Die drei ??? und der Zauberspiegel
er die Tür zu seinem Zimmer auf. Er trat ein und schloß die Tür hinter sich. Peter schlüpfte aus seinem Versteck, überquerte den Flur und wollte gerade das Ohr an die Tür zu Nummer 426 legen, als er etwas hörte, das ihn zur Salzsäule erstarren ließ. Er hörte einen dumpfen Schlag und dann einen gewaltigen Aufprall, wie wenn jemand zu Boden stürzt!
Damit scheint es handfeste Beweise dafür zu geben, daß Santora und jener Einbrecher erbit-terte Rivalen sind. Ob nun aber beide zu den Bösen gehören oder ob in der Gegnerschaft Gut und Böse vertreten sind, ist an dieser Stelle noch offen.
Die Tür zu Santoras Zimmer ging auf. Eine Sekunde langstanden sich Peter und der schwarzgekleidete Einbrecher Auge in Auge gegenüber.
»Du!« fauchte der Einbrecher. Er wollte sich auf Peter stürzen.
Peter wich aus, und der Mann sauste schwungvoll an ihm vorüber. Er stieß mit Wucht an die Wand gegenüber Nummer 426. Peter kam es vor, als pralle er förmlich von der Wand ab.
Dann lief der Mann den Flur entlang, vor zum Treppenhaus, und Peter sah, daß er etwas Weißes, Zerknülltes in der Hand hatte.
Peter hechtete vor und schnappte sich die Beine des Mannes. Er packte fest zu. Der Mann stürzte bäuchlings hin, und das Weiße in seiner Hand fiel zu Boden. Er stieß mit den Füßen, schlug wild um sich und krümmte sich, und schließlich gelang es ihm, die geballte Faust auf Peters Kopf niedersausen zu lassen.
Peter war einen Augenblick lang ohne Besinnung. Der Mann rappelte sich auf und lief weg, und die Tür zum Treppenhaus fiel krachend ins Schloß.
Mühsam und zitternd stand Peter auf. Er lehnte sich gegen die Wand. Ihm war schwarz vor den Augen, doch dann sah er wieder klar, und sein Blick fiel auf das weiße Papierknäuel, das der Mann bei sich gehabt hatte. Es lag dicht vor der Wand am Teppichrand. Wie mit einer Reflexbewegung hob Peter es auf und steckte es ein.
Er ging zu Zimmer 426 zurück. Die Tür stand offen, und Peter sah Señor Santora auf dem Fußboden liegen. Blut sickerte hinter einem Ohr hervor und lief über Hals und Hemdkragen.
»Himmel!« Peter war mit vier schnellen Schritten bei Santora und kniete sich neben ihm hin. Seine Finger tasteten nach dem Handgelenk des Mannes, und er atmete erleichtert auf, als er den Puls spürte. Santora war vielleicht schwer verletzt, aber er lebte wenigstens noch.
Auf einem Schreibtisch, neben einem Stapel Papiere, die aus einem offenen Aktenkoffer entnommen waren, stand ein Telefon.
Peter nahm den Hörer ab.
»Ja, bitte?« kam die liebenswürdige Stimme der Dame von der Telefonzentrale.
»Señor Santora ist verletzt«, sagte Peter rasch. »Rufen Sie die Polizei und lassen Sie sofort einen Arzt kommen!«
Ehe die verblüffte Telefonistin etwas erwidern konnte, hatte Peter schon wieder aufgelegt. Er schritt über Santora weg und rannte fluchtartig den Gang entlang, vor zum Treppenhaus. Als er die Stufen hinunterlief, hörte er wieder den Aufzug. Er kam vom Foyer herauf.
Peter kam im Erdgeschoß an und betrat dort wieder den Flur. Er zwang sich dazu, gelassen durchs Foyer zu gehen. Hier wirkte alles ruhig, aber der Portier war nicht im Empfang.
Peter trat auf die Straße hinaus. Es war jetzt ganz finster, und es hatte angefangen zu regnen. Der Donner grollte, und über den Bergen zuckten Blitze. Peter hetzte geduckt durch den Regen.
Als die Ampel an der Ecke grün zeigte, rannte er zum Wagen hinüber, wo Morton und Bob warteten. Er riß die Tür auf und ließ sich auf den Rücksitz fallen.
»Was ist denn los?« fragte Bob. »Wir sahen wie Santora wieder ins Hotel ging. Hat er sich mit dem Einbrecher getroffen?«
Peter konnte nicht gleich antworten. Er starrte nur auf seine Hände, die heftig zitterten.
»Was ist denn?« drängte Bob.
»Habt . . . habt ihr den anderen Mann wieder rauskommen sehen?« fragte Peter mit unsicherer Stimme.
»Nein. Ist er nicht bei Santora?«
Peter schüttelte den Kopf. »Ich . . . ich habe die Vermittlung angerufen«, sagte er. »Der kleine Kerl . . . er kann nur durch den Lieferanteneingang entwischt sein.«
»Aber Peter, was ist eigentlich passiert?« fragte Morton.
Sirenengeheul ertönte auf der Straße, und ein Polizeiauto drängte sich mit quietschenden Reifen durch den Verkehr und fuhr am Hoteleingang vor.
»Der Einbrecher«, sagte Peter. »Er hat versucht, Santora umzubringen. Er hat ihn ganz übel zusammengeschlagen. Ich wollte nicht dort bleiben. Ich . . . ich hielt es nicht durch. Es wäre doch schlimm,
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