Die drei ??? und der rote Pirat
Justus«, bestätigte Kapitän Joy.
»Nur bringt uns das nicht viel weiter.« Justus holte enttäuscht Atem. Doch dann hellte sich seine Miene wieder auf.
»Immerhin wissen wir jetzt, wo Karnes buddelt, und die Hauptfrage ist nun: Was sucht er? Es muß etwas sein, Mr. Evans, das im Turm oder auch im Tunnel selbst versteckt ist.«
Joshua Evans zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, was das sein könnte.«
»Und was meinen Sie, Kapitän?« forschte Justus.
»Ich vermute, es handelt sich um etwas, was der Rote Pirat hier hinterließ. Andererseits wurde seinerzeit, als die Leute vor hundert Jahren rings um die Bucht nach einem Schatz suchten, das Gelände systematisch umgegraben . . .«
»Nun, das mit einer Hinterlassenschaft des Roten Piraten hört sich recht wahrscheinlich an«, sagte Justus, »auch wenn dann später noch an der Bucht Schmuggel und andere dunkle Geschäfte betrieben wurden.«
Bob meinte: »Was es auch sein mag, Justus – ich hoffe nur, daß es noch da ist. Wir wissen ja nicht, wann sie das verschüttete Stück ausgeräumt haben.«
»Wir wissen aber, daß sie gestern abend noch mit Graben beschäftigt waren«, betonte Justus. »Peter, sieh mal nach, ob noch immer jemand auf der Lauer liegt.«
Peter trabte zum Eingangstor vor. Joshua Evans sah dem Zweiten Detektiv verdutzt nach. »Auf der Lauer?« meinte er.
»Was soll das nun wieder heißen?«
»Karnes läßt das ganze Gelände rund um die Uhr von seinen Leuten umschichtig beschatten«, erklärte Bob. »Manchmal ist es nur einer, dann sind es wieder zwei, aber irgendwer von der Bande ist immer dort drüben.«
Evans rieb sich das Kinn. »Rund um die Uhr, sagst du?«
»Das ist ein Gesichtspunkt, der mich recht ratlos macht«, bekannte Justus. »Es scheint fast so, als habe Karnes Angst, daß jemand anders sich das holt, was er sucht, ehe er selbst herankommt. Oder er weiß bereits, daß noch andere dahinterher sind.«
»Etwa der Kerl im Kostüm des Roten Piraten«, warf Bob ein.
Da kam Peter wieder. »Der Eiswagen steht draußen vor dem Tor, Justus.«
»Und Sie, Kapitän Joy, sollen sicherlich heute abend nochmals zu einer Bandaufnahme hinkommen?« erkundigte sich Justus.
»Stimmt«, antwortete Jeremy für seinen Vater.
»Dann schlage ich vor«, sagte Justus mit fester, entschlossener Stimme, »daß wir jetzt alle nach Hause gehen und uns ein wenig ausruhen. Wir dürften eine sehr lange Nacht vor uns haben.«
Er wandte sich an Joshua Evans und Salzwasser-Sam. »Und ich glaube, es wäre ganz gut, wenn Mr. Evans und Sam Davis heute abend mitkämen – falls die Sache gefährlich wird!«
Ein schlimmer Schock
Später radelten Justus, Bob und Peter mitsamt ihren Walkie-Talkies und Taschenlampen wieder zur Piratenbucht. Gerade machten sich die letzten Ausflügler auf den Heimweg. Alle drei Jungen trugen dunkle T-Shirts. Sie schleusten sich zwischen den herausströmenden Menschen ein, um von Carl mit dem Lastwagen, der jetzt für Major Karnes Wache hielt, nicht bemerkt zu werden. Auf dem Gelände liefen sie gleich zum Wohnwagen. Sie aßen bei den Joys zu Abend – und alle hatten nach dem ereignisreichen Tag kräftigen Hunger.
Eine Stunde später kam Sam Davis dazu. Mr. Evans blieb vorläufig in seinem Turm und ließ sich von Zeit zu Zeit an einem Fenster blicken, damit Carl auf seiner Hebebühne den Eindruck haben sollte, alles sei wie sonst. Als es fast dunkel war, schlossen Kapitän Joy und Jeremy das Tor ab und fuhren mit ihrem Kleinbus zur Bandaufnahme nach Rocky Beach.
»Es wird Zeit, Freunde«, sagte Justus ruhig.
Vorsichtig verließen sie den Wohnwagen und hielten sich im Schatten. Wenn Karnes und seine Leute es genauso anstellen würden wie in der Nacht zuvor, blieben den Jungen und Salzwasser-Sam etwa zehn Minuten für den Weg zum Bootshaus, und dabei war ihnen klar, daß Carl jeden ihrer Schritte beobachten konnte. Aber sie gingen das durch die dunklen Hemden immerhin erheblich verringerte Risiko ein.
Im Bootshaus kletterten Bob, Peter und Sam Davis über eine steile Leiter zum Dachboden hinauf, während Justus ins Wasser stieg und unter das Dock watete. Nachdem er die Zugbrücke geöffnet und hinter sich wieder hochgeklappt hatte, kroch der Erste Detektiv durch den Gang, so schnell er konnte.
Vorn beim Turm öffnete er durch einen Klinkendruck die Geheimtür, schloß sie sorgfältig hinter sich und flitzte durch den Keller zu Joshua Evans hinauf.
Auf dem dunklen Dachboden legten sich Peter und Bob auf die Lauer, und zwar
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