Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der sprechende Totenkopf

Die drei ??? und der sprechende Totenkopf

Titel: Die drei ??? und der sprechende Totenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
Vom Netzwerk:
setzte.
    »Schweig jetzt!« zischte sie. »Kein Wort. Störe den Kristall nicht.«
    Justus nickte.
    Die alte Zigeunerin legte behutsam ihre Hände vor sich auf den Tisch, beugte sich vor und starrte in die blinkende Glas-kugel.
    Sie verharrte regungslos. Es hatte sogar den Anschein, als atme sie überhaupt nicht mehr. Eine lange Zeit verstrich.
    Endlich sprach sie wieder.
    »Ich sehe einen Koffer«, murmelte sie. »Ich sehe Männer – viele Männer, die den Koffer haben möchten. Und ich sehe noch einen Mann. Er hat Angst. Sein Name beginnt mit B – nein, mit G. Er hat Angst, und er braucht Hilfe. Er bittet dich um Hilfe. Der Kristall hellt sich auf! Ich sehe Geld – viel Geld. Viele Menschen wollen dieses Geld haben. Aber es ist verborgen. Es ist hinter einer Wolke – es verschwindet, und niemand weiß, wohin . . . Nun verdüstert sich der Kristall. Der Mann, dessen Name mit G beginnt, ist verschwunden. Diesen Mann gibt es nicht mehr. Er ist tot, aber er lebt fort. Nun kann ich nichts mehr sehen.«

    Hoffen wir, daß es keine Schwierigkeiten mit dem Auge des Gesetzes gibt. Drei Fragen:  
    1. Spricht die Wahrsagerin die Wahrheit?
    2. Wenn ja: Wurde ihr diese Kunde auf übernatürlichem Wege mitgeteilt?
    3. Oder handelt es sich um Tatsachen, die sie kennt (und die Justus eben nicht kennt)?
    In diesem Fall wäre die Kristallkugel ein apartes Dekorationsstück.  Was meint ihr?

    Bis jetzt war die alte Zigeunerin vornübergebeugt dagesessen und hatte aufmerksam in die Kristallkugel geblickt. Nun richtete sie sich mit einem Seufzer auf.
    »Es ist sehr anstrengend, den Kristall zu befragen«, sagte sie.
    »Für heute muß es genug sein. War dir verständlich, was ich erschaut habe, junger Mann?«
    Justus zog verwirrt die Brauen zusammen. »Teilweise ja«, sagte er. »Das mit dem Koffer schon. Ich habe einen Koffer, für den sich andere Leute sehr interessieren. Und G könnte der Anfang von Gulliver sein – der Große Gulliver, der Magier.«
    »Der Große Gulliver«, murmelte die Zigeunerin. »Ja, wahrhaftig, er war mit den Zigeunern gut Freund. Aber er ist verschwunden.«
    »Sie sagten, es gebe ihn nicht mehr«, wiederholte Justus. »Er sei tot, und doch lebe er noch. Diesen Teil verstehe ich überhaupt nicht. Was soll das bedeuten?«
    »Ich kann es nicht sagen.« Die Zigeunerin schüttelte den Kopf.
    »Aber der Kristall lügt nicht. Wir Zigeuner würden Gulliver gern finden und ihn zurückbringen, denn er war unser Freund.
    Vielleicht kannst du helfen. Du bist klug, und wenn du auch ein Knabe bist, so hast du doch einen wachen Blick. Du siehst Dinge, die mancher Mann nicht sieht.«
    »Ich wüßte nicht, wie ich hier helfen könnte«, wandte Justus ein. »Von Gulliver weiß ich überhaupt nichts. Und von Geld ist mir schon gar nichts bekannt. Ich habe lediglich auf einer Auktion Gullivers Koffer gekauft, und darin war Sokrates, sein sprechender Schädel. Sokrates hat mir aufgetragen, hierherzukommen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Auch eine weite Reise beginnt mit einem ersten Schritt«, sagte die Zigeunerin. »Geh jetzt und warte. Vielleicht wirst du mehr erfahren. Bewahre den Koffer in sicherer Hut. Wenn Sokrates spricht, dann höre gut zu. Leb wohl.«
    Justus, verwirrter als je zuvor, stand auf und ging.
    Lonzo, der Zigeuner mit dem Schnurrbart, geleitete ihn hinaus.
    Peter und Patrick warteten im Wagen. Peter sah auf seine Armbanduhr.
    »Mensch, Just, jetzt wären wir gleich hineingegangen«, sagte er, als Justus ins Führerhaus stieg. »Gut, daß du heil wieder zurück bist. Was war denn los?«
    »Das ist mir nicht ganz klar«, meinte Justus, während Patrick den Motor startete und der Wagen anfuhr. »Das heißt, ich weiß schon, was geschehen ist, aber ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat.«
    Er berichtete Peter, was er gerade erlebt hatte. Der Zweite Detektiv pfiff durch die Zähne.
    »Das geht ja toll zu«, sagte er. »Gulliver und Geld in einem Versteck, und Gulliver soll tot sein und doch noch leben. Ich kapier’ das einfach nicht.«
    »Ich auch nicht«, erklärte Justus. »Es bringt einen ganz durcheinander.«
    »Du, hör mal!« rief Peter. »Glaubst du, daß vielleicht in Gullivers Koffer eine Menge Geld versteckt ist? Nachdem wir Sokrates gefunden hatten, haben wir den Koffer nicht weiter gründlich untersucht. Wenn nun Geld darin wäre, würde das erklären, warum alle so wild darauf sind.«
    »Daran hab’ ich auch gerade gedacht«, bekannte Justus.
    »Womöglich sind die alle gar nicht hinter

Weitere Kostenlose Bücher