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Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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ein berühmter Magier gewesen sein. Ich habe bisher nichts über ihn gehört. Wir werden uns also an die Arbeit machen, und zu gegebener Zeit werden wir aktionsfähig sein.
    Justs Einschätzung der zur Verfügung stehenden Zeit erwies sich als zutreffend. Fast genau eine Woche nach dem Besuch der drei
    ??? im Hause Darnley kam Jeff Parkinson mit dem Bus nach Rocky Beach gefahren. Es war schon spät am Nachmittag, als der rothaarige Junge auf dem Schrottplatz auftauchte. Justus war in seiner Freiluftwerkstatt und bastelte an einer alten Abzugpresse herum, die er mit Altmaterial eigenhändig wieder instandgesetzthatte. Als er Jeff sah, richtete er sich auf und wischte sich die Hände an einem Lappen ab.
    »Hast du etwas von Señor Santora gehört?« fragte er.
    Jeff schüttelte den Kopf und setzte sich auf Justs Drehstuhl.
    »Kein Wort«, sagte er.
    Da kam Peter angeschlendert. Er hatte ein frischgebügeltes Hemd an, und sein Haar war noch feucht. »Hallo!« sagte er, als er Jeff sah. »Da hast du ja heute eine weite Reise gemacht.«
    »Wie ging’s beim Wellenreiten?« fragte Justus.
    »Bestens.« Peter zog sich eine Kiste heran und setzte sich. »Die Dünung war eine Wucht. Dreimal hat’s mich vom Brett runtergefegt, und da fand ich, den Hals müßte ich mir nicht unbedingt brechen.«
    Jeff lachte. »Morton hat mal gesagt, du meidest gern Probleme.
    ›Peter zieht es vor, unnötigem Ärger aus dem Weg zu gehen‹, so drückte er sich aus.«
    Nun lachte Peter. »Ärger ist nicht der richtige Ausdruck für das, was einem blüht, wenn man sich mit Justus Jonas zusammentut.
    Bei dem, was Justus so ausheckt, kann einem schon mal das große Grausen kommen.«
    »Manchmal muß man eben Risiken eingehen, wenn man ein Geheimnis enthüllen will«, sagte Justus.
    Und das stimmte. Ganz hinten in einer Ecke des Schrottplatzes stand ein alter beschädigter Campinganhänger. Onkel Titus und Tante Mathilda hatten ihn eigentlich schon fast vergessen, und hohe Stapel von Gerümpel schützten ihn vor neugierigen Blik-ken. In diesem verbeulten Wagen befand sich die Zentrale, wo die drei ??? sich ihr Büro mit Aktenregistratur und Telefon sowie ein zwar enges, aber vollständig ausgestattetes Laboratorium und eine Dunkelkammer eingerichtet hatten. Als Justus, Peter und Bob ihre Detektei gestartet hatten, waren noch keine großen Aktenschränke nötig gewesen, doch nun gab es deren mehrere, worin Bobs sorgfältig aufgesetzte Protokolle zu den Fällen derdrei ??? lagerten. Daran zeigte sich, daß das jugendliche Trio über eine aktenkundige Praxis verfügte, um die sie mancher Ältere hätte beneiden können. Und es zeigte sich auch, daß es nicht immer ohne Risiko abgegangen war – bei weitem nicht.
    Justus war eben nicht der Typ, der vor einem Wagnis lange zögert.
    »Ich habe den Eindruck«, sagte Justus zu Jeff, »daß du hergekommen bist, um uns etwas Wichtiges mitzuteilen.«
    »Da bin ich eben nicht sicher«, sagte Jeff Parkinson. »Ihr kennt doch Santoras Geschichte von dem alten Zauberer, der durch den Spiegel ins Gnomenreich gewandert ist?«
    »Phantastisch«, meinte Justus. »Aber was soll’s? Du sagst doch, du hättest von Santora nichts mehr gehört. Ich nehme nicht an, daß er deiner Großmutter inzwischen schon Urkunden vorlegen konnte, die seine vorgebliche Abstammung von Chiavo belegen.«
    »Nein, das nicht. Wenn er es beweisen kann, bekommt er den Spiegel. Meine Großmutter will niemand übervorteilen, aber die Butter läßt sie sich nicht vom Brot nehmen. Sie wird den Spiegel nicht hergeben, nur weil Santora ihr was vorflunkert. Aber zur Sache: Ihr habt ja vorige Woche John kennengelernt.«
    »John Chan? Den Diener deiner Großmutter? Was ist mit ihm?«
    »Er ist an sich ein ruhiger Zeitgenosse«, sagte Jeff. »Er ist schon mehrere Jahre bei Großmama, und ich habe noch nie erlebt, daß er sich über etwas aufgeregt hat. Er macht eben seine Hausarbeit und kocht, und wenn er nichts zu tun hat, übt er Gitarre. Er hat in Harvard ein Studium angefangen, aber kein Examen gemacht.
    Sein Vater wollte, daß er Jurist würde, aber er möchte klassische Gitarrenmusik spielen.«
    »Na und?« fragte Peter.
    »Ja – John, den nichts aus der Ruhe bringt, hört zur Zeit sonderbare Laute, und – und ich womöglich auch.«
    Justus und Peter warteten.
    »Gestern abend hörte ich etwas, wie ein Lachen. Ich stand auf und ging runter. Die Haustür war fest verschlossen. Ich machte im Wohnzimmer Licht, und da sah auch alles ganz normal

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