Die drei ??? und der sprechende Totenkopf
Sokrates her. Wenn wir wieder daheim sind, nehmen wir uns den Koffer nochmal vor . . . Was ist denn, Patrick? Was hast du denn? Warum gibst du plötzlich Gas?«
»Da folgt uns einer«, brummte Patrick und beschleunigte weiter, bis der Wagen mit Höchstgeschwindigkeit dahin-rumpelte. »Ein schwarzes Auto mit zwei Männern drin ist schon seit einiger Zeit hinter uns.«
Peter und Justus sahen durchs Rückfenster. Hinter ihnen war tatsächlich ein schwarzer Wagen, der eben zum Überholen ansetzte. Doch die Straße war frei, und Patrick hielt sich mit dem Lastwagen in der Mitte der Fahrbahn, so daß der Verfolger nicht vorbeikam.
So rasten sie einige hundert Meter weit, bis sie die Zufahrt einer Schnellstraße vor sich sahen. In Los Angeles gibt es viele Schnellstraßen, vier-bis achtspurig, die den Verkehr kreuzungsfrei und ohne Ampeln durch die verstopfte Innenstadt leiten. Manche spannen sich hoch über das Straßennetz der Stadt; dies war eine solche Hochstraße.
»Ich fahr’ auf die Schnellstraße!« murmelte Patrick. »Dort können sie uns nicht stoppen – zuviel Verkehr.« Mit fast unvermindertem Tempo bog er in die Zubringerstraße ein. In der Kurve lehnte sich der Wagen bedenklich zur Seite; dann schoß er auf die breite Hochstraße hinaus, auf der in beiden Richtungen Autokolonnen rasten.
Der Wagen hinter ihnen verfolgte sie nicht weiter. Sein Fahrer mußte begriffen haben, daß er sie – falls er das vorgehabt hatte
– nicht mitten im starken Verkehr zum Anhalten zwingen konnte; zudem war das auf Schnellstraßen verboten. Der schwarze Wagen fuhr unten auf der normalen Straße weiter.
»Die wären wir los«, meinte Patrick. »Am liebsten würde ich sie mir ja vornehmen und sie mit den Köpfen zusammen-stoßen. Wohin soll’s jetzt gehen, Just?«
»Nach Hause, Patrick«, sagte Justus. »Was ist jetzt los, Peter?
Warum machst du ein so finsteres Gesicht?«
»Das alles gefällt mir gar nicht«, erklärte Peter. »Ein Totenkopf der nachts mit dir spricht. Und Leute, die den Koffer stehlen wollen und uns verfolgen. Das macht mich nervös. Ich wäre dafür, daß wir die ganze Sache fallen lassen.«
»Das werden wir wohl nicht können«, meinte Justus nachdenklich. »Mir scheint, wir haben uns da auf einen Fall eingelassen, den wir nun auch aufklären müssen – ob uns das paßt oder nicht.«
Abschied von Sokrates
Als sie zum Schrottplatz zurückkamen, hatte Mathilda Jonas mehrere Aufträge für Justus. Peter packte mit an, und beide waren bis nach dem Mittagessen beschäftigt. Dann kam noch Bob, der vormittags in der Bibliothek gearbeitet hatte. Zu dritt gingen sie nach hinten zur Werkstatt. Dort ruhte der alt-gediente Koffer unter dem Tuch, mit dem Justus ihn abgedeckt hatte.
Justus berichtete Bob, was am Morgen geschehen war. Zum Schluß sagte er: »Die Zigeunerin Juana deutete also an, daß auf irgendeine Weise Geld abhanden gekommen ist – und das hängt anscheinend mit dem Verschwinden des Großen Gulliver zusammen.«
»Vielleicht ist er mit dem Geld nach Europa gereist oder so was ähnliches«, überlegte Bob.
»Nein.« Justus schüttelte den Kopf. »Juana sagte, daß er Hilfe brauche und daß es ihn nicht mehr gebe – er sei tot, und dennoch lebe er – und daß sie und die anderen Zigeuner ihm gern zur Rückkehr verhelfen würden. Das ist alles sehr verwirrend, aber ich kann daraus vorerst nur schließen, daß Gulliver nicht mit dem Geld, sondern wegen dieses Geldes verschwunden ist.«
»Vielleicht hat er das Geld im Koffer versteckt«, meinte Peter, »und irgendwelche üblen Zeitgenossen waren dahinter her? Ihr wißt doch: Fred Brown erwähnte, daß sich kurz vor seinem Verschwinden ein paar unangenehme Typen für ihn interessierten. Vielleicht mußte er sich vor denen verstecken.«
»Aber warum sollte er dann das Geld im Koffer zurücklas-sen?« fragte Justus. »Na, wer weiß – vielleicht hat er’s doch getan. Wir müssen also zunächst einmal genau nachsehen.«
Doch eine halbe Stunde später, als sie den Koffer ganz aus-gepackt und den Inhalt Stück für Stück gründlich untersucht hatten, waren sie weder auf das versteckte Geld noch auf sonst etwas Wertvolles gestoßen.
»Das wär’s«, sagte Peter. »Nichts.«
»In großen Scheinen könnte Geld unbemerkt unter dem Futter im Koffer versteckt sein«, meinte Justus. »Seht mal, da unten in der Ecke ist ein Schlitz im Futter.«
»Du meinst, da drunter könnte es sein?« fragte Bob.
»Aber da ist es doch nur ganz wenig
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