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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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und nach unserer Vermutung hat die Truhe Ihrem Vorfahr Angus Gunn gehört. Seit wir die Truhe haben, ist einiges Seltsame passiert. Wenn Sie mir sagen könnten, was der Mann mit dem Volkswagen aus Ihrem Haus gestohlen hat, dürfte das zur Klärung dieser Vorfälle beitragen.«
    Mrs. Gunn zögerte, »Na, gestohlen hat er nichts. Es ist jedes-mal das gleiche. Jemand bricht hier ein, wühlt alles durch, was wir von Urgroßvater Angus noch haben, nimmt aber nie etwas mit.«
    »Gar nichts?« meinte Peter enttäuscht.
    Aber Justus forschte: »Jedesmal, Mrs. Gunn? Wie oft ist denn in Ihrem Haus in letzter Zeit eingebrochen worden?«
    »Immerhin fünfmal in den letzten sechs Monaten.«
    Der rothaarige Junge, Cluny, fuhr auf: »Und immer durchstöbert der Kerl die Sachen vom alten Angus! Ich glaube, dem geht es um –«
    »Den Schatz!« platzte Bob heraus.
    »Mutter«, rief Cluny erregt, »sie meinen auch, daß es dem Einbrecher um den Schatz geht!«
    Mrs. Gunn lächelte. »Diese alte Legende von einem Schatz hat sich doch schon längst als haltlos erwiesen, Jungs. Cluny hat einfach zu viel Phantasie.«
    »Vielleicht auch nicht, Mrs. Gunn«, sagte Justus, und dann berichtete er von Java-Jim und seinem Interesse an der orientalischen Truhe. Er zeigte auch den Ring vor, den sie in der Truhe entdeckt hatten.
    Mrs. Gunn sah sich den Ring genau an. »Den habt ihr gefunden?«
    »Laßt mal sehen«, sagte Rory McNab und griff nach dem Ring. »Bah, das ist ja nur Messing und ein Glasstein! Von solchem Glitzerzeug hatte der alte Angus eine ganze Kiste voll zum Tauschhandel. Ihr seid Spinner! Da haben die Leute nun hundert Jahre lang das Tagebuch des Alten studiert und nach dem Schatz gesucht – und nirgends eine Spur davon!«
    Mrs. Gunn seufzte. »Rory hat recht. Das Tagebuch des alten Angus war die einzige Quelle für irgendeinen Hinweis auf einen Schatz, aber nie ist ein solcher Hinweis darin entdeckt worden. Ich glaube selbst, daß das alles Unsinn war.«
    »Es sei denn«, meinte Justus, »daß bisher alle das falsche Tagebuch gelesen haben!« Er holte das zweite Buch aus seiner Jacke und hielt es hoch, während alle verstummten.

Stimme aus der Vergangenheit
    »Noch ein Tagebuch?« rief Cluny.
    »Was steckt da wieder für ein Trick dahinter?« knurrte Rory böse.
    Mrs. Gunn nahm das zweite Tagebuch an sich. Sie blätterte bedachtsam darin und sah sich die Titelseite an.
    »Das ist kein Trick, Rory. Es ist die Handschrift von Angus Gunn, ganz eindeutig, und auch seine Unterschrift.« Sie sah die Jungen an. »Woher habt ihr das?«
    Justus erzählte, wie er das neue Tagebuch in der doppelten Wandung der Truhe gefunden hatte. »Dem, der seinerzeit die Innenwand der Truhe repariert hat, ist das Tagebuch in dem engen Zwischenraum nicht aufgefallen, und er wußte auch nichts von dem Geheimfach. Wäre das Geheimfach jemals geöffnet worden, so wäre der Dolch an der Feder schon vorher herausgesprungen, und das war ja nicht der Fall.«
    Mrs. Gunn nickte. »Ja, ich erinnere mich jetzt an die alte orientalische Truhe. Ich habe sie vor ein paar Monaten verkauft. Als mein Mann vor Jahren starb, mußte ich nach und nach viele Erbstücke von Angus verkaufen, um leben zu können. Wir sind nicht wohlhabend, und die Unterhaltung unseres Hauses hier ist kostspielig. Ohne Rorys Hilfe und seine harte Arbeit hätten wir auch das Haus schon längst aufgeben müssen.«
    »Das Haus brauchst du nie aufzugeben, Flora«, brummte Rory, »und Märchen von einem Schatz hast du gar nicht nötig.«
    »Das neue Tagebuch ist aber kein Märchen, Mr. McNab«, sagte Justus.
    »Nenn mich nur Rory, Junge, und wenn Flora meint, das Tagebuch sei echt, dann sage ich nichts mehr«, räumte Rory widerwillig ein.
    »Aber das beweist noch lange nicht, daß die Sache mit dem Schatz nicht bloß ein Ammenmärchen ist.«
    »Ja, und der Brief, Rory?« rief Cluny.
    »Brief?« wiederholte Justus.
    Rory überhörte den Zwischenruf des Ersten Detektivs. Er kniff die Augen zusammen. »Erst sollten wir mal das Tagebuch da lesen.
    Gib es her.«
    Cluny ließ sich von seiner Mutter das Tagebuch geben und reichte es Rory. Die beiden setzten sich auf eine lange Bank vor dem glimmenden Kaminfeuer und fingen an zu lesen.
    Mrs. Gunn nickte nachdenklich.
    »Ja«, sagte sie, »wenn es nun ein zweites Tagebuch gibt, dann mußte es in dieser Truhe stecken. Mein Mann sagte mir, daß sein Großvater, Angus' Sohn, das ursprünglich vorhandene Tagebuch in der Truhe gefunden hatte. Großvater Gunn

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