Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der Super-Wal

Die drei ??? und der Super-Wal

Titel: Die drei ??? und der Super-Wal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Brandel
Vom Netzwerk:
»Aber für mich ist es ja auch schlimm, weil die Rechner zur Hälfte meinem Vater gehören. Nachdem uns Flukey ausgerückt ist, habe ich ebensoviel verloren wie Sie.«
    »Ausgerückt«, wiederholte Slater. Sein Ton war bitter und hilflos. Er hob das Fernglas wieder an die Augen. »Wo könnte das dumme, undankbare Tier nur hingeschwommen sein?« fragte er. »Wo steckt es jetzt?«
    Constance warf dem Ersten Detektiv einen Blick zu. »Was meinst du, Justus?«
    »Da kann ich nur raten.« Justus’ Verstand arbeitete auf Hochtouren. Flukey hatte inzwischen mindestens fünfzehn Minuten Vorsprung. Sogar mit Vollgas konnte ihn Slater nicht mehr einholen. Und Bob war an der Bucht allein; vielleicht brauchte er Hilfe.
    »Ich kann nur raten«, wiederholte Justus. »Aber ich glaube, es ist möglich, daß Flukey zu der Bucht zurückgekehrt ist. Zu der Stelle, wo wir ihn heute früh ins Meer brachten.«
    »Wie käme er dazu?« Slater blickte nun mißtrauisch auf Justus.
    »Irgendein Instinkt zog vielleicht zu einer Ihm bereits bekannten Gegend zurück«, meinte Justus unschuldig. »Ich sagte ja, hier kann ich nur raten, Mr. Slater.«
    »Hmmrn . . .« Slater sah zum Ufer hin. »Also gut«, entschied er dann. »Du übernimmst das Steuer, Junge, und hältst Kurs auf die Bucht.«
    Er ging rasch auf Deck nach vorn. Justus übernahm von Peter das Steuer.
    »Volle Kraft voraus!« rief ihm Slater zu und hob das Fernglas.
    »Aye, aye, Sir«, antwortete der Erste Detektiv.
    Vollgas! Das kam Justus gerade recht. Er war nun ebenso darauf erpicht wie Slater, zur Bucht zurückzukehren. Er wollte wissen, ob der Plan der drei ??? funktioniert hatte, ob Flukey auf sein eigenes Lied reagiert hatte und mit der Metallkassette zu dessen Ursprung zurückgekehrt war.
    Und falls er das geschafft hatte, wollte Justus natürlich die Kassette öffnen und nachsehen, was darin war!

Der Riese hat doch ein Gesicht
    Fünfundzwanzig Minuten, stellte Bob nach einem Blick auf seine wasserdichte Armbanduhr fest.
    Fünfundzwanzig Minuten lang hatte er nun Flukeys Lied gespielt. Noch fünf Minuten, dann würde das Band abgelaufen sein. Dann müßte er es zurückspulen und wieder von vorn beginnen.
    Während er hier kauerte und den Recorder unter Wasser hielt, trat er unaufhörlich von einem Bein aufs andere und spreizte dabei die Zehen. Das Wasser war so kalt, daß er befürchtete, seine Beine würden zu Eisklötzen gefrieren, wenn er sie nicht ständig bewegte.
    Er richtete sich halb auf. Vielleicht war es nur Einbildung, aber ihm kam es so vor, als habe er eine Bewegung gesehen, einen schnellen Wirbel in dem glatten, leicht wogenden Wasser, etwa hundert Meter vom Ufer.
    Da war es wieder! Diesmal wußte Bob, daß er es sich nicht eingebildet hatte. Er war so aufgeregt, daß er sogar vergaß, Wasser zu treten. Er wartete und spähte aufmerksam aufs Meer hinaus.
    Die Metallkassette sah er zuerst. Sie hob sich nur wenige Meter vor ihm aus dem Wasser. Im nächsten Augenblick tauchte auch Flukeys Kopf auf. Er glitt auf Bob zu und drückte das Maul an seine Knie.
    »Flukey . . . Flukey!«
    Es war Bob gleichgültig, wie kalt das Meer war. Er lief hinein, streckte die Hände nach Flukey aus, streichelte ihn, umarmte ihn.
    »Flukey – du hast es geschafft!«
    Flukey schien ebenfalls erfreut über das Wiedersehen. Er hob sich senkrecht in die Höhe, als stehe er auf seinem Schwanz, und sah Bob erwartungsvoll an.
    »Tut mir leid, Flukey.« Bob schaltete den Recorder ab. »Wir haben dich sozusagen hereingelegt.«
    Er fragte sich, was der kleine Wal am Ende seiner Reise zu finden gehofft hatte. Einen anderen Wal? Oder hatte er seine eigene Stimme erkannt? Und hatte er dann die gleiche Neugier empfunden, die Bob verspürt hätte, wenn ihm jemand seine eigene Stimme vorgespielt hätte?
    »Nimm’s nicht krumm, Flukey«, sagte Bob. »Ich werde dir jetzt die Kassette und die Gurte abnehmen, und dann bekommst du einen Leckerbissen.«
    Constance hatte am Morgen einen Eimer Fische zur Bucht mitgenommen. Bob hatte in wenigen Sekunden die Gurte gelöst und über Flukeys Kopf gestreift.
    Die Kassette erwies sich als überraschend leicht.
    »Bleib hier, Flukey«, sagte Bob. »Bleib hier und warte auf mich. Ich bringe dir das Mittagessen.«
    Er drehte sich um und watete ans Ufer, die grüne Metallkassette an sich gepreßt.
    Fast hatte er den trockenen Sand erreicht, als er den Mann sah, der da am Ufer stand – der ihn beobachtete und auf ihn wartete.
    Es war ein großer Mann. Er trug

Weitere Kostenlose Bücher