Die drei ??? und der Teufelsberg
besonders sehenswert. Es gibt hier oben am Strand Beispiele einer beachtenswerten Flora und Fauna, die sich dem Beobachter nur bei Dunkelheit erschließen.«
Mr. und Mrs. Dalton schienen beeindruckt. Justs sichere Ausdrucksweise im gehobenen Stil ließ Erwachsene immer vermuten, er müsse älter sein, als er tatsächlich war. Bob und Peter jedoch ahnten, daß Justus mehr vorhatte als einen Strandspaziergang. Sie versuchten so hellwach wie möglich zu wirken.
»Na ja . . .« fing Mrs. Dalton an, noch etwas im Zweifel.
»Gut, warum nicht?« entschied Mr. Dalton. »Es ist noch nicht spät, und ich kann mir vorstellen, daß der erste Abend auf einer Ranch zu aufregend ist, um mit Schlafen vergeudet zu werden.«
Er wandte sich an seine Frau. »Wird ihnen gut tun, Martha.
Besser, sie machen ihren Strandgang heute abend, denn ab morgen werde ich sie ordentlich in Trab halten.«
»Also schön«, sagte Mrs. Dalton lächelnd. »Dann ab mit euch, aber höchstens bis zehn Uhr. Hier bei uns wird früh aufgestan-den.«
Die drei Jungen warteten keine weitere Erörterung ab. Sie trugen noch ihre Teller und Milchgläser in die Küche und verließen das Wirtschaftsgebäude durch die Hintertür.
Professor Walsh scheint für Ermittlungen in Sachen El Diablo ebenfalls sehr aufgeschlos-sen und begabt zu sein. Und er interessierte sich so eingehend für die Ausweise der drei ??? – ein heimlicher Konkurrent unserer Detektive? Und wer oder was gibt ihm Anlaß zu Mißtrauen?
Sobald sie im Freien waren, gab Justus seine Anordnungen aus. »Peter, du gehst zur Scheune und holst das lange Seil, das ich dort aufgerollt hängen sah. Bob, du steigst nochmal in unser Zimmer hinauf und bringst unsere Kreide und unsere Taschenlampen her. Ich mache unsere Fahrräder startklar.«
»Gehen wir zur Höhle, Just?« fragte Bob.
»Ja. Das ist der einzige Ort, an dem sich das Geheimnis dieses Tals der Wehklagen aufklären läßt.«
»Zur Höhle?« Peter schluckte. »Jetzt? Könnten wir bei Tag dort nicht besser sehen?«
»Das Stöhnen ist nur bei Nacht zu hören«, stellte Justus fest,
»und im Innern einer Höhle spielt es keine Rolle, ob es Tag oder Nacht ist. Außerdem kommen die Laute nicht jede Nacht aus der Höhle. Wir wissen, daß sie heute abend schon zu hören waren, und wenn wir jetzt nicht hingehen, müssen wir womöglich wieder tagelang warten.«
Nun waren auch die beiden Freunde überzeugt. Jeder ging zu seiner Besorgung los, und kurz darauf trafen sich die drei Jungen am Tor der Ranch.
Peter schnallte das aufgerollte Seil auf seinen Gepäckträger, und sie radelten auf dem schmalen Feldweg davon. Es war eine warme Nacht, und der Mond war aufgegangen und warf seinen silbernen Schein auf den Weg vor ihnen.
Obwohl sich die Mendoza-Ranch meilenweit an der Pazifikküste entlang erstreckte, lag die See selbst hinter dem Küstengebirge verborgen. Die felsigen Berge standen hoch und stumm im Mondlicht, und die immergrünen Eichen sahen aus wie bleiche Gespenster. Während der Fahrt hörten die Jungen, wie die Rinderherden rastlos auf der Weide umherstreiften und die Pferde auf den nahen Koppeln schnaubten und wieherten.
Und plötzlich flutete ohne Ankündigung das schaurige Wehklagen wieder durchs Tal. »Huuuuu-uuu!«
Obwohl sie darauf gefaßt gewesen waren, schraken Peter und Bob zusammen.
»Gut«, flüsterte Justus. »Das Stöhnen hat also noch nicht aufgehört.«
Lautlos stellten sie ihre Fahrräder ab und schauten vom Höhenweg über das mondbeschienene Tal hin zur dunklen Öffnung von El Diablos Höhle.
»Du, Just«, sagte Bob. »Mir kommt es so vor, als bewegten sich vor meinen Augen alle möglichen Dinge.«
»Und ich höre immerzu Geräusche«, setzte Peter hinzu.
»Ja«, sagte Justus ungerührt. »Das ist nichts als Einbildung.
In unheimlicher Umgebung wie hier wirkt das harmloseste Geräusch beunruhigend. So, sind wir alle fertig? Bob, sieh nochmal nach, ob die Stablampen funktionieren.«
Bob probierte die Lampen aus, und Peter hängte sich die Seilrolle über die Schulter. Jeder nahm noch sein Stück Kreide zur Hand.
»In Höhlen kann es gefährlich sein, wenn man unvorsichtig ist«, erklärte Justus. »Die Hauptgefahren sind, daß man in eine Spalte abstürzt oder sich verirrt. Wir haben das Seil bei uns, falls einer von uns stürzt, und wenn wir unseren Weg mit Kreide kennzeichnen, kann keiner verlorengehen. Wir werden ständig zusammenbleiben.«
»Sollen wir unsere Spur mit Fragezeichen markieren?«
»Genau
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