Die drei ??? und der Super-Wal
werden Sie feststellen, daß viele gleich lauten.«
Justus ließ seine Lippe los, öffnete die Kassette und nahm zwei Bündel der schönen neuen Zehndollarscheine heraus.
»Und wenn Sie einen Experten hinzuziehen, Herr Kommissar«, fuhr er fort, »dann werden Sie bestimmt feststellen, daß es sich hierbei ausschließlich um Falschgeld handelt!«
Besuch bei Alfred Hitchcock
»Bald darauf griff die Polizei Paul Donner auf«, sagte Justus.
»Er hatte versucht, in seinem klapprigen alten Vehikel nach Mexiko zu entkommen, aber kurz vor San Diego gab das Auto den Geist auf. Als die Polizei ihn festnahm, legte er ein umfassendes Geständnis ab.«
Die drei ??? saßen Alfred Hitchcock im Universum-Studio an seinem Schreibtisch gegenüber. Sie hatten ihren großen Freund aufgesucht, um ihm ausführlich über den Fall des klugen Wals zu berichten – den Fall ›Super-Wal‹, wie ihn Bob in seinem Protokoll genannt hatte.
Mr. Hitchcock lehnte sich auf seinem Drehsessel zurück, während er sich aufmerksam den Bericht der drei Jungen anhörte und einige Male Fragen dazu stellte.
»Paul Donner hat also zugegeben, daß er das Falschgeld gedruckt hat?« wollte er wissen.
Bob nickte betrübt. Auch wenn kein anderer als Paul Donner die Bremsen an Constances Transporter beschädigt hatte, auch wenn er in jeder denkbaren Weise versucht hatte, das Bergen der Metallkassette aus dem Bootswrack zu verhindern, fühlte er ein wenig Bedauern für den großen, hageren Mann.
»Oscar Slater hatte ihn dazu gezwungen, die Banknoten zu fälschen«, erklärte er. »Und zwar mittels Erpressung.«
»Erpressung? Wie stellte er das an?« Alfred Hitchcock sah die drei ??? gespannt an.
»Sie hatten in Europa zusammengearbeitet«, fuhr Bob fort.
»Paul Donner war ein hochtalentierter Graveur, und er stellte die Druckplatten her und druckte die Scheine. Slater übernahm die Verteilung. Er verfügte über einen gut organisierten Ring, der das Falschgeld in ganz Europa in Umlauf brachte.« »Und dabei wurde er dann von der Polizei geschnappt?« fragte Alfred Hitchcock.
»Nein, Oscar Slater bekamen sie drüben nie zu fassen«, berichtete Justus. »Mit dem Hauptteil des Gewinns setzte er sich ab, ohne eine Spur zu hinterlassen. Allerdings war die französische Polizei auf der Fährte von Paul Donner, und es lag ein Haftbefehl gegen ihn von Er wäre für etliche Jahre im Gefängnis gelandet. Aber es gelang ihm, über die Grenze zu entkommen und nach Mexiko zu flüchten.«
»Er hatte sich vorgenommen, künftig ein ehrliches Leben zu führen«, warf Bob ein. »Er wollte kein Falschgeld mehr her-stellen. Tatsächlich lebte er als friedlicher Bürger und betrieb eine kleine Druckerei in La Paz, bis . . .« Bob zuckte die Achseln. »Na ja, bis Oscar Slater ihm eines Tages rein zufällig wieder begegnete.«
»Und Slater wußte natürlich, daß Donner noch immer auf der Fahndungsliste der französischen Polizei stand.« Alfred Hitchcock nickte verständnisinnig. »Er wußte, daß die Fran-zosen ihn verurteilen würden, sollten sie seiner je habhaft werden. So hatte Slater Donner in der Hand. Er konnte Donner zwingen, sein ehemaliges Fälschergewerbe wieder aufzunehmen.« Er überlegte einen Augenblick.
»Aber wie erkanntest du, daß diese Geldscheine gefälscht waren, Justus?« fragte er.
»Dazu verhalf mir hauptsächlich die Hautfalte unter Paul Donners Auge«, entgegnete Justus. »Ich versuchte, mir all die Leute vorzustellen, die zur Arbeit eine Juwelierlupe benutzen.
Und plötzlich kam ich darauf, daß Donner Graveur sein könnte.«
»Ganz schön schlau, Justus«, lobte Mr. Hitchcock. »Es muß Donner wie ein ungeheurer Glücksfall erschienen sein, als Carmels Charterboot mit all den gefälschten Banknoten an Bord unterging«, meinte er. »Hast du auf diese Weise die Zusammenhänge erkannt, Justus?«
»So einigermaßen«, bestätigte der Erste Detektiv. Er versuchte, seinen heimlichen Triumph zu verbergen. »Ich mußte mich eben immer wieder fragen: Warum war es Slater so außerordentlich wichtig, gerade diese Kassette zu bergen? Und warum versuchte ein anderer mit allen verfügbaren Mitteln, ihn daran zu hindern?«
Er zupfte an seiner Unterlippe.
»Und dann wurde mir klar, daß es der Fälscher war, der das Hauptrisiko einging. Beim Fälschen ist es ja ähnlich wie beim Malen. Ein meisterlicher Graveur hat nun einmal seinen persönlichen Stil, und dieser ist fast so etwas wie eine Signatur seiner Werke. Sobald die neuen gefälschten
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