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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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eine Tür auf und Miss Hopper kam herein.
    »Mrs. Jonas!« rief sie, während sie eine lose Strähne ihres weißen Haares feststeckte. Ein ausgeprägter Duft nach Brathähnchen durchzog den Raum. »Justus, nett, daß du mitkommst.«
    »Ich habe erfahren, daß Mrs. Dobson und ihr Sohn bei Ihnen wohnen«, sagte Tante Mathilda ohne Umschweife.
    »Ach ja, die Ärmste. Gestern, als sie ankamen, war sie ganz aufgelöst. Und dann kam noch Kommissar Reynolds hierher in meine Pension und stellte ihr Fragen. Stellen Sie sich das vor!«
    Miss Hopper wußte den Dienst des obersten Gesetzeshüters an der Einwohnerschaft von Rocky Beach durchaus zu schätzen. Doch andererseits legte sie nicht den geringsten Wert darauf, daß ihre kleine Pension von der Polizei heimgesucht wurde.
    Tante Mathilda klickte mit der Zunge, um ihr Mitgefühl für Miss Hoppers Lage zu bekunden. Sie fragte noch einmal nach Mrs. Dobson und wurde auf die kleine Terrasse hinter dem Haus verwiesen. »Dort ist sie jetzt mit dem Jungen, und der nette Mr. Farrier versucht, die beiden ein wenig aufzumuntern«, sagte Miss Hopper.
    »Mr. Farrier?« wiederholte Justus.
    »Einer meiner Gäste«, erklärte Miss Hopper. »Reizender Mensch. Scheint sich aufrichtig für Mrs. Dobson zu interessieren. Nett von ihm, finden Sie nicht? Heutzutage kümmert sich ja kaum mehr einer um den anderen. Freilich, Mrs. Dobson ist eine ausgesprochen hübsche junge Frau.«
    »Das macht es schon mal leichter«, äußerte Tante Mathilda.
    Sie ging mit Justus aus dem Büro und den überdachten Gang an der Hausfront entlang, vorüber an numerierten Türen und Fenstern mit blauen Läden, bis zu der kleinen Terrasse mit dem Ausblick auf den Strand und das Meer.
    Die junge Mrs. Dobson und ihr Sohn saßen an einem kleinen, runden Tisch, vor sich Limonade in Pappbechern. Und bei ihnen war der flotte schnurrbärtige Angler, den Justus am Vortag an der Straße kennengelernt hatte. Sein Aufzug war – sofern das überhaupt möglich war – noch makelloser als beim ersten Zusammentreffen mit Justus. Sein Jackett und seine Leinenhose waren von strahlendem, geradezu grellem Weiß.
    Seine Seglermütze hatte er zurückgeschoben, so daß eine Locke stahlgrauen Haares sichtbar war. Er erzählte Mrs. Dobson von der Wunderwelt Hollywood und bot sich ihr als Führer an, falls sie einen kleinen Ausflug machen wolle. Nach dem leicht benommenen Blick von Mrs. Dobson zu urteilen, dauerte sein Vortrag schon eine gute Weile an.
    Mrs. Dobson aufzumuntern, war ihm indessen nicht gelungen, fand Justus. Statt dessen schien er sie zu Tode zu langweilen.
    Eloise Dobson sah ungeheuer erleichtert aus, als Justus mit seiner Tante auf der Terrasse erschien.
    »Hallo!« rief Tom Dobson. Er sprang auf und holte noch zwei Stühle her.
    »Mrs. Dobson«, fing Justus an, »meine Tante und ich –«
    Doch Tante Mathilda nahm die Vorstellung kurz entschlossen selbst in die Hand. »Ich bin Mathilda Jonas, von der Firma Titus Jonas«, teilte sie Mrs. Dobson mit. »Justs Tante. Ich bin hergekommen, um Ihnen zu versichern, daß Justus niemals, unter gar keinen Umständen, in Mr. Potters Wohnhaus einbrechen würde.«
    Tom Dobson schob einen Stuhl an den Tisch, und Tante Mathilda setzte sich.
    Eloise Dobson lächelte matt. »Nein, bestimmt nicht«, sagte sie.
    »Es tut mir leid, daß ich dich gestern so angefahren habe, Justus. Ich war wohl einfach müde und übererregt. Wir waren ohne Aufenthalt von Arizona hergefahren, und ich hatte meinen Vater seit meiner Kinderzeit nicht mehr gesehen.« Sie drehte den Pappbecher auf dem Tisch. »Ebensogut könnte man sagen, ich habe ihn nie gesehen. An das, was man mit drei Jahren erlebt, hat man ja kaum eine Erinnerung. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete, und als wir dann ankamen und dich aus dem Fenster klettern sahen, da dachte ich – na ja, ich dachte, du wärst ein Einbrechen«
    »Begreiflich«, sagte Justus. Auch er setzte sich, und Tom lief mit ein paar Münzen zum Getränkeautomaten.
    »Und dann benahmen die von der Polizei sich so sonderbar, und keiner schien mir zu glauben, wer ich bin«, fuhr Mrs. Dobson fort. »Und daß mein Vater so einfach verschwunden ist
    . . . Letzte Nacht habe ich kaum geschlafen, das können Sie mir glauben.«
    Mr. Farrier murmelte: »Verständlich, meine Liebe.« Er wollte Mrs. Dobsons Hand nehmen. Rasch verbarg sie sie unter dem Tisch. »Darf ich bekanntmachen – Mr. Farrier«, sagte sie, wobei sie an dem Mann vorbeisah. »Mr. Farrier, das sind Mrs.

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