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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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drei und dieser andere Kerl hier treibt, aber ich werde es erfahren!«
    Peter wehrte sich heftig: »Wir haben nichts mit dem Kerl –«
    »Das könnt ihr der Polizei weismachen! Los jetzt!«
    »Aber, Sir«, fing Justus noch einmal an, »wir –«
    »Los, sage ich!« befahl der Reiter erbost.
    Er schwenkte drohend den langen Säbel und lenkte sein Pferd auf die Jungen zu. Sie wichen verängstigt zurück und marschierten stumm die Straße entlang, hinauf in die Berge.
    Zehn Minuten später hatte die Straße eine Paßhöhe erreicht und führte wieder steil abwärts in ein bewaldetes Hochtal, umgeben von öden Felshängen. Im Talgrund lag ein länglicher Teich, etwa zweimal so lang wie ein Fußballplatz. Im Wasser, dicht beim Ufer, war eine hügelige, kiefernbestandene kleine Insel, und darauf eine Art Leuchtfeuer – ein hoher Mast mit einer Laterne an der Spitze. Eine Reihe Trittsteine führte von der Insel über die kurze Strecke Wasser bis zum Ufer.
    Peter riß die Augen auf »Soll das dieser See sein?«
    »Ruhe da!« knurrte der Reiter hinter den Jungen. »Da runter mit euch.«
    Die Jungen liefen in der Sonnenhitze die steile Straße hinunter. Gleich darauf flüsterte Peter: »Schöner See – eine Pfütze ist das!«
    Als die Straße nach einer Biegung in die Talsohle einmündete, kam ein Haus in Sicht. Es war ein großes, dreistöckiges altes Steinhaus mit rauhem Verputz, auf einer Anhöhe mit Blick auf den Teich gelegen. Ein quadratischer Turm mit Zinnen bildete das Mittelstück des Gebäudes und verlieh ihm ein fremdartiges Aussehen. Zu beiden Seiten war der Turm von Seitenflügeln mit ausgebauten Mansarden flankiert. Die an den Mauern rankenden alten Reben konnten die strengen Konturen des Bauwerks nur unwesentlich mildern.
    »Phantastisch!« entfuhr es Peter leise. »Das Haus sieht eher aus wie eine Festung! Von diesem Turm aus könnte man Feinde über viele Meilen ausmachen!«
    »Es ist schon ein seltsamer Bau«, flüsterte Justus zurück.
    »Irgendwie paßt er auch gar nicht hierher.«
    Der Reiter stieg ab. »Rein mit euch!«
    Sie traten in eine riesige Eingangshalle. Die holzgetäfelten Wände waren mit Bildteppichen, alten Waffen und Elch-und Hirschköpfen behängt. Verblichene Orientteppiche lagen auf dem Holzboden. Alles war alt und schäbig. Der Mann mit dem roten Gesicht scheuchte die Jungen mit seinem Säbel in einen großen Wohnraum voll schwerer alter Möbel. Ein Feuer schwelte in einem mächtigen gemauerten Kamin, aber es war dennoch sehr kühl im Raum. Vor dem Kamin saß eine zierliche Frau auf einem Sessel. Ein rothaariger Junge, etwa so groß wie Bob, stand neben ihr. Er trug die gleiche enge karierte Hose wie der Reiter.
    »Da hast du ihn ja, Rory!« rief der Junge.
    »Leider nicht«, sagte der Reiter. »Der Halunke ist mit seinem Auto durchgebrannt. Aber seine Spießgesellen habe ich mir geschnappt.«
    »Hör mal, Rory« sagte die Frau, »das sind doch Kinder! Die können doch wohl nicht –«
    »Übeltäter müssen nicht unbedingt erwachsen sein, Flora Gunn«, sagte Rory. »Zum Unheilstiften sind die groß genug.« Er nickte dem rothaarigen Jungen zu. »Du rufst am besten die Polizei, Cluny, und dann werden wir diese Einbrüche ein für allemal aufklären.«
    Da wurde Justus hellhörig. »Der Mann mit dem Volkswagen hat hier eingebrochen, Sir? Was hat er mitgenommen?«
    Der Mann lachte. »Als ob du das nicht wüßtest!«
    »Wir wissen es aber nicht!« widersprach Peter heftig. »Wir haben diesen Mann vorher nie gesehen! Nur den Wagen, weil er uns dauernd verfolgt hat!«
    Justus sagte ganz ruhig: »Wir wollten zu Ihnen kommen, Mrs. Gunn, um mit Ihnen zu sprechen, und der Mann begeg-nete uns auf der Landstraße. Da hielt er an und machte Jagd auf uns. Ich bin Justus Jonas vom Gebrauchtwaren-Center T. Jonas in Rocky Beach, und das sind meine Freunde, Bob Andrews und Peter Shaw. Unsere Fahrräder liegen oben an der Straße, das müßte beweisen, daß wir nicht mit dem Mann im Volkswagen gekommen sind.«
    »Flora!« sagte der Reiter. »Laß dich nicht beirren. Die Polizei –«
    »Schweig, Rory«, unterbrach Mrs. Gunn. Dann nickte sie den Jungen zu. »Ich bin Flora Gunn, das ist mein Sohn Cluny, und das ist mein Vetter, Mr. Rory McNab. Darf ich jetzt erfahren, warum ihr mich besuchen wolltet?«
    Bob platzte heraus: »Wegen der Truhe, Madam!«
    »Für unseren Altwarenhandel kauften wir eine alte orientalische Seemannstruhe, Madam«, erklärte Justus. »Darin steht der Schiffsname ›Argyll Queen‹,

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