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Die drei ??? und der sprechende Totenkopf

Die drei ??? und der sprechende Totenkopf

Titel: Die drei ??? und der sprechende Totenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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mu-sterten das schmutzige Haus King Street 311. An der Veranda war ein verblichenes Schild: Zimmer . Darunter war auf einem kleineren Schild zu lesen: Belegt .
    Die Gegend wirkte recht heruntergekommen. Es gab noch mehr Häuser, in denen laut Anschlag Zimmer vermietet wurden, und auch ein paar Läden. Alles war anstrich-und reparaturbedürftig. Die wenigen Menschen, die man auf der Straße traf waren schon ziemlich alt. Die Straße machte den Eindruck, als wohnten hier nur ältere Leute mit kleinen Einkommen.
    »Nein, lieber nicht, Peter«, antwortete Justus. »Du wartest hier bei Patrick im Lastwagen auf mich. Ich glaube nicht, daß es gefährlich wird.«
    Peter schluckte. »Und der Totenkopf hat dir wirklich gesagt, du sollst hierherkommen?« fragte er. »Einfach so – er stand bei dir auf dem Pult und fing im Dunkeln an zu reden?«
    »Entweder war es so, oder ich habe besonders lebhaft ge-träumt«, meinte Justus. »Aber ich hatte ja nicht geschlafen, also kann ich auch nicht geträumt haben. Ich gehe jetzt hinein und sehe mir die Sache an. Wenn ich in zwanzig Minuten nicht zurück bin, kommst du mit Patrick hinterher.«
    »Na schön, wie du meinst. Aber an dieser Geschichte gefällt mir so manches nicht.«
    »Wenn es gefährlich wird«, sagte Justus, »schreie ich um Hilfe, so laut ich kann.«
    »Sei vorsichtig, Just«, mahnte Patrick besorgt. »Und wenn du Hilfe brauchst – wir sind gleich da!« Er spannte seine starken Armmuskeln als Beweis dafür, daß er nötigenfalls Türen aufbrechen würde, um Justus beizuspringen.
    Der Erste Detektiv nickte. »Ich weiß, auf euch beide kann ich mich verlassen«, sagte er, als er vom Wagen heruntersprang.
    Dann ging Just den Gartenweg entlang bis zu der kleinen Veranda, stieg ein paar Stufen hinauf und drückte auf die Klingel an der Haustür. Viel Zeit schien zu verstreichen, bis er endlich drinnen Schritte hörte.
    Die Tür ging auf. Ein gedrungener Mann mit dunklem Teint und Schnurrbart stand ihm gegenüber. »Ja?« fragte er. »Was willst du, Junge? Kein Zimmer mehr frei. Alles voll.«
    Der Mann sprach mit leicht fremdländischem Akzent, aus dem Justus seine Herkunft nicht erraten konnte. Der Erste Detektiv setzte seine dümmliche Miene auf; das tat er manchmal, wenn er irgendwo den Eindruck erwecken wollte, er sei nur ein einfältiges Dickerchen. »Ich möchte zu Mr. Sokrates«, gab er das Losungswort.
    »Ha!« Der Mann starrte ihn lange an. Dann trat er zurück.
    »Komm herein. Vielleicht da, vielleicht nicht. Kommt darauf an. Lonzo wird fragen.«
    Justus trat ein und blinzelte im dämmrigen Licht. Der Flur war klein und sehr staubig. Er führte zu einem großen Raum, in dem ein paar Männer beim Zeitunglesen und Schachspielen saßen. Alle waren dunkelhäutig, athletisch gebaut und hatten tiefschwarzes Haar. Alle sahen auf und starrten Justus unbe-wegt an. Just wartete. Schließlich kam der Mann mit dem Schnurrbart aus einem Zimmer am anderen Ende des Flurs.
    »Mitkommen«, sagte er. »Juana will dich sehen.«
    Er führte Justus über den Flur in das Zimmer, ging aber gleich wieder hinaus und machte die Tür hinter sich zu. Justus blinzelte ein paarmal. Der Raum war hell und sonnig, und nach dem dunklen Flur dauerte es einen Augenblick, bis er die alte Frau in dem großen Schaukelstuhl wahrnahm. Sie blickte ihn durch eine altmodische Brille scharf über ihr Strickzeug hinweg an.
    Sie trug ein leuchtend rot und gelb gemustertes langes Kleid und hatte große goldene Ringe in den Ohren. Wie sie ihn so ansah, wurde Justus plötzlich klar, daß er eine Zigeunerin vor sich hatte. Ihre ersten Worte bestätigten es.
    »Ich bin Juana, die Zigeunerin«, sagte sie mit tiefer, etwas heiserer Stimme. »Was wünscht der junge Herr? Soll ich ihm die Zukunft weissagen?«
    »Nein, danke, Madam«, lehnte Justus höflich ab. »Mr. Sokrates hat mir aufgetragen, hierherzukommen.«
    »Ah, Mr. Sokrates«, wiederholte die Zigeunerin. »Aber Mr. Sokrates ist tot.«
    Das war Justus im Hinblick auf den Totenschädel natürlich auch klar.
    »Und doch hat er zu dir gesprochen«, murmelte Juana.
    »Seltsam, sehr seltsam. Setz dich, junger Mann. Da an den Tisch. Ich werde den Kristall befragen.«
    Justus setzte sich an einen kleinen Tisch aus massivem Holz mit merkwürdigen, eingelegten Elfenbeinornamenten. Juana erhob sich und nahm dann ihm gegenüber Platz. Unter der Tischplatte holte sie ein kleine Schatulle hervor und entnahm ihr eine Kristallkugel, die sie mitten auf den Tisch

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