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Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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unterhalten.«
    »Ich denke, daraus läßt sich schließen, daß Señor Santora ziemlich betucht ist«, sagte Bob.
    »Achtung, da kommt er!« sagte Peter.
    Die drei im Wagen sahen aufmerksam hin, als der Spanier aus dem Hotel trat. Er blieb kurz stehen, sah zu den Wolken hoch und horchte, weil es in der Ferne donnerte, und dann wandte er sich in die andere Richtung und schlenderte den Gehsteig entlang, die Hände in den Taschen.
    Morton runzelte die Stirn. »Ob man hier auf dem Sunset Boulevard wenden sollte . . .?«
    Señor Santora verhielt wieder den Schritt und sah sich die Auslage eines Blumengeschäfts an, dann spazierte er ein paar hundert Meter weiter, blieb erneut stehen, sah aufmerksam ins Schaufenster eines Kunsthauses und ging gleich darauf hinein.
    »Ich glaube nicht, daß er was Bestimmtes vorhat«, sagte Peter.
    »Ich glaube, er schlägt nur die Zeit tot.«
    »Hoppla!« sagte Bob plötzlich. »Da! Dort an der Ecke!«
    Ein hagerer Mann in einem dunklen, leicht zerknitterten Anzug war aus einer Seitenstraße auf den Boulevard gekommen und schritt rasch auf den Hoteleingang zu.
    »Das ist doch der Einbrecher!« sagte Peter.
    »Tatsächlich, der ist es.« Morton machte eine Bewegung, als wolle er aussteigen.
    »Abwarten, Morton.« Peter hielt ihn rasch zurück. »Das kann für uns die Chance sein, rauszukriegen, was hier gespielt wird.«
    »Aber der Mann ist ein Verbrecher«, wandte Morton ein. »Er ist in Mrs. Darnleys Haus eingebrochen.
    »Weiß ich«, sagte Peter. »Und Mrs. Darnley glaubt, Santora könne dahinterstecken. Und ausgerechnet jetzt, nachdem im Spiegel diese unheimliche Erscheinung aufgetaucht ist, geht er hier in Santoras Hotel.«
    Peter überlegte lange mit zusammengezogenen Brauen, dann seufzte er und machte sich langsam ans Aussteigen.
    »Was hast du denn vor!« fragte Bob.
    »Ihm nachgehen«, sagte Peter. »Was kann ich sonst machen?
    Wenn er mit Santora unter einer Decke steckt, dann müssen wir das genau wissen.«
    »Wenn sie sich in dem Kunstgeschäft treffen wollen, dann sei lieber vorsichtig«, riet Bob. »Sie haben dich ja beide schon einmal gesehen. Sie werden dich erkennen.«
    »Der Einbrecher kann gefährlich sein«, warnte auch Morton.
    Peters Miene war fest entschlossen. »Ich weiß«, sagte er. »Keine Sorge, ich passe auf.«
    Er lief zur Kreuzung vor und ließ dabei die schwarzgekleidete Gestalt nicht aus den Augen. Der Einbrecher ging mit gesenktem Kopf, den Blick auf den Gehsteig vor sich gerichtet. Nicht das Kunsthaus war sein Ziel, sondern er trat ins Hotel.
    Peter überquerte die Straße, als die Fußgängerampel auf Grün stand. Mit hochgerecktem Kopf und gespitzten Lippen, als pfeife er ein Liedchen, ging er auf das Hotel zu – ein junger Mann, der ohne Ziel herumbummelt. Und dann trat er ins Hotel, um den Einbrecher zu suchen.
    Das Foyer des Hotels war ruhig und mit dicken Teppichen ausgelegt. Es gab niedrige runde Tische mit frischen Blumensträußen darauf, viele üppig gepolsterte Sofas und Sessel und eine bunt gemischte Gesellschaft älterer Damen und Herren.
    Manche saßen einfach da, andere lasen oder unterhielten sich leise.
    Peter erspähte seinen Gegner sofort. Der Einbrecher im dunklen Anzug war ganz hinten im Foyer und sprach mit dem Mann am Empfang.
    Peter versuchte sich vorzustellen, was Justus Jonas unter den gegebenen Umständen tun würde, und entschied sich dafür, daß Justus bestimmt versuchen würde, die Unterhaltung am Empfang zu belauschen. Er ging geräuschlos über die Teppiche, blieb dann stehen, kaum mehr als einen Meter von dem Einbrecher entfernt, ließ sich auf ein Knie nieder und begann an seinen Schuhbändern zu nesteln.
    »Ich bedaure, Sir«, sagte der Hotelportier. »Señor Santora ist zur Zeit nicht im Hause.«
    »Dann möchte ich für ihn eine Nachricht hinterlassen«, sagte der dunkle Mann. »Könnte ich ein Blatt Papier haben!«
    »Aber gewiß, Sir.«
    Peter richtete sich auf und sah, wie der Einbrecher sich über die Empfangstheke neigte und etwas schrieb. Dann sah Peter auf die Uhr im Empfang, richtete seine Armbanduhr danach, drehte sich um und setzte sich mit dem Rücken zum Empfang auf ein Sofa.
    »So«, sagte der Einbrecher. »Sie sorgen doch dafür, daß Señor Santora dies erhält?«
    »Selbstverständlich«, antwortete der Portier.
    Peter sah sich verstohlen um. Der dunkle, hagere Mann stand noch immer mit dem Rücken zu ihm. Peter sah, wie der Portier ein zusammengefaltetes Blatt Papier in einen numerierten Schlitz an

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