Die drei ??? und der verschollene Pilot
Warum eigentlich nicht? Hier klaut bestimmt keiner ein Auto.«
»Heute schon«, grinste Peter. Er war stolz, dass er den Wagen entdeckt hatte. Die Aussicht auf die bevorstehende Flucht steigerte seine Laune noch mehr.
Als sie näher kamen, sahen sie, dass hinter dem Wagen das Gelände noch einige Meter weiterführte. Direkt auf die Felswand zu, vor der sich wie eine schwarze Hexenhütte Jacks Behausung abzeichnete. Offenbar war Jack nicht daheim oder er schlief, denn alles war dunkel.
»Umso besser«, flüsterte Justus. Langsam ließ er seine Hand an den Griff zur Fahrertür gleiten und zog daran. Es gab ein leises klickendes Geräusch, als er den Hebel wieder losließ.
»Mist! Verschlossen!«
Enttäuscht schnaufte Peter aus. »Es wäre auch zu schön gewesen, wenn mal was reibungslos geklappt hätte!«
»Nicht so laut, Peter!« Justus legte zur Warnung einen Finger auf die Lippen. »Können wir die Tür irgendwie aufbekommen? Im Kino habe ich mal gesehen, dass das mit irgend so einem Draht geht.«
»Irgend so ein Draht?« Peter schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich habe uns schon viele Türen geöffnet« – Justus und Bob nickten eifrig –, »aber im Autoknacken habe ich keine Erfahrung. Und wer weiß: Vielleicht besitzt das Auto eine Alarmanlage, auch wenn die Kiste relativ alt ist! Ich will das lieber nicht ausprobieren!«
»Mist!« Justus überlegte hin und her. »Wir müssen ins Haus!«, sagte er schließlich. »Den Autoschlüssel suchen!«
Jetzt war Peters Stimmung endgültig im Eimer. »Wir sollen zu Jack? Ich will da nicht rein, Justus! Du hast gesagt, dass uns dieser Typ umbringen wollte!«
»Es war nur eine Vermutung. Vielleicht steckte er ja gar nicht hinter der Katzenmaske.«
»Das hat vorhin aber noch ganz anders geklungen!«
»Peter!« Justus legte seine ganze Autorität in seine Stimme. »Wir haben keine andere Chance! Willst du hier nachts zu Fuß durch den Wald irren? Wir brauchen das Auto!«
»Die Hütte sieht doch ganz verlassen aus«, beschwichtigte Bob. »Ich finde auch, dass wir uns dort ein wenig umsehen sollten.«
»Umsehen? Ich denke, wir suchen nur den Schlüssel!«
»Das habe ich doch gemeint«, sagte Bob. »Also komm jetzt, Peter!«
Sie liefen ein paar Meter. Es war schon so dunkel, dass man fast die Hand nicht vor den Augen sehen konnte. Doch plötzlich blieb Peter, der als Erster ging, stehen. »Was ist das denn?«, flüsterte er und deutete nach vorne. Dort, am Rande des Waldes, war ein kleiner heller Punkt. Er schien zu zittern, als ob er ein wenig hin und her tanzte. »Ein Tier kann das nicht sein«, flüsterte Peter erschrocken. »Da ist jemand!«
Justus fixierte die Stelle. »Seltsam.«
»Soll ich die Taschenlampe einschalten?«, fragte Bob.
»Das würde ich nicht riskieren«, antwortete Justus. »Wartet einen Moment. Der Mond kommt gleich hinter dem Felsen hervor.«
Peter und Bob hoben den Blick und sahen auf den schwarzen Nachthimmel. Tatsächlich zeichnete sich am Rande des Berges ein heller Kranz ab. Es dauerte nicht lange, bis sie ihreUmgebung zumindest etwas besser erkennen konnten. Der kleine helle Punkt war immer noch da. Wo er herstammte, konnte man auch jetzt nicht sehen. Dazu flackerte er zu sehr am dunklen Waldrand.
Justus konzentrierte sich kurz auf die Hütte, aus der nach wie vor kein Lebenszeichen zu vernehmen war. »Ich gehe voran«, sagte der Erste Detektiv und drängelte sich an Peter vorbei. In langsamen Schritten ging er auf das Licht zu, das sich unmittelbar am Boden befinden musste. Peter und Bob folgten ihm mit etwas Abstand.
Als er nahe genug war, blieb Justus stehen. »Eine Kerze!«, sagte er verwundert. »In einem Glasgehäuse und so vor dem Wind geschützt!«
Peter und Bob traten neben ihn. Die Kerze stand vor einem senkrecht aufgestellten flachen Stein. Langsam gewöhnten sich die Augen der drei ??? an die Lichtverhältnisse. »Da ist etwas eingeritzt«, flüsterte Bob und beugte sich vor den Stein. »Ein Kreuz. Auch eine Jahreszahl steht da, aber die letzte Ziffer ist verwaschen. Und eine Inschrift. Da steht: Mein Grab . Justus! Das ist ein Grab!«
»Wieso … liegt hier ein Toter?«, fragte Peter angstvoll. Plötzlich spürte er, wie seine Fantasie mit ihm durchging. Als wäre ein Damm gebrochen, kamen ihm die Bilder. »Was hat das zu bedeuten? Und wieso schreibt dieser Irgendwer auf den Stein nur die Worte Mein Grab ? Ist das ein Zombie? Ein Geist? Entweder er ist tot, aber dann kann er das nicht mehr schreiben, oder …
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