Die drei ??? und der Zauberspiegel
nachmittag um vier einen Bahnübergang mit Signalglocke überquert hat.«
Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte.
»Bitte«, sagte Justus. Seine Stimme war leise, aber sehr ernst.
»Nehmen Sie jetzt nicht ab. Lassen Sie es mal klingeln. Es ist sehr wichtig.«
Der Mann nahm den Hörer ab. »Meadow Fresh«, sagte er, und dann: »Schön, Guilberti. Augenblick mal bitte. Ich habe hier nämlich ein sogenanntes Problem.«
Er legte den Telefonhörer auf die Tischplatte. »Mach’s kurz«, sagte er. »Was ist nun los? Hat euch einer unserer Leute zu wenig rausgegeben?«
»Ich habe keine Zeit, Ihnen alles zu erklären«, sagte der Erste Detektiv. »Bitte sagen Sie uns nur, welcher Ihrer Fahrer etwa gegen vier an einem Bahnübergang –«
»Es könnte ein Menschenleben davon abhängen«, mischte sich Peter ein.
Der Mann machte große Augen. Von den ernsten Mienen der Jungen nun doch beeindruckt, fuhr er mit seinem Zeigefinger überdie Liste von Eintragungen auf dem Blatt, das vor ihm lag.
»Alberts überquert die Bahnlinie nach Santa Fé an der La-Brea Avenue«, sagte er, »aber da war er schon vor drei Uhr. Kann’s also nicht gewesen sein. Nein. Augenblick. Ja. Ja, das muß dann Charlie Swanson gewesen sein. An seiner Strecke liegt der schienengleiche Bahnübergang an der Hamilton Street.« Der Mann stand auf und wies auf einen Punkt des großen Stadtplans.
Er befand sich im Vorort San Fernando Valley. »Er hat mich zehn nach vier von einer Tankstelle in der Nähe angerufen, also muß er gegen vier auf der Hamilton Street südwärts gefahren sein. Wollt ihr mit ihm sprechen?«
»Nicht unbedingt«, sagte Justus Jonas. »Recht schönen Dank.«
Die Jungen liefen aus dem Büro, sprangen von der Rampe und rissen die Tür des Taxis auf.
»Schnell!« sagte Justus zum Fahrer und nannte ihm das Ziel. »Es ist ein Notfall!«
»Was du nicht sagst«, meinte der Fahrer achselzuckend. Er tat aber sein Bestes, um flott durch den Innenstadtverkehr und dann über die Schnellstraße nach Hollywood nach San Fernando Valley zu kommen. Und die drei ??? hatten Glück: Der Verkehr floß ungehindert. Eine halbe Stunde später war das Taxi auf der Hamilton Street nach Norden unterwegs.
»Jetzt fahren Sie bitte ganz langsam«, gebot Justus, und er und Peter suchten sorgfältig beide Straßenseiten ab. Erst kam eine Reihe Einfamilienhäuser, dann folgten unbebaute Grundstücke.
Hin und wieder fand sich das Firmenschild eines Immobilien-maklers mit dem Hinweis auf ein verkäufliches Grundstück.
Dann sahen sie den schienengleichen Bahnübergang vor sich.
Das automatische Warnsignal war jetzt stumm. Der Fahrer fuhr langsam über die Gleise und hielt nach beiden Richtungen Ausschau. Justus sah, daß auf der anderen Seite drüben ein einzelnes Haus stand – ein heruntergekommener Bau mit Flachdach, von Wind und Wetter übel zugerichtet, der frühereinmal zu einer Obstplantage gehört haben mochte. Ein paar Zitronenbäume, ihrem Schicksal überlassen und verwildert, standen noch hinten auf dem Grundstück. Das Haus selbst war schon ziemlich verfallen. Die verrosteten Fliegengitter waren an mehreren Stellen von den Fenstern abgerissen worden, und an der Veranda vorn fehlten mehrere Bodenplanken.
»Na?« sagte der Taxifahrer.
»Weiterfahren«, wies ihn Justus an.
Sie fuhren an weiteren unbebauten Grundstücken und noch mehr Immobilien-Werbeschildern vorüber. Nach der nächsten Seitenstraße sahen sie dann wieder kleine Häuser, gepflegte Ziergärten und Kinder, die in der Nachmittagssonne auf dem Gehweg spielten.
»An der nächsten Kreuzung bitte nach rechts«, erklärte Justus.
Der Fahrer bog ab und hielt vor einem Haus, wo ein Mann gerade den Rasen sprengte.
»Und jetzt?« wollte der Fahrer wissen. »Wo geht’s jetzt hin?«
»Ich muß erst überlegen«, sagte Justus. »Es muß doch das alte Haus gleich beim Bahnübergang sein. Die anderen Häuser hier stehen nicht nahe genug am Warnsignal. Und das hörte ich doch ganz deutlich, als Jeff anrief.«
»Ja«, bestätigte Peter. »Es ist das einzige Haus, das in Frage kommt. Und im übrigen als Versteck prima geeignet. Wenn hier einer schreit, hört ihn kein Mensch.«
Der Fahrer räusperte sich. »Sind wir nun so weit hier rausgefah-ren, bloß um uns ein runtergekommenes altes Bauernhaus anzusehen?«
»Wie kommen wir da nur rein?« meinte Justus.
»Wozu wollt ihr das denn?« fragte der Fahrer. »Man sieht doch, daß hier keiner wohnt, aber wenn ihr –«
»Da ist aber jemand
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