Die drei ??? und der rote Pirat
so lange, weil er die beiden Jungen fesseln und an seiner Planung einiges ändern muß. Aber bald wird er hier im Keller auftauchen. Und zwar bewaffnet und in Begleitung. Mit Justus wird er rechnen, aber nicht mit Sam, also bleiben Sie schön in Ihrem Versteck unter der Treppe, Sam. Ich werde ihm erklären, daß ich den Schatz gefunden habe und daß er sich im Abstellraum befindet. Samt seinen Spießgesellen wird er so versessen darauf sein, daß er mich sofort dorthin schleppen wird, damit ich ihm die Sachen zeige. An Justus wird er dann vermutlich nicht mehr denken. Also: Sobald ich mit dem Major und seinen Leuten im Abstellraum bin, Sam, kommen Sie ganz schnell raus, und dann knallen Sie mit Justus die Tür zum Abstellraum zu und hängen ein stabiles Schloß davor.«
Während Evans in der Kammer nach einem Vorhängeschloß suchte, wandte Justus ein: »Aber dann sind Sie mit denen zusammen drinnen eingesperrt!«
»Ich habe ja meine Pistole«, sagte Mr. Evans. Er kam mit einem großen Vorhängeschloß zurück und gab es Sam. »Und ich bin ziemlich sicher, daß ich mit ihnen fertig werde. Sie werden so überrascht sein, wenn plötzlich die Tür verschlossen wird, daß sie in panischem Schrecken hinlaufen werden – so reagiert der Mensch normalerweise immer. Dann kann ich meine Pistole ziehen und sie in Schach halten, bis ihr beide Bob und Peter befreit und die Polizei geholt habt.«
»Ach du Schreck«, flüsterte Salzwasser-Sam in seinem Versteck. »Da kommen sie schon!«
»Stell dich hinter mich, Justus!« gebot Evans. »Sam, falls es schiefläuft, stürzen Sie sich auf die Burschen! Na dann – los!«
Evans stellte sich in die Mitte des Kellerraums, und da ging auch schon die Tür auf. Als sie weit geöffnet war, traten Karnes und Carl mit vorgehaltener Pistole in den Keller. Sie sahen Joshua Evans und Justus auf den ersten Blick.
»Aha, der dritte Jungdetektiv – und Mr. Evans persönlich.«
Der kleine Major lachte. »Hätte ich mir denken müssen, daß Sie mit diesen kleinen Schnüfflern im Bootshaus unter einer Decke stecken, Evans. Na schön, dann lassen wir jetzt mal die Scherze. Her mit dem Zeug, aber sofort!«
Evans hob die Schultern. »Okay, Karnes, eins zu null für Sie.
Aber lassen Sie die Jungen aus dem Spiel. Das, was Sie suchen, ist drüben im Abstellraum, in einem Schrank hinten an der Wand.«
Carl steckte die Pistole weg und lief zur Tür der Kammer.
»Carl!« fuhr Karnes auf. Der Mann blieb stehen, und Karnes richtete seine Waffe drohend auf Joshua Evans. »Sie gehen zuerst rein, Evans. Los, Bewegung!«
Evans betrat die Kammer, dicht gefolgt von Major Karnes und Carl. Karnes ließ Evans’ breiten Rücken nicht aus den Augen, als habe er ihn im Verdacht, er könne noch irgendei-nen Trick abziehen. Als die drei in dem kleinen Raum waren, lief Carl, von Habgier getrieben, zu dem Schrank an der Rückwand.
An Justus dachte keiner mehr, genau wie es Evans einkalku-liert hatte. Sam kroch unter der Treppe hervor. Rasch schlugen er und Justus die massive Tür des Abstellraums zu, und Sam ließ das schwere alte Vorhängeschloß einschnappen!
Erst blieb alles still. Dann war hinter der Tür Wutgebrüll und Getrappel zu hören. Jemand drehte am Türknauf, rüttelte heftig daran, zog immer wieder! Und dann drang Joshua Evans’ gelassene Stimme herüber.
»Ich schieße zuerst. Die Knarre wegnehmen, Karnes, aber hübsch langsam. Nur keine Aufregung. Und nun umdrehen.
Los, Justus, du kannst die Polizei holen.«
»Schon unterwegs!« rief Justus.
Er hörte noch, wie Joshua Evans drinnen leise lachte – fast sah er den Mann vor sich, wie er den erbosten Major Karnes und Carl angrinste.
Es erscheint mir ein wenig leichtsinnig, daß Joshua Evans in dieser Situation hämisches Gelächter anstimmt. Noch sind sie ja nicht dingfest gemacht, die beiden Kriminellen (und was ist mit Hubert und Santos?). Ich an Evans’ Stelle hielte mich da lieber an die alte Spruchweisheit: Wer zuletzt lacht.
Die Täter sind gefaßt
Mit Fesseln an Händen und Füßen saßen Peter und Bob in dem halbdunklen Bootshaus, den Rücken gegen den Transporter gelehnt. Hubert bewachte sie wie ein riesiger, reizbarer Wachhund, in den zitternden Händen eine Taschenlampe.
»Daß ihr mir keinen Ärger macht, verstanden? Der Boß sagt, ich darf euch auf keinen Fall entwischen lassen. Also versucht’s erst gar nicht!«
Aber Hubert war viel zu aufgeregt, um die ganze Zeit bei den beiden auszuharren. Er trottete zum Wasser hin
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