Die drei ??? und der Höhlenmensch
acht lassen«, sagte Justus. »Stimmt das, was sie über diese Reise nach Rocky Beach berichtete, oder nicht? Sie wußte, daß das Ziel eine Adresse in der Harborview Lane war. Dann sollte sie eigentlich auch wissen, wo das ist und wer dort wohnt.«
»Eben«, bestätigte Bob. »Und sie weicht unserem Blick aus, wenn das Gespräch darauf kommt.«
»Und warum fehlen die Blätter aus Birkensteens Terminbuch?« Justus griff diesen ungeklärten Punkt nochmals auf.
»Was für Aufzeichnungen hatte Birkensteen auf diesen Seiten gemacht? Riß er sie selbst heraus, oder war das jemand anders?«
»Paßt mal auf!« Peter setzte sich aufrecht hin. »Angenommen, Birkensteen hatte in Rocky Beach einen Bekannten, und diesem gegenüber erwähnte er zufällig den Höhlenmenschen.
Könnte sich nicht daraus die Idee eines Diebstahls entwickelt haben? Wir gingen bisher immer davon aus, daß jemand in Citrus Grove der Dieb sein muß. Aber vielleicht trifft das gar nicht zu. In der Stadt wimmelte es ja heute von auswärtigen Besuchern!«
»Gute Überlegung«, sagte Justus. »Allerdings hat Brandon den Höhlenmenschen erst entdeckt, nachdem Birkensteen schon tot war.«
»Oh.« Nun war Peter enttäuscht!
»Einen Zusammenhang könnte es immerhin geben«, räumte Justus ein. »Vielleicht eher versteckt. Wenn wir nur diese fehlenden Blätter aus dem Terminbuch hätten. Und Birkensteens sonstige Aufzeichnungen. Was er sich in den letzten Tagen seines Lebens über seine Arbeit notierte, würde möglicherweise einen Hinweis enthalten.«
»Vielleicht findet sich auch ein Fingerzeig in Rocky Beach«, erwog Bob. »Du hast erzählt, daß Birkensteen die Harborview Lane suchte. Ich kenne diese Straße. Es ist eine kurze Sackgasse, eine Seitenstraße des Sunset Boulevard. Ich könnte ja hinfahren und an den Haustüren klingeln und sagen, daß Dr.
Birkensteens Aktentasche vermißt wird, und ich könnte fragen, ob er sie etwa hier zurückgelassen hat, als er im Mai hier war.
Zwar kam er nicht an sein Ziel, aber wenn jemand aus der Harborview Lane ihn gekannt hat, würde ich das auf diese Weise immerhin herausbekommen. Ich werde den Bus frühmorgens nehmen, dann kann ich in zwei Stunden in Rocky Beach sein.«
»Sehr schön«, lobte Justus. »Ich gehe nochmals zum Institut und suche Dr. Birkensteens Aufzeichnungen. Dr. Brandon hilft mir vielleicht dabei. Heute abend war er ja ganz zugänglich.«
»Und ich gehe nach Centerdale«, beschloß Peter.
»Was willst du denn dort?« wollte Bob wissen.
»Das weiß ich noch nicht sicher«, antwortete Peter, »aber es ist die nächste Ortschaft an der Landstraße hier, und dort wurde der Erpresserbrief wegen des Höhlenmenschen aufgegeben. Könnte doch sein, daß ich irgendeine Spur finde.«
»Ja, warum nicht«, meinte Justus. Er schloß die Augen und lauschte den Schlägen der Turmuhr an der Kirche. Er fing an, die Schläge zu zählen, kam aber nicht weit. Er schlief unterdessen ein, und dann kam es ihm vor, als sei erst eine Minute verstrichen, als er davon aufwachte, daß Peter ihn schüttelte. »Es ist gleich acht«, sagte Peter. »Wir wollen los!«
Bob war schon auf. Justus und Peter trafen ihn am Wasserhahn, und bibbernd wuschen sich die drei in der kühlen Luft.
Die Jungen nahmen in ihrem Stammlokal, der Imbißstube, ein herzhaftes Frühstück zu sich, und dann trennten sich ihre Wege. Justus ging auf der Straße weiter zum Spicer-Institut.
Die Haustür des großen Gebäudes stand offen, und drinnen konnte Justus Mrs. Collinwood hören.
»Gestern war sie nicht da, das kann ich beschwören«, sagte Mrs. Collinwood. »Ich suchte überall danach.«
Justus spähte durch die Tür. Mrs. Collinwood war im Wohnzimmer. Heute früh trug sie eine braune Perücke mit wallenden Locken, die bis auf die Schultern fielen.
»Ich sagte Ihnen doch, das Ding würde wieder auftauchen«, meinte eine andere Frau. Sie trug ein blaues Hauskleid mit weißer Schürze. Mit einem Staubwedel in der Hand stand sie da und sah zu, wie Mrs. Collinwood ihre Perücke vor einem Spiegel zurechtzupfte.
»Sie hatten Sie verlegt, nichts weiter«, sagte sie.
»Verschwunden war sie!« behauptete Mrs. Collinwood steif und fest. »Eine Perücke verlegt man nicht!«
Die Frau zog mit ihrem Staubwedel ab, und Mrs. Collinwood bemerkte Justus, der auf der Türschwelle stand.
»Falls du Eleanor suchst, die ist noch nicht hier«, gab Mrs. Collinwood Auskunft.
»Ist Dr. Brandon da?« fragte Justus.
»Ja – falls du den Mut hast, ihm
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