Die drei ??? und der Höhlenmensch
als es erst ein paarmal geklingelt hatte. Eleanor zog den Stutzen heraus, schraubte den Tankdeckel zu und holte Geld aus der Tasche, um beim Tankwart zu bezahlen.
»Das waren nur knapp acht Liter«, bemerkte Justus, der die Klingelsignale gezählt hatte. »Das wären bei diesem Fahrzeug etwas über sechzig Kilometer. Damit hätte sie nach Centerdale fahren können, nicht?«
»Vielleicht wohnt die Freundin in Centerdale«, sagte Peter.
»Oder vielleicht hat sie sich mit jemand anderem getroffen.
Vielleicht hat sie den Tank wieder aufgefüllt, damit ihr Onkel sich nicht wundert, wo der Kraftstoff geblieben ist.«
Justus schnitt eine Grimasse. »Wir haben keinen Anlaß für einen Verdacht«, äußerte er. »Wir haben wirklich keinen Grund, sie in irgendeiner Weise zu verdächtigen. Es sind alles Mutmaßungen.
Vielleicht wäre es eher ratsam – und wirksam –, sie ganz offen zu fragen, ob sie etwas über den Höhlenmenschen weiß, das uns weiterbringen könnte.«
»Dann wird sie wieder lügen«, gab Bob zu bedenken. »Sie sagt ja auch nicht die Wahrheit über die Fahrt seinerzeit nach Rocky Beach, oder?«
Ach denke das auch. Aber sie kommt mir irgendwie allein gelassen vor, und vielleicht wäre es eine Erleichterung für sie, sich auszusprechen. Und was haben wir schließlich zu verlieren?«
»Nichts«, bestätigte Bob. »Aber wenn du mit ihr reden willst, dann mach das lieber allein. Sie wird nämlich anfangen zu heulen, und das macht mich immer ganz fertig. Außerdem soll es nicht so aussehen, als wollten wir zu dritt über sie herfal-len.«
»Na schön«, stimmte Justus zu.
Als die Jungen bei den McGees ankamen, stellte sich heraus, daß Eleanor schon zum Institut gegangen war. Also trennte sich Justus von seinen Freunden und machte sich auf den Weg dorthin. Er wollte gerade an der Haustür klingeln, als er drinnen Eleanor laut und aufgebracht sprechen hörte.
»Was soll das heißen, es ist zu spät?« rief sie. »Es darf nicht zu spät sein!«
Justus trat rasch vom Eingang zurück. Ein Fenster des Wohnzimmers stand offen, und er ging hin und spähte in den Raum. Niemand war zu sehen. Die Tierköpfe an der Wand blickten starr geradeaus.
»Ist mir egal, wenn du ihn schon angerufen hast«, sagte Eleanor.
»Ruf ihn eben noch mal an. Sag ihm, es war nur ein Scherz!«
Da fiel Justus ein, daß im Flur vor den Laborräumen ein Wandtelefon war. Offenbar führte Eleanor gerade ein Gespräch.
»Das lügst du!« schrie sie. »Das hast du nicht für mich getan!
Was aus mir wird, kümmert dich ja überhaupt nicht!«
Eine kurze Pause folgte. Dann sagte Eleanor »Na gut, dann warte nur ab, was ich jetzt unternehme.«
Der Hörer wurde hingeknallt.
Justus trat vom Fenster weg. Gleich darauf wurde die Haustür aufgerissen, und Eleanor lief heraus. Sie hielt den Kopf hoch und die Lippen zusammengepreßt, und sie sah weder nach rechts noch nach links, als sie die Vortreppe hinunter-und zum Gartentor hinauseilte.
Justus folgte Eleanor, rief sie aber nicht an. Als er auf halber Strecke war, überquerte sie gerade beim Haus der McGees die Wiese und öffnete dann das Scheunentor. Peter und Bob kamen ans Fenster des Dachbodens und beobachteten, wie sie den Transporter herausfuhr. Hastig und ruckweise wendete sie das Fahrzeug, und dann bog sie schnell in die Fahrbahn ein und raste stadteinwärts. Die drei ??? trafen vor der Scheune zusammen.
»Wo will die Dame denn hin?« fragte Peter.
»Ich weiß nicht«, bekannte Justus. »Irgend etwas hat sie zur Weißglut gebracht. Ich glaube, sie wird allmählich ganz aktiv.«
»Da ist sie nicht die einzige«, berichtete Bob. »Vor etwa zehn Minuten lief Nat McGee aus dem Haus, ganz grimmig und entschlossen, und seine Frau schrie ihm nach, er solle nicht noch mehr Geld ausgeben. Sie sagte, sie hätten an diesen Höhlenmenschen schon viel zuviel verschwendet. Er reagierte nicht und ging los, Richtung Stadtmitte.«
»Das Lösegeld!« vermutete Justus nach kurzem Überlegen. »Er will vermutlich das Lösegeld deponieren. Endlich spitzt sich die Sache zu!«
Doppelte Überraschung
»Los, kommt!« forderte Justus die Freunde auf. »Wir wollen doch sehen, wie Nat das mit der Geldübergabe anstellt!« Schon trabte er los zur Stadt.
»Wie will er es wohl machen?« fragte Peter, als er Justus eingeholt hatte. »Den Wagen hat er jedenfalls nicht genommen.«
»Zu Fuß ist man in der Stadt schneller«, sagte Justus ungeduldig. »Kommt nur mit!«
Die Jungen gingen die Hauptstraße
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