Die drei ??? und der seltsame Wecker
Universum-Studio. Wir wollen fragen, ob Mr Hitchcock einen Augenblick Zeit für uns hat. Vielleicht interessiert ihn unser Wecker.«
»Sehr wohl, die Herrschaften«, erwiderte Morton. Er ließ den Motor an.
»Einen Augenblick noch, Morton«, sagte Bob plötzlich.
Harry kam vom Haus her auf sie zugelaufen. Peter kurbelte die Scheibe herunter, und Harry steckte keuchend den Kopf herein. »Bin ich froh, dass ich euch noch erwischt habe!«, sagte er. »Ich hab’s mir überlegt. Ihr seid Detektive, und vielleicht könnt ihr doch helfen. Mein Vater ist im Gefängnis – wegen einer Sache, mit der er nichts zu tun hatte. Ich bitte euch, helft mir zu beweisen, dass er unschuldig ist!«
Es wird immer spannender
»Steig ein, Harry, und erzähl uns mehr darüber«, sagte Justus. »Dann werden wir sehen, ob wir dir helfen können oder nicht.«
Harry stieg zu den drei Jungen in den Wagen. Seine Geschichte war rasch erzählt: Vor etwa drei Jahren war er mit seinen Eltern in Mr Hadleys Haus gezogen. Gegen freie Wohnung im Hinterhaus und eine geringe Vergütung führte Harrys Mutter dem unverheirateten Mr Hadley den Haushalt. Harrys Vater war Versicherungsvertreter, er arbeitete hart, um sich eine Existenz aufzubauen.
Zunächst war er recht erfolgreich gewesen. Aber vor sechs Monaten war im Haus eines Geschäftsmannes im nahen Stadtteil Beverly Hills eingebrochen worden. Drei sehr wertvolle moderne Gemälde waren von dem Dieb, der entweder durch ein winziges Fensterchen eingestiegen sein musste oder einen Nachschlüssel zur Haustür besessen hatte, aus ihrem Rahmen herausgeschnitten worden.
Die Polizei hatte ermittelt, dass Ralph Smith, Harrys Vater, erst zwei Wochen vor dem Einbruch in das Haus gekommen war, er hatte dem Hausherrn eine Lebensversicherung verkaufen wollen. Natürlich hatte er die Bilder gesehen, aber er gab an, nichts von Kunst zu verstehen und nicht gewusst zu haben, dass es wertvolle Gemälde waren.
Doch weil er im Haus gewesen war, durchsuchte die Polizei die Wohnung der Smiths. Und unter dem Linoleumbelag in der Küche fanden sie die gestohlenen Bilder. Harrys Vater wurde verhaftet, vor Gericht für schuldig befunden und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Das war nun drei Monate her. Harrys Vater hatte sich bis zum Schluss als unschuldig bezeichnet und erklärt, er habe keine Ahnung, wie das Diebesgut in seine Wohnung gelangt sei. Das Gericht hatte ihn trotzdem verurteilt.
»Und er hat es auch nicht getan!«, schloss Harry. »Mein Vater ist kein Verbrecher. Mutter und ich würden das gemerkt haben. Jetzt glaubt die Polizei, er sei der Mann, der in den letzten zehn Jahren in der ganzen Stadt Kunstdiebstähle begangen hat – nur weil er als Vertreter abends in so viele Häuser kommt. Ich möchte euch gern den Auftrag geben, mir zu helfen. Bezahlen kann ich nicht viel, weil ich nur fünfzehn Dollar auf dem Sparbuch habe, aber wenn ihr etwas für meinen Vater tun könnt, gehören sie euch.«
Justus kniff die Augen zusammen und überlegte. Bob und Peter schauten hilflos drein. Soweit sie es beurteilen konnten, musste das Gericht seiner Sache schon ziemlich sicher sein, wenn es jemanden ins Gefängnis schickte.
»Das ist schon ein schwieriger Fall, Harry«, meinte Justus schließlich. »Da gibt es kaum einen Anhaltspunkt.«
»Wenn es einfach wäre, müsste ich keine Detektive bemühen!«, fuhr Harry auf. »Nach eurer Visitenkarte seid ihr doch Detektive! Nun beweist das mal! Fangt an mit euren Ermittlungen!«
Justus knetete seine Unterlippe, was ihm in bewährter Weise half, seinen Gedankenapparat auf Hochtouren zu bringen.
»Gut, wir werden uns damit befassen«, lenkte er ein. »Aber wenn dein Vater die Gemälde nicht gestohlen hat – wie kamen sie dann in eurer Küche unters Linoleum?«
»Ich weiß nicht.« Harrys Stimme klang sehr niedergeschlagen. »Mr Hadley hatte sehr oft Besuch – von allen möglichen Leuten. Vielleicht hat einer von denen die Bilder hier versteckt. Oder jemand, der meinem Vater eins auswischen wollte, könnte nachts bei uns eingebrochen haben und die Bilder so versteckt haben, dass man sie finden musste.«
»War die Hintertür nicht verschlossen?«, fragte Bob.
»Doch, natürlich, aber das Haus ist schon alt und das Schloss auch. Spielend leicht zu öffnen. Uns kümmerte das nie, weil es in unserer Wohnung nichts Lohnendes zum Mitnehmen gab.«
»Hm.« Justus bearbeitete noch immer seine Lippe. »Die Bilder waren wohlgemerkt unter das Linoleum in eurer Küche
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