verrückte Brandon hier, der Schnüffler?«
»Es war der Höhlenmensch«, sagte Zigeuner-John. »Er ist fortgegangen!«
»Was?« McGee starrte ihn entgeistert an. Dann rief er laut:
»Thalia! Bring mir meine Schlüssel!«
Thalia McGee kam mit den Schlüsseln angelaufen, und McGee öffnete die Tür zum Museum und knipste die Beleuchtung an. Er schritt durch den Raum nach hinten, vorbei an den Schaukästen, den Modellen und den Großfotos. Dann ging auch im Höhlenraum das Licht an, und McGee schaute zu seinem Schatz hinein.
Auch die Jungen sahen neugierig hin. Der Schädel schien sie aus leeren Augenhöhlen anzustarren und die Zähne zu blecken. Aus der glattgestrichenen Erde ragten die Rippen heraus, und eine Hand schien sich zu krümmen ...
McGee wandte sich an Zigeuner-John. »Du spinnst ja!« sagte er.
»Das Gerippe ist doch da. Was ist denn los mit dir?«
»Er ging aber weg!« behauptete der andere steif und fest. »Ich hab’ ihn weggehen sehen. Er hatte ein Fell um, wie die Mexikaner ihren Poncho. Und er hatte Haare! Er war lebendig!«
»Ach, hör auf!« fuhr ihn McGee an. »Willst du die ganze Stadt aufwecken?«
Er schaltete die Höhlenbeleuchtung aus und trat ins Freie.
Die anderen folgten ihm.
»Lebendig geworden und weggegangen – nicht zu fassen!«
McGee stieß einen verächtlichen Laut aus, schloß die Museumstür ab und ging zu seinem Haus zurück. Eleanor wartete am Fuß der Verandatreppe.
»Geh ins Haus, Eleanor«, befahl McGee. »Es war nichts. John, der Spinner, hat was gesehen.«
Er wandte sich noch einmal um. »John, hübsch wach bleiben.
Ich bezahle dich nicht fürs Schlafen, hörst du?«
Er und Eleanor verschwanden im Haus. Zigeuner-John mur-melte etwas vor sich hin und trug einen Klappstuhl aus dem Wagen her. Diesen stellte er zwischen dem Wagen und dem Museum auf. Dann holte er noch eine Schrotflinte aus dem Wagen und ließ sich damit nieder.
Die drei ??? gingen zum Heuboden zurück.
»Der hat bestimmt geträumt«, sagte Peter leise.
»Der Bursche scheint nicht gerade ein Kirchenlicht zu sein«, bemerkte Bob.
»Nein«, pflichtete Justus bei, »aber heißt das gleich, daß er Dinge sieht, die gar nicht da sind?«
»Nein. Allerdings kann es jedem passieren, daß er etwas träumt und dann nicht klar unterscheiden kann, was sich wirklich ereignet und was nicht«, sagte Bob.
»Er war felsenfest überzeugt«, meinte Justus.
»Und die Tür? Die war doch abgeschlossen«, wandte Peter ein.
»Es kann ja jemand noch einen Schlüssel haben«, sagte Justus.
Er setzte sich im Schlafsack auf und schaute zum Fenster hinaus.
Die Bäume hinter der Wiese hoben sich tiefschwarz gegen den Nachthimmel ab, aber das taubedeckte Gras schimmerte wie Silber. Und eine Reihe dunklerer Flecken zog sich über diese silbrige Fläche – eine Fußspur, die im Schatten unter den Bäumen endete.
War dort jemand gegangen und hatte Grashalme und Tau-tropfen zertreten?
Justus wollte gerade aufstehen. Da sah er, wie Zigeuner-John sich erhob und über die Wiese hinschaute. John hielt seine Flinte schußbereit im Arm, und den Kopf hatte er schräggelegt, als horche er gespannt.
Nach etwa zwei Minuten ging er zu seinem Wagen und nahm eine Decke von seinem Bett. Diese legte er um und setzte sich wieder auf den Stuhl.
»Vielleicht war es wirklich ein Traum«, sagte Justus leise.
»Aber Zigeuner-John glaubt, es sei der Höhlenmensch gewesen, und bestimmt hat er Angst.«
Peter sah skeptisch durchs Fenster auf die mondbeschienene Wiese hinaus. »Ich mache ihm keinen Vorwurf«, meinte er.
»Wenn ich nachts einen Höhlenmenschen umherwandern sähe, hätte ich schreckliche Angst!«
Man muß zugeben: Diese nächtliche Störung ist nichts Alltägliches (beziehungsweise All-nächtliches). Wer könnte welches Interesse daran haben’ in der Maske eines Höhlenmenschen Furcht und Schrecken zu verbreiten? Übrigens: Beim Stichwort „Tierfell“ gäbe es etwas zu überlegen (wobei ich nicht die Frage meine, ob Urmenschen sich zu bekleiden pflegten oder nicht ... ).
Es tut sich was in Citrus Grove
Am Samstag früh war Justus als erster wach und vor der Scheune. Im hellen Sonnenlicht sah der Wald überhaupt nicht dunkel und geheimnisvoll aus. Justus schritt über die Wiese darauf zu. Er ging langsam und hielt den Blick gesenkt, aber er konnte keinen einzigen Fußabdruck entdecken. Die dunklen Flecken, die er in der Nacht auf
Weitere Kostenlose Bücher