Die drei ??? und der unsichtbare Gegner
Abend aßen sie in einem Restaurant am Ufer. Sie beobachteten die schwalbenähnlichen Uferläufer, die dicht über dem Fluß dahinflitzten, und einen Reiher, der vor einer der Inseln im seichten Wasser watete.
»So hat der Mississippi wohl auch für Mark Twain ausgesehen«, sagte Mr. Peck. »Wißt ihr noch, wie sich Tom Sawyer und Huck auf einer Insel draußen im Fluß versteckten?
Eine solche Insel muß das gewesen sein.«
»Können wir eine Fahrt mit einem Raddampfer machen?« fragte Bob eifrig. »Auf einem Schild am Empfang im Motel stand, daß alle zwei Stunden ein Boot vom Hafen in La Crosse abgeht.«
»Schön, das machen wir«, stimmte Mr. Peck zu.
Am nächsten Morgen warteten sie um 10.45 Uhr, bis sie an Bord der ›La Crosse Queen‹ gehen konnten. Das kleine Schiff verkehrte regelmäßig vom Pier unten bei der State Street zu den Schleusen oberhalb von La Crosse und wieder zurück. Mr. Peck war etwas enttäuscht, als er erfuhr, der Antrieb sei ein Dieselmotor und nicht eine richtige altertümliche Dampfmaschine. Peter machte ihm allerdings klar, daß Dieselmotoren wenigstens nicht explodierten und das Schiff zum Sinken brachten, wie man das bei Dampfmaschinen früher erlebt hatte.
»Na schön«, sagte Mr. Peck. »Wenigstens ist das Schiff ein echter Raddampfer.«
Die vier gingen an Bord, sobald die Fahrgäste vorgelassen wurden. Sie suchten sich Plätze auf dein Oberdeck und beobachteten die anderen Ausflügler, wie sie über die Laufplanke vorn Pier zustiegen. Sie sahen auch Dauerläufer, die schwitzend und schnaufend durch den Riverside Park trabten, und Kinder, die auf dem Rasen spielten. Und Mr. Peck sah noch etwas, das ihn sofort wieder zur Weißglut brachte.
»Da!« rief er aufgebracht. »Schaut! Da ist er wieder!«
Die Jungen schauten hin. Sie hatten den Buick in der Nähe des Piers geparkt, und nun sahen sie einen Mann hinter dem Wagen stehen und ihn eingehend betrachten.
Justus stockte der Atem. Das war der gutgekleidete Mann, der sich auf dem Pier in Monterey mit Snabel getroffen hatte!
»Er ist es, nicht wahr?« rief Mr. Peck. »Der zweite Mann. Den werde ich mir vorknöpfen!«
Er sauste zur Treppe, die zum Hauptdeck hinunterführte. Aber eine ganze Schar anderer Passagiere kam gerade herauf, und der Motor der ›La Crosse Queen‹ war schon angeworfen worden.
Als sich Mr. Peck endlich zum Hauptdeck durchgekämpft hatte, vergrößerte sich bereits der Abstand zwischen Schiff und Pier, und die Fahrt hatte begonnen.
Mehr als eine Stunde später legte das Schiff wieder am Pier an.
Mr. Peck und die drei ??? gingen als erste von Bord. Sie liefen rasch zum Buick.
Der Wagen war in Ordnung. Es gab kein Anzeichen, daß jemand sich daran zu schaffen gemacht hatte. Peter kroch unter das Auto, um es von unten zu inspizieren. Bob und Justus nahmen das Gepäck aus dem Kofferraum und untersuchten die Rücksitze. Mr. Peck fühlte unter dem Armaturenbrett nach und schaute unter die Motorhaube.
»Nichts!« mußte Mr. Peck zugeben. »Was zum Kuckuck hat der denn angestellt? Und wie hat er uns überhaupt wieder gefunden – nachdem wir das Ding los waren, das sie uns an den Benzintank geklebt hatten? Wie haben die uns aufgespürt?«
»Vielleicht haben sie uns aufgelauert«, sagte Bob.
Das hatte allgemeine Verblüffung zur Folge.
»Wirklich, überlegt mal: Wenn ich unbedingt jemanden finden wollte, der eine Reise quer durchs Land macht, würde ich an all die Orte gehen, die Touristen normalerweise aufsuchen, und dort warten. In La Crosse würde ich dann eben beim Raddampfer auf Posten liegen, falls der Bursche, auf den es mir ankommt, eine Fahrt mitmacht.«
Mr. Peck nickte. »Ja. So könnte es sein. Du bist ja hellwach, Bob. Ihr seid alle drei hellwach.«
»Vielleicht sollten wir schnellstens weiterfahren«, schlug Bob vor, »und uns von jetzt an von den bekannten Sehenswürdigkeiten fernhalten. Als wir auf der Landstraße statt der Autobahn fuhren, gab es keinerlei Probleme.«
Mr. Peck war einverstanden. »Gut. Wir fahren zügig weiter, und wenn wir erst in New York sind, haben wir es geschafft.
Dann hat Snabel das Nachsehen – dann hat er keine Chance mehr.« Innerhalb einer Viertelstunde hatten sie La Crosse hinter sich gelassen und fuhren auf schmaleren Landstraßen nach Südosten. Abends machten sie am Stadtrand von Rockford in Illinois halt.
Am nächsten Morgen ging es nach Chicago, und Mr. Peck führte den Jungen bei einem schnellen Abstecher über die Uferstraße Lake Shore Drive die
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