Die drei ??? und der Zauberspiegel
Spiegel. Wir wissen, daß Manolos den Spiegel in Spanien gekauft hatte, und daß man sagt, Chiavo hätte ihn zur Zwiesprache mit den widerlichen kleinen Gnomen benutzt, aber das ist im Grunde auch schon alles, was wir wissen.«
»Wir sind jetzt natürlich auch neugierig«, sagte Justus, »und vielleicht können wir dir schon bald mehr über Chiavo und den Spiegel berichten. Bob und ich waren ein paar Tage lang damit beschäftigt, Näheres über den Mann ausfindig zu machen. In der Stadtbücherei von Rocky Beach fand sich nichts. Auch nicht in der Universitätsbibliothek von Los Angeles oder großen städtischen Büchereien dort. Heute morgen fuhr nun Bob zur Universität Ruxton. Dort ist ein Dozent für Anthropologie, Professor Barrister, der eine umfassende Sammlung von Protokollen zur Parapsychologie besitzt. Er hat uns bei der Aufklärung eines früheren Falles, der Sache mit der ›Singenden Schlange‹, sehr geholfen. Vielleicht weiß er etwas über Chiavo.
Wenn Bob zurückkommt . . .«
»Da bin ich.« Bob stand urplötzlich vor der Werkstatt.
Er lehnte sein Fahrrad an den Zaun. »Und pünktlich zur Stelle, wie ich sehe. Hallo, Jeff.«
»Hast du etwas herausbekommen?« erkundigte sich Justus.
»Na klar. Die Uni in Ruxton ist einfach phantastisch. Unser Freund in der Anthropologie hat sogar ein paar Veröffentli-chungen zum Chiavo-Spiegel verfaßt. Den alten Geschichten zufolge war Chiavo wirklich ein sehr kundiger Zauberer, und der Spiegel besitzt angeblich echte magische Eigenschaften. Die Legende behauptet auch, Chiavo sei gar nicht tot. Er soll durch den Spiegel zu den Erdgeistern gegangen sein, genau wie es uns Senior Santora erzählt hat.«
Die vier Jungen in der Werkstatt waren eine Weile still und dachten nach – über die Legende von einem Magier, der seit langer Zeit in einer fremden Welt, leben soll. Plötzlich verdüsterte sich der Himmel. Peter gab sich einen Ruck und blickte auf.
»Ich glaube, wir bekommen ein Gewitter«, sagte er.
Da begann über der Abzugspresse eine Glühlampe zu blinken.
»Oho!« sagte der Erste Detektiv. Er zog einen Gitterrost zur Seite, der neben der Presse an der Werkbank lehnte, und verschwand in einer weiten Wellblechröhre, die voher hinter dem Rost verborgen gewesen war.
»Was ist denn . . .?« setzte Jeff Parkinson an.
Die Blinklampe über der Presse erlosch wieder. Bob zeigte hinauf. »Das ist das Signal dafür, daß in der Zentrale das Telefon klingelt. Just ist deshalb eben mal durch Tunnel II gegangen, um es abzunehmen. Weiß deine Großmutter, daß du hier bist?«
»Nur meine Schwester«, sagte Jeff.
»Dann könnte sie es sein. Komm mit.«
Jeff Parkinson ließ sich auf Hände und Knie nieder und folgte Bob und Peter durch die Röhre, die mit alten Teppichresten ausgepolstert war. Am Ende führte eine Falltür geradewegs ins Innere der Zentrale der drei ???. Justus stand am Schreibtisch, den Telefonhörer am Ohr.
»Wie lange ist das jetzt her?« hörten ihn die anderen fragen.
Jeff stieg durch die Öffnung und sah sich um. Das Büro im Campinganhänger war mit Möbeln und Geräten vollgestellt, aber sehr ordentlich gehalten. Neben Schreibtisch, Stühlen und Aktenschränken sah Jeff ein Mikroskop und ein paar elektronische Apparate, die Justus als Hilfsmittel für Ermittlungsarbeiten gebastelt hatte.
»Ich glaube, du hast es richtig gemacht«, sage Justus gerade in den Hörer. »Wir tun wirklich, was wir können. Halt die Türen gut verschlossen und warte ab.«
Er legte auf.
»Was ist denn?« fragte Bob.
Justus sah an Bob vorbei zu Jeff hin. »Das war deine Schwester«, sagte er. »Sie war mit deiner Großmutter vor einer Viertelstunde vom Einkaufen zurückgekommen und ins Obergeschoß gegangen. Da hörten sie unten in der Bibliothek Gelächter. Sie gingen die Treppe wieder hinunter, und als sie auf halber Höhe waren, konnten sie in die Bibliothek schauen und sahen im Spiegel einen Mann. Er war ganz bleich und hatte langes weißes Haar und funkelnde grüne Augen.«
»Chiavo!« sagte Jeff.
»Mrs. Darnley will die Sache untersuchen lassen, und unser Büro soll den Fall übernehmen! Morton holt uns in einer halben Stunde ab!«
Schon die zweite Warnung
Morton war bereits vor Ablauf der halben Stunde beim Schrottplatz. Er ließ die Jungen einsteigen und fuhr mit höchstzulässiger Geschwindigkeit zum Haus Darnley zurück.
»Jetzt muß ich den Rolls-Royce zur Firma zurückbringen«, erklärte er den Jungen, als er sie absetzte. »Dann gehe ich
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