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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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glaubte immer an einen Schatz und an einen Hinweis darauf im Tagebuch des alten Angus. Aber sein Sohn – der Vater meines Mannes – war überzeugt, das Tagebuch enthalte nichts darüber und der Schatz sei nichts als Legende.«
    »Warum war dann aber Angus' Sohn so zuversichtlich, Mrs. Gunn?« fragte Bob.
    »Nun, da gibt es einen Brief . . . Urgroßvater Angus –« Sie hielt inne und lächelte. »Vielleicht sollte ich es euch von Anfang an erzählen. Wieviel wißt ihr denn schon über den alten Angus Gunn?«
    Die Jungen erzählten, was sie über das Wrack der »Argyll Queen« und den Mord an Angus Gunn im Jahre 1872 wußten.
    »Ihr habt also das Manuskript gelesen, das vom Historischen Forschungsinstitut demnächst veröffentlicht wird? Dann wißt ihr ja schon fast die ganze Geschichte. Ich meldete dem Institut alles, was ich wußte – alles, was mir mein Mann berichtet hatte«, sagte Mrs. Gunn. »Nach dem Schiffbruch und seiner Wanderschaft durch Kalifornien fand ja Angus dieses Tal hier. Es erinnerte ihn an seine alte Heimat im schottischen Hochland – besonders wegen des Teichs und der Insel darin.
    In Schottland liegt der Familiensitz, Gunn Lodge, am Ufer einer tief ins Land eingeschnittenen Bucht – Phantom Loch. Und im Wasser ist eine Insel, zu der man vom Festland aus über eine Reihe von Felsblöcken gelangt, die man die ›Stufen des Phantoms‹ nennt
    – alles ganz ähnlich wie bei der kleinen Insel in unserem Teich.«
    Justus rief: »Also hat der alte Angus mit diesem Haus gewissermaßen sein ›Gunn Lodge‹ aus Schottland nachgebaut!
    Deshalb wirkt es für hiesige Verhältnisse so eigenartig!«
    »Stimmt, Justus«, bestätigte Mrs. Gunn. »Das ursprüngliche Gunn Lodge wurde 1352 erbaut. Damals hieß es Gunn Castle, denn es war nur ein Burgturm. In dieser Zeit mußte man zum eigenen Schutz in einer solchen Festung wohnen. Im Lauf der Jahre wurden dann die Flügel angebaut, und das Ganze wurde mehrmals umgebaut, bis das Haus so aussah, wie ihr es hier jetzt seht. Manches an dem Bau erinnert noch heute an eine Burg, obwohl er nach den Anbauten nicht mehr ohne weiteres hätte verteidigt werden können. Aber der alte Turm erwies sich als großer Vorzug, als die Gunns dann im siebzehnten Jahrhundert zur See fuhren. Damals standen ihre Frauen auf dem Turm und hielten Ausschau nach den Schiffen, wenn sie in die Bucht hereinsegelten.«
    Bob nickte interessiert, aber Peter platzte heraus: »Und was ist nun mit dem Brief Madam?«
    »Als Angus das Tal mit dem Teich entdeckt hatte, der ihn so sehr an die Heimat erinnerte, baute er sich hier ein Haus. Das dauerte fast zwei Jahre. Dann ließ er seine Frau und seinen Sohn nachkommen. Als sie aber nach Monaten aus Schottland eintrafen, war Angus schon tot und seine Mörder auch. Seine Frau Laura fand allerdings einen an sie gerichteten Brief der in einer alten Bettflasche versteckt gewesen war.«
    »Also in einem Gegenstand, den wahrscheinlich nur sie, seine Frau, benutzen würde!« stellte Justus befriedigt fest.
    »Ja, das dachte auch sein Sohn, als dann die Gerüchte über den Schatz aufkamen«, sagte Mrs. Gunn. »Er war ganz sicher, daß der Brief ein Leitfaden zur Auffindung des Schatzes sei, und er schien sich ja auch auf das Tagebuch des alten Angus zu beziehen. Aber weder in Angus' Tagebuch noch an anderer Stelle entdeckte Großvater Gunn jemals einen Hinweis.«
    »Dürfen wir den Brief sehen, Madam?« fragte Peter eifrig.
    »Aber natürlich. Ich habe ihn in meinem Zimmer, in einer Mappe.«
    Justus fragte: »Bewahren Sie ihn denn nicht bei den anderen Sachen des alten Angus auf?«
    »Nein, das habe ich nie getan«, sagte Mrs. Gunn.
    Sie ging aus dem Zimmer und kam rasch mit einer Briefmappe wieder. Die Jungen traten dicht an sie' heran, um den alten vergilbten Brief zu lesen.

»Meine liebe Laura!
Bald wirst Du hier sein, doch seit einiger Zeit befürchte ich, daß man mir nachstellt. Ich muß mir daher beim Schreiben dieser letzten, dringlichen Worte an Dich im klaren darüber sein, daß andere sie zu Gesicht bekommen können. Denk stets daran, daß ich Dich geliebt habe und Dir ein goldenes Leben versprochen habe. Denk an das, was ich in der Heimat liebte, und an das Geheimnis von Phantom Loch. Folge meinem letzten Kurs, lies nach, was meine Tage für Dich bauten. Sieh das Geheimnis in einem Spiegel.«

    Die Jungen sahen einander an, dann lasen sie den alten Brief nochmals.
    »Soviel mein Mann sagte, war Großvater Gunn sicher, daß die Worte ›goldenes

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