Die drei ??? und der Höhlenmensch
die Fliesen.
Und dann war alles still.
Peter wich einen Schritt zurück, als wolle er kehrtmachen und weglaufen.
Bob wollte beherzt losgehen, geradewegs auf die Tür zu, aber Peter hielt ihn am Arm zurück. »Nicht!« flüsterte Peter. »Das ist vielleicht ... er!«
Deutlicher brauchte er nicht zu werden. Die beiden anderen hatten begriffen. Wenn der Höhlenmensch nun doch wieder gehen konnte? Und zum Kampf bereit war? Eine gespenstische Vorstellung, und doch drängte sie sich den Jungen unwillkürlich auf.
»Unmöglich«, sagte Justus mutig. Er lief vor und ging die beiden Stufen hinauf. Und da hörten die Jungen ein weiteres Geräusch, als sei etwas gegen die Tür gestoßen, so daß sie leise zitterte. Justus umschloß den Türknauf mit der Hand, und dann erstarrte er. Ein Schauer des Grauens prickelte auf seiner Kopfhaut.
Der Knauf drehte sich in seiner Hand von allein! Dann ächz-ten widerstrebend die alten Angeln, und die Tür ging langsam auf!
Noch ein Diebstahl
»Ach du liebe Zeit!« rief Dr. Hoffer, die Hand noch am Türgriff.
»Habt ihr mich aber erschreckt! Ich hätte nicht gedacht, daß jemand hierher kommt.«
Justus zitterte noch, aber er brachte ein Lächeln zuwege. »Wir wollten hier Ermittlungen anstellen«, erklärte er.
Hoffer trat in den Kapellenraum. Hinter ihm konnten die Jungen in ein kleines Zimmer blicken, das einen Ausgang ins Freie hatte.
»Hier müßt ihr vorsichtig sein«, sagte Hoffer. »Das ist Privat-besitz. Das Anwesen gehört der Familie Lewison. Sie haben außerdem noch ein großes Haus auf der anderen Seite des Berges. Ich bekam die Erlaubnis, mich hier aufzuhalten, aber Fremde sind bestimmt nicht gern gesehen.«
Er setzte sich auf die Stufen zum Altarpodest. »Erstaunlich, wie sich alles wiederholt«, meinte er. »Da gibt es hier in der Gegend ein altes Gemäuer, und schon stellt ihr drei hier Forschungen an.
Natürlich hätte ich es als Junge genauso gemacht. Als ich in eurem Alter war, gab es in unserer Nachbarschaft in Milwaukee ein leerstehendes Haus. Wir Kinder entdeckten ein unversperrtes Fenster und stiegen ein und richteten uns im Keller einen Clubraum ein. Und wir genossen das sehr – weit weg von Eltern und Lehrern.«
Dr. Hoffer hielt inne und nieste. Er zog ein Taschentuch hervor und betupfte sich die Augen.
»Immer dieser Heuschnupfen«, sagte er. »Ich bin gegen alles mögliche allergisch. Daher interessiere ich mich auch so sehr für das Immunsystem.«
Er stand auf. »Für heute bin ich genug spazierengegangen«, erklärte er. »Irgend etwas in der Luft hier tut mir nicht gut.
Kommt ihr Jungen mit zur Stadt zurück? Ich würde euch nicht raten, hier weiter herumzustöbern. Edward Lewison hat nämlich eine Schrotflinte, und damit verjagt er unliebsame Eindringlinge.«
»Aha – das kommt mir bekannt vor«, sagte Justus. »Wie McGee.«
»Gut, dann gehen wir eben zur Stadt zurück«, schlug Peter vor.
Die Jungen folgten Dr. Hoffer durch die Sakristei ins Freie.
»Sie interessieren sich also für Allergien?« fragte Justus, als sie durch den Wald gingen. »Und Sie sind Immunologe geworden. Diese beiden Fachgebiete hängen ja wohl eng zusammen.«
»Stimmt«, sagte Hoffer. »Immunität ist eine Art allergischer Reaktion.«
»Tatsächlich?« fragte Bob.
Hoffer nickte. »Unser Körper hat verschiedene Möglichkeiten, sich zu verteidigen. Er kann die sogenannten Antikörper produzieren. Diese Antikörper zerstören eingedrungene Viren und Bakterien, oder sie machen das von den winzigen Eindringlingen ausgeschiedene Gift unschädlich. Wenn jemand zum Beispiel Masern bekommt, beginnt der Organismus Antikörper zu produzieren und so die Infektion zu bekämpfen.
Wenn sich das einmal so abgespielt hat, kann man mit dieser Krankheit nicht mehr infiziert werden, denn die Antikörper bleiben im Organismus wirksam. Der Betreffende ist damit immun gegen Masern.
Nun gibt es aber diesen Fall: Der Körper produziert Antikörper als Reaktion auf Stoffe, die bei den meisten Menschen keine Wirkung auslösen. Angenommen, jemand ist allergisch gegen eine bestimmte Pollenart. Sein Organismus wird dann Antikörper produzieren, die als Reaktion auf die Pollen eine Substanz namens Histamin freisetzen. Dieses läßt die Nasenschleimhäute anschwellen und die Augen tränen.
Also ist unser körpereigenes Immunsystem lebensrettend, wenn es eine Erkrankung zu bekämpfen gilt, aber es kann unser Leben zur Qual werden lassen, wenn es überempfindlich reagiert. Ich bin der
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