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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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holen, und hinterher war er verschwunden.«
    »Und als er zu euch gekommen war, da war er völlig normal?« fragte Bob.
    »Ganz normal«, bestätigte Justus. »Er erwartete Gäste, und anscheinend machte ihm das Freude. Aber als die Männer kamen und nach Hilltop House fragten –«
    »Da ist er verschwunden!« sagte Bob.
    »Ja. Er ist einfach weggegangen. Jetzt frage ich mich: hat er ganz unbewußt an das Medaillon gefaßt, wie man an einem Knopf dreht, oder wollte er es verdecken?«
    »Es ist ein Adler drauf, nicht?« fragte Bob.
    »Ein Adler mit zwei Köpfen«, sagte Justus. »Es könnte ein Potter-Entwurf sein, aber es könnte auch eine besondere Bedeutung haben – ein Symbol, das den Männern im Wagen etwas sagen konnte.«
    »So etwas wie ein Abzeichen?« fragte Peter.
    »Ein Wappen vielleicht«, meinte Bob. »Europäer haben oft Wappen, und darauf findet man alle möglichen Tiere – Löwen und Einhörner und Falken und so.«
    »Könntest du das herausfinden?« fragte Justus. »Kannst du dich genau erinnern, wie es aussieht?«
    Bob nickte. »In der Bibliothek haben wir kürzlich einen neuen Band über Heraldik hereinbekommen. Diesen doppelköpfigen Adler würde ich darin jederzeit wiedererkennen.«
    »Gut.« Justus wandte sich an Peter. »Du kennst doch Mr. Holtzer gut?« erkundigte er sich.
    »Den Immobilienmakler? Bei ihm mähe ich ab und zu den Rasen, wenn er selber keine Lust dazu hat. Wieso?«
    »Er hat das einzige Maklerbüro hier in Rocky Beach«, sagte Justus. »Wenn jemand in Hilltop House eingezogen ist, dann weiß er das. Vielleicht weiß er sogar, wer es ist und was dahintersteckt.«
    »Könnte sein, daß er nicht gerade morgen den Rasen gemäht haben möchte«, meinte Peter, »aber sein Büro ist ja geöffnet.
    Ich geh einfach hin und frage ihn.«
    »Schön«, sagte Justus. »Tante Mathilda wird sich wohl morgen zur Pension ›Seabreeze‹ aufmachen, gewissermaßen als Ein-Mann-Empfangskomitee für Mrs. Dobson und ihren Sohn. Da will ich mitgehen, und bei dieser Gelegenheit werde ich nach einem Sportfischer mit einem hellbraunen Ford Ausschau halten.«
    »Noch jemand Neues hier?« fragte Bob.
    Justus zuckte die Achseln. »Kann sein. Vielleicht ist er auch nur für einen Tag aus Los Angeles hergekommen. Wenn er aber in Rocky Beach wohnt und obendrein Hilltop House seit neuestem wieder vermietet ist, dann wissen wir, daß wir an einem einzigen Tag hier in der Stadt fünf Neuzugänge bekommen haben – und einer von ihnen hat vielleicht den Einbruch beim Potter begangen.«

Die flammende Spur
    »Zieh dir ein weißes Hemd an«, sagte Tante Mathilda zu Justus, »und den blauen Blazer.«
    »Es ist zu heiß für eine Jacke«, wandte Justus ein.
    »Zieh sie bitte an«, gebot Tante Mathilda. »Du mußt ja nicht unbedingt in deiner ältesten Kluft zu Mrs. Dobson gehen.«
    Justus seufzte und knöpfte sich das gestärkte weiße Hemd zu. Beim obersten Knopf schaffte er es nicht, sonst wäre ihm die Luft weggeblieben. Dann zog er sich den blauen Blazer über.
    »Bist du fertig?« fragte er seine Tante.
    Tante Mathilda glättete ihren Tweedrock, der aus so grobem Stoff war, daß er kratzte, und hängte sich eine hellbraune Strickweste um die Schultern. »Na, wie sehe ich aus?«
    »In der Kluft kannst du dich sehen lassen«, versicherte ihr Justus.
    »Das will ich auch hoffen«, sagte Tante Mathilda, und dann gingen sie die Treppe hinunter und durchs Wohnzimmer hinaus. Onkel Titus hatte auf die Teilnahme am Begrüßungskomitee für die Dobsons verzichtet. Er hielt sein Sonntagnachmit-tagsschläfchen auf dem Sofa.
    Ein frischer Wind war aufgekommen und hatte den Frühnebel vertrieben, und die Sonne blitzte auf dem Meer, als Tante Mathilda und Justus zur Straße vorgingen und sich dann nach Süden wandten. Hier im Geschäftsviertel von Rocky Beach waren nur wenige Fußgänger auf dem Gehsteig, dafür wälzte sich jedoch eine Autoschlange durch die Straßen. Justus und seine Tante kamen an dem Feinkostgeschäft und der Bäckerei vorüber und dann zu dem Zebrastreifen gegenüber der Pension
    ›Seabreeze‹.
    »Miss Hopper führt das Haus wirklich hervorragend«, sagte Tante Mathilda. Sie betrat die Fahrbahn und nahm den Kühlergrill eines herannahenden Wagens warnend ins Visier.
    Der Fahrer betätigte gehorsam die Bremse, und Tante Mathilda überquerte majestätisch die Straße, gefolgt von Justus.
    Tante Mathilda schritt geradeaus in das Büro der Pension und klingelte an Miss Hoppers Empfangstheke.
    Dahinter ging

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