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Die drei ??? und der Höhlenmensch

Die drei ??? und der Höhlenmensch

Titel: Die drei ??? und der Höhlenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Wirt.
    Die Männer an dem Tisch sprangen alle gleichzeitig auf und rempelten einander an. McGee war als erster an der Tür.
    Die Jungen liefen den Männern nach und hielten sich dicht hinter ihnen. Schon hastete McGee die Vortreppe zum Bahnhof hinauf. Dann spähte er durch die staubige, verschmierte Fensterscheibe ins Innere des Warteraums.
    »Nichts anfassen!« rief Justus. »Vielleicht gibt es hier Fingerabdrücke!«
    McGee trat vom Fenster zurück und warf sich mit der Schulter gegen die Türfüllung. Holz splitterte krachend.
    In Sekundenschnelle entstand ein Menschenauflauf. Die Kunden, die beim Einkaufen im Supermarkt waren, strömten herzu, und Leute aus den umliegenden Häusern kamen angelaufen. James Brandon und Phil Terreano fuhren in Brandons Wagen zufällig vorüber, und Brandon parkte am Randstein.
    Elwood Hoffer trat aus der Drogerie und gesellte sich ebenfalls zu den Schaulustigen. Doch er hielt sich im Hintergrund.
    McGee warf sich immer wieder gegen die Tür. Schließlich gab das Holz mit einem Ächzen nach, und das Türblatt wurde aus den Angeln gerissen.
    Die Leute drängelten, alle wollten sie gleichzeitig in den Bahnhof.
    »Zurückbleiben!« brüllte McGee. »Nichts anfassen!«
    Das wirkte. Die Neugierigen hielten inne.
    In dem Raum befand sich als einziges ein ziemlich lädierter Schrankkoffer. Er stand mitten auf dem Fußboden. Ringsum waren Spuren im Staub, die erkennen ließen, daß jemand das Behältnis durchs Fenster hereingehoben und am Boden entlanggeschleift hatte.
    »Ist das Gerippe da drin?« fragte jemand.
    Der Gastwirt hob den Kofferdeckel und rief: »Ah!«
    James Brandon schob sich zwischen den dicht gedrängten Umstehenden durch nach vorn. Er starrte auf den Inhalt des Koffers – ein Chaos aus Bruchstücken, die als Knochen kaum mehr kenntlich waren, und einen Schädel.
    Brandon verschlug es die Sprache, und er wurde erst blaß, dann rot im Gesicht. Es sah aus, als wolle er sich gleich auf Nat stürzen. »Was ist denn das?« rief er dann.
    McGee wich verdutzt zurück.
    Philip Terreano legte Brandon die Hand auf den Arm. »Nehmen Sie es nicht so schwer, James«, versuchte er zu beschwichti-gen.
    Er wandte sich an McGee. »Da ist ... eine ganz blödsinnige Verwechslung passiert«, erklärte er. »Wenn ich mich nicht sehr täusche, sind das nämlich die Knochen eines afrikanischen Hominiden aus Dr. Brandons Besitz, und ...«
    »Ihr wollt mich wohl zum Narren halten!« brüllte McGee.
    »Mein Höhlenmensch ist das.«
    Brandon zwang sich mühsam zur Beherrschung. »Sie werden beschriftete Anhänger an den Knochen finden«, sagte er. »Ich fertigte diese Etiketten an, um jedes Teil mit einem Hinweis auf den Zeitpunkt der Auffindung und die Fundstelle zu versehen.«
    »Mr. Carlson!« rief jemand von draußen. »Mr. McGee!«
    Die Menge teilte sich, und der Kellner aus der Imbißstube drängte sich vor. »Da hat eben einer angerufen«, meldete er.
    »Er sagt, falls Sie Ihren Höhlenmenschen suchen, dann sehen Sie hier im Bahnhof in einem alten Koffer nach ...« Verdutzt starrte er auf den Koffer. »Aber das haben Sie ja schon getan.«
    »Da haben Sie’s!« rief McGee. »Es sind die Knochen aus meiner Höhle. Sie müssen es sein! Wie könnte der Dieb sonst wissen, wo sie sind? Oder ... oder das alles ist ein Schwindel!«
    McGees Augen waren vor Wut weit aufgerissen. »Ein aufge-legter Schwindel!« schrie er. »Alles Schwindel, von Anfang an!«
    McGee sprang auf Brandon los und versuchte, ihn an der Kehle zu packen. »Sie haben die Knochen in meine Höhle gelegt!« kreischte er mit schriller Stimme. »Sie haben nur so getan, als hätten Sie dort welche gefunden! Sie wollten nur, daß die Leute auf Sie aufmerksam werden, Sie wollten sich wichtig machen! Und mich haben Sie dazu auf übelste Weise mißbraucht!«
    Brandon holte zu einem Schlag aus, aber Terreano hielt ihn zurück. »Lassen Sie es gut sein«, riet er seinem aufgebrachten Kollegen. »Nicht durchdrehen jetzt!«
    Ein Polizist betrat das Bahnhofsgebäude und ging auf McGee und Brandon zu. Und genau in diesem Augenblick fiel Justs Blick auf Dr. Hoffer, der hinten in der Menge stand. Hoffer sah Brandon unverwandt an. Seine schmalen, dunklen Augen hatten einen auffallend interessierten Ausdruck, und seine Miene war unverkennbar zufrieden.

    Hoffer weidet sich an der Empörung seines Kollegen – kein schöner Zug. Ist das etwa auch eine allergische Reaktion?

Justus geht ein Licht auf
    »Dr. James Brandon ist ein angesehener Mann«,

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