Die drei ??? und der magische Kreis
sar-kastisch. »Würde sich ja bestens eignen, wenn jemand zum Fenster herein will. Und überdies engt es den Kreis unserer Verdächtigen ein. Also: das Manuskript wurde von einer Hexe entführt.«
Beefy zuckte zusammen, als habe er einen Schlag bekommen.
»Eine Hexe?« rief er. »Das . . . das ist ja unheimlich!«
»Wieso?« meinte sein Onkel. »Gefällt dir die Version mit dem Hubschrauber besser?«
»Nein, es ist nur sonderbar, daß du von einer Hexe anfängst. Ich hatte in dem Manuskript gelesen, ehe ich zum Schwimmen ging, und es standen wirklich irre Histörchen über Hollywoodleute drin.
Madeline Bainbridge beschrieb ein Abendessen bei dem Regisseur Alexander de Champley. Wie sie sagt, ist er ein Hexenmeister und in Schwarzer Magie bewandert, und er trug damals den Drudenfuß des Simon Magus!«
Beefy zog einen Stift aus der Tasche und machte eine Zeichnung auf die Rückseite eines Umschlags. »In dem Manuskript war auch eine Abbildung des Drudenfußes«, sagte er. »Ein fünfzackiger Stern in einem Kreis. Nach Madeline Bainbridges Beschreibung war er aus Gold, umgeben von einem Kranz aus Rubinen.
Und von Simon Magus hatte ich tatsächlich schon gehört. Er war im alten Rom ein Magier, und man sagte ihm nach, er könne flie-gen.«
»Prächtig!« sagte Onkel Will. »Da hat sich also dieser alte Bekannte der Madeline Bainbridge den Drudenfuß des Simon Magus angesteckt, kam hereingeflogen und nahm das Manuskript mit, damit wir nicht merken sollen, daß er so ein böser Zauberer ist.«
»Wenn da einer hereingeflogen ist, dann auf keinen Fall Alexander de Champley«, sagte Justus. »Der ist nämlich schon über zehn Jahre tot. Aber gab es da noch andere Skandalgeschichten in den Memoiren?«
Beefy schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich habe nur diese eine Episode gelesen. Es ist aber durchaus möglich, daß Madeline Bainbridge die kleinen Geheimnisse vieler prominenter Zeitgenossen kennt.«
»Dann könnte es das sein«, sagte Justus. »Es könnte der Grund dafür sein, daß jemand das Manuskript entwendet hat. Jemand aus ihrem Bekanntenkreis möchte verhindern, daß ihre Lebensge-schichte veröffentlicht wird!«
»Aber woher hätte der Betreffende wissen sollen, daß das Manuskript hier war?« fragte Beefy.
»Ist doch ganz einfach.« Justus begann auf und ab zu gehen, die Brauen in gespannter Konzentration zusammengezogen. »Beefy, Sie riefen doch gestern abend nach dem Brand Marvin Gray an und sagten ihm, das Manuskript sei in Sicherheit. Natürlich hat er das Madeline Bainbridge erzählt. Dann rief Miss Bainbridge – oder vielleicht auch Gray – einen Bekannten an, und der erzählte es wieder weiter. Auf diese Art kommt so etwas herum.«
»Die Bainbridge hat das jedenfalls nicht weitergesagt«, meinte Beefy. »Marvin Gray behauptet, daß sie nie telefoniert. Aber es kann sein, daß Gray selber die Sache weitergab, ohne zu ahnen, was daraus entstehen würde. Und die Sekretärin von Madeline Bainbridge wohnt ja auch in dem Haus. Sie heißt Clara Adams.
Die hätte es auch sein können.«
»Ja, natürlich«, sagte Justus. »Beefy, könnten Sie nicht ein Interview mit Madeline Bainbridge machen? Dann könnten Sie sie fragen, über wen sie geschrieben hat.«
»Sie wird mich nicht empfangen«, sagte Beefy. »Sie empfängt überhaupt keine Besucher. Die Vertragsverhandlungen hat ganz allein Marvin Gray geführt.«
»Dann sprechen Sie mit Gray«, meinte Justus eindringlich. »Er muß das Manuskript doch gelesen haben.«
Beefy stöhnte. »Aber ich will nicht mit Gray reden«, sagte er.
»Der fragt sonst nur nach dem Vorschuß, und den will ich ihm erst geben, wenn ich das Manuskript auch gelesen habe. Und es gab ja nur das eine Exemplar. Wenn er erfährt, daß ich es nicht mehr habe, trifft ihn der Schlag!«
»Dann sagen Sie es ihm doch einfach nicht«, riet Justus. »Sagen Sie ihm, bei der Veröffentlichung des Buches könne es rechtliche Probleme geben, und Ihr Anwalt müsse sich das Manuskript ansehen, ehe der Vorschuß angewiesen werden kann. Fragen Sie ihn, ob Miss Bainbridge für die in dem Manuskript geschilderten Episoden den Beweis antreten kann. Fragen Sie ihn, ob sie noch mit irgendjemand von den ehemaligen Bekannten in Verbindung steht, oder ob Clara Adams noch solche Beziehungen hat.«
»Das schaffe ich nicht«, sagte Beefy. »Das verpatze ich garantiert.
Gray würde sofort Lunte riechen.«
»Dann nehmen Sie Justus mit«, empfahl Peter. »Der kennt sich bestens aus,
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