Die drei ??? und der Super-Papapgei
grauen Wagen auf die Straße gestellt; er zögerte.
»Boss«, hörten sie ihn sagen, »die Käfige hier brauchen Platz. Der Bursche ist im Weg.«
»Gut, Junge«, sagte Hugenay, »steig du aus.«
»Ich soll aussteigen?« Skinny Norris sah erschrocken aus. »Aber ich helfe Ihnen doch.«
»Du hast uns geholfen. Lester, wirf ihn raus.«
»Klar, Boss«, sagte der dritte Mann in dem grauen Auto. Er saß neben Skinny auf dem Rücksitz und war der große, häßliche Schlägertyp, den Peter schon kannte. Er brauchte nur einen Augenblick dazu, um Skinny Norris so brutal aus dem Wagen zu stoßen, daß er fast der Länge nach auf die Straße gestürzt wäre.
Skinny taumelte und stand; dann wandte er sich an Hugenay. Jetzt wirkte er in seiner Verzweiflung fast komisch.
»Aber Sie haben mir fünfhundert Dollar als Belohnung versprochen«, protestierte er, »wenn ich den Verbrecher da für Sie ausfindig mache und Ihnen helfe, an die Papageien ranzukommen!«
»Schick ihm eben eine Rechnung, Kleiner«, meinte Adams höhnisch.
Er stellte gerade den letzten Vogelkäfig in den Wagen. »He, Boss, da fehlt ja einer. Der schwarze ist nicht dabei.«
»Nicht dabei?« Hugenay lehnte sich aus dem Wagen, so daß sein Gesicht ganz nahe an das bleiche Gesicht von Mr. Claudius herankam.
»Claude«, sagte er mit leiser und bedrohlicher Stimme, »wo ist Blackbeard? Ich brauche alle sieben, um mir die volle Botschaft zu verschaffen.«
»Sie waren also in meiner Wohnung und haben in meinen Sachen rumgeschnüffelt!« Der dicke Mann zeigte wieder einen Funken seines Temperaments. »So sind Sie mir auf die Spur gekommen!«
»Claude«, wiederholte der andere, »wo ist Blackbeard? Ich brauche sie alle sieben.«
»Ich weiß nicht!« rief Mr. Claudius. »Ich habe ihn nicht gesehen!«
»Aber die Jungen hier.« Der Franzose wandte den Blick zu Bob und Peter. Seine grauen Augen hatten eine sonderbar lähmende Wirkung.
»Sagt mir, ihr beiden, wo ist Blackbeard?«
»Wir haben ihn nicht«, sagte Bob trotzig. Er sprach die Wahrheit – sie hatten ihn nicht. Justus hatte ihn, zu Hause in der Zentrale.
Die grauen Augen musterten die Jungen kurz, dann glitt ihr Blick zu dem Zettel, den sich Mr. Claudius in die Brusttasche seines Jacketts gesteckt hatte – den Zettel, auf welchem Bob die Namen der Papageien und die ihnen bislang bekannten Sprüche notiert hatte.
Hugenay streckte seine Hand herüber und zog Mr. Claudius den Zettel aus der Tasche.
»Sie sind ja sonst so peinlich auf ordentliche Kleidung bedacht, Claude«, sagte er liebenswürdig. »Also hat es vielleicht etwas zu bedeuten, daß hier etwas hervorlugt. Wenn – Ah!« Er las mit Vergnügen. »Vier der sieben Rätselsprüche. Dann brauchen wir Blackbeard gar nicht. Die übrigen drei Papageien haben wir hier, und die Botschaft als Ganzes können wir somit in aller Ruhe entschlüsseln. Au revoir, Claude. Wir sehen uns in London.«
Der große graue Wagen fuhr an und war im nächsten Augenblick schon außer Sicht. Mr. Claudius, jetzt gelblich im Gesicht, beugte sich übers Lenkrad und stöhnte laut.
»Was ist, Claude?« erkundigte sich seine Frau. »Bist du krank?«
»Es ist mein Magen«, ächzte der dicke Mann. »Der Schmerz ist wieder da.«
»Das hatte ich befürchtet! Wir müssen dich ins Krankenhaus bringen.«
Die Frau sprang hinten vom Wagen herunter, kam vorgelaufen und schlüpfte hinters Lenkrad, ihren Mann behutsam zur Seite schiebend.
Bob setzte sich Peter auf die Knie, damit sie alle Platz hatten. Mr. Claudius stöhnte und krümmte sich, die Arme vor den Magen gepreßt.
»Es ist eine Magengeschichte«, erklärte die Frau den Jungen, als sie den Motor anließ. »Bei großen Aufregungen wird sie immer wieder akut. Er wird ein paar Tage im Krankenhaus bleiben müssen.«
Sie sah zu den Jungen hin.
»Bitte erzählt niemandem, was geschehen ist«, sagte sie. »Hugenay wird hier in den Staaten leider nicht polizeilich gesucht, und wir können auch nichts gegen ihn vorbringen. Wenn die Sache bekannt wird, kommt auch die Geschichte mit dem Bild heraus, und dann findet es womöglich jemand, solange Claude im Krankenhaus ist.
Falls ihr irgendwie an das Bild herankommen solltet, bleibt es natürlich bei der angebotenen Belohnung. Aber riskiert kein Gefecht mit Hugenay. Er kann gefährlich sein – sehr gefährlich.«
Skinner Norris hatten sie fast vergessen. Doch jetzt, ehe sie los-fuhren, kam der große dünne Junge über die Straße gerannt und faßte nach dem Türgriff.
»Warten
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