Die drei ??? und der Teufelsberg
ins Glas wie ein Messer in ein Stück Butter. Peter pfiff durch die Zähne.
»Just!« rief Bob. »Willst du etwa behaupten, das sei ein –«
»Diamant, ja«, ergänzte Justus. »Genau das behaupte ich. Ein ungeschliffener Rohdiamant. Und von beachtlicher Größe.
Kein sehr wertvoller, denke ich, wahrscheinlich von der Güteklasse eines Industriediamanten. Aber immerhin – es ist ein Diamant.«
»Glaubst du, El Diablos Höhle ist eine Diamantenmine? Hier in Kalifornien?« fragte Bob skeptisch.
»Nun, da hat es schon manches Gerücht gegeben, und –«
Weiter kam Justus nicht. Ein heftiges Pochen an der Tür unterbrach ihn, und Mrs. Daltons Stimme rief- »Los, los, aufstehen, ihr drei! Das Frühstück steht schon auf dem Tisch.
Hier bei uns gibt es keine Langschläfer!«
Als den Jungen klar wurde, wie hungrig sie waren, geriet vorübergehend alles andere in Vergessenheit.
Sie zogen sich an und waren fünf Minuten später in der großen Ranchküche. Mr. Dalton und Professor Walsh empfingen sie gutgelaunt.
»Na, offenbar haben das Tal der Wehklagen und sein Geheimnis keine Auswirkung auf euren Appetit«, stellte Professor Walsh fest.
Mrs. Dalton lief geschäftig in der geräumigen, hellen Küche hin und her, und bald machten sich die Jungen über Stapel von Buchweizenpfannkuchen und Schinken her. Dazu gab es kalte frische Milch in dicken Bechern.
»Habt ihr Jungen heute Lust zum Mitarbeiten?« fragte Mr. Dalton.
»Natürlich haben sie Lust«, sagte Mrs. Dalton. »Wie wär’s, wenn sie zum Heumachen auf die Nordwiesen mitkämen?«
»Gute Idee«, pflichtete Mr. Dalton bei. »Und später können sie uns helfen, das Vieh beizutreiben, das sich abseits der Herde im Gelände verlaufen hat.«
»War’s schön auf eurem Strandspaziergang gestern abend?« erkundigte sich Professor Walsh. »Was habt ihr denn entdeckt?«
»Es wurde eine interessante Expedition daraus«, antwortete Justus. »Und wir sind einem recht sonderbaren alten Mann begegnet. Er nennt sich Ben Jackson. Wer ist das eigentlich, Sir?«
»Der alte Ben und sein Partner, Waldo Turner, sind sogenannte Prospektoren – Schürfer, Goldsucher«, erklärte Mr. Dalton. »Ich kann mir gut vorstellen, wie sie in ihren besseren Tagen überall im Westen nach Gold und Silber und Edelsteinen gesucht haben.«
»Nach dem, was man sich hier erzählt, kamen sie vor vielen Jahren hierher«, ergänzte Mrs. Dalton, »als das Gerücht von Goldfunden umging. Natürlich hat es hier niemals Gold gegeben, aber der alte Ben und Waldo gaben deshalb nicht etwa auf. Sie haben auf unserem Land eine Hütte und fühlen sich nach wie vor als Prospektoren. Besucher mögen sie anscheinend nicht, aber milden Gaben von den Ranchern in der Gegend sind sie nicht abgeneigt. Wir stellen es natürlich so hin, als sei das unsere Vorleistung, die sich wieder auszahlen wird, wenn sie bei ihren Schürfungen fündig werden sollten.
Almosen würden sie nämlich nicht annehmen.«
»Sie haben es zu einer gewissen lokalen Berühmtheit gebracht«, warf Professor Walsh ein.
»Und Geschichten können die erzählen!« Mrs. Dalton lächelte.
»Freilich sind sie ein bißchen verrückte Zeitgenossen, und die meisten ihrer Geschichten sind glatt erfunden. Da erzählen sie zum Beispiel immer von Kämpfen gegen die Indianer, aber ich bezweifle, ob da was Wahres dran ist.«
»Ach nein – das soll also alles Schwindel sein?« rief Peter.
Ehe Mrs. Dalton etwas erwidern konnte, flog die Tür vom Garten zur Küche auf. Der Vorarbeiter, Luke Hardin, stürmte herein.
»Eben hat man den jungen Castro draußen im Tal der Wehklagen gefunden«, berichtete Hardin erregt.
»Castro?« Mr. Daltons Ausdruck war plötzlich voller Sorge.
»Er ist gestern abend von seinem Pferd abgeworfen worden, als er ein paar verirrte Rinder zusammentreiben wollte. Hat die ganze Nacht dagelegen«, sagte Hardin.
»Ist ihm was passiert?« fragte Mr. Dalton.
»Der Doktor sagt, es sei alles in Ordnung. Sie haben ihn ins Krankenhaus nach Santa Carla gebracht.«
»Ich fahr sofort hin zu ihm!« Mr. Dalton sprang auf.
»Die Männer hat das ziemlich mitgenommen«, fügte Hardin mit düsterem Gesicht hinzu. »Schon wieder haben mir zwei gesagt, sie wollten hier weg. Castro war drüben im Tal und sagt, er hätte gesehen, wie sich dort was bewegte. Er ging näher ran. Was es auch gewesen sein mag, sein Pferd scheute davor. Es warf ihn ab und raste davon. Er hat sich überall blutig geschlagen und den einen Knöchel verstaucht.«
Die
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